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Von Michael Schwendinger (VCÖ - Mobilität mit Zukunft), Oktober 2021
Der Weg zur Klimaneutralität im Verkehr ist noch ein langer. Klimaneutralität, also de facto Null Treibhausgas-Emissionen, soll in Österreich im Jahr 2040 Realität sein, also in 19 Jahren. Ein Meilenstein auf dem Weg ans Klimaziel ist das EU-Ziel bis zum Jahr 2030 die Treibhausgas-Emission um 55 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu reduzieren.
Größtes Sorgenkind beim Klimaschutz ist der Straßenverkehr. In Österreich ist er für rund 28 Prozent der nationalen Treibhausgas-Emissionen und 99 Prozent der Verkehrsemissionen verantwortlich.1 In der Europäischen Union verursacht der Straßenverkehr 21 Prozent der CO2 Emissionen fast drei Viertel davon Pkw und Kleintransporter.2
Der Ausstieg aus Verbrennungsmotoren für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge wurde auf EU-Kommissionsebene bereits beschlossen. Alle verkauften Neufahrzeuge in der EU sollen ab dem Jahr 2035 emissionsfrei sein. Details der Verordnung werden nun verhandelt. Etliche Staaten Europas haben bereits einen früheres Ende für neue Pkw mit Diesel- oder Benzin-Motor beschlossen, wie etwa Norwegen ab dem Jahr 2025 sowie Dänemark, Irland, Niederlande, Schweden und Slowenien ab dem Jahr 2030. Österreich zählt zu jener kleiner werdenden Gruppe an Staaten, die noch kein Ausstiegsziel beschlossen haben.3
Laut einer aktuellen von Transport & Environment beauftragten Studie werden auf EU- Ebene im Jahr 2030 maximal die Hälfte der verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeuge emissionsfrei sein. Um möglichst kosteneffizient bis zum Jahr 2035 den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren zu erreichen, bräuchte es laut den Ergebnissen einen Anteil von 67 Prozent bis zum Jahr 2030.4 Empfehlenswert sind daher weitere Etappenziele vor dem Jahr 2030 und darüber hinaus, um einen kontinuierlichen Fortschritt zu sichern.
Wenn schon Ausstieg, dann richtig
Die Vorgaben der EU enthalten weiterhin Schlupflöcher. So werden beispielsweise Plug-In-Hybrid-Pkw weiterhin bis 2030 als Teil der "sauberen" Fahrzeuge gezählt, obwohl diese nachweislich drei bis vier Mal mehr CO2 emittieren als offiziell angegeben.5 Die meisten Fahrzeughersteller legen zwar derzeit keinen Fokus auf diese Technologie, aber sich darauf zu verlassen, birgt ein großes Risiko.
Ein weiterer Trend, der Sorge bereitet, ist die zunehmende Anzahl an SUV. Im EU-Schnitt emittieren diese übergewichtigen Pkw zwischen 15 und 18 Prozent mehr CO2 als vergleichbare Modelle der Mittelklasse. Plug-In-Hybrid-SUV verursachen sogar rund 40 Prozent mehr klimaschädliches CO26. Die immer schwerer und übermotorisierter werdenden Pkw machen einen Großteil der technische Fortschritte bei den Motoren wieder zunichte, wodurch die Gesamtemissionen viel zu wenig sinken.
Der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen nimmt in der EU in den letzten Jahren immer stärker zu.7 Dieser Trend ist zu nutzen, um gleichzeitig weg von den großen energie- und platzfressenden Pkw hin zu kleineren, effizienteren und batteriebetriebenen Autos und einer grundsätzlichen Reduktion des Pkw-Verkehrs zu kommen.
Klimaneutralität und Gesundheit geht Hand in Hand
Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist nicht nur wichtig, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, sondern hat auch einen starken Einfluss auf unsere Gesundheit. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die negative Wirkung von Luftverschmutzung höher als bisher angenommen. Daher hat die WHO ihre Leitlinien angepasst. Der Grenzwert für den Jahresmittelwert von Stickoxiden wurde beispielsweise von 30 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter heruntergesetzt. Kraftstoffverbrennung ist die primäre Quelle von Stickoxiden und somit maßgeblich für unsere Luftqualität verantwortlich.8
Der VCÖ ist gemeinnützig und setzt sich für eine ökologisch verträgliche und sozial gerechte Mobilität mit Zukunft ein. Wir sind auf Spenden von Privatpersonen angewiesen. Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer steuerlich absetzbaren Spende.
VCÖ (Wien, 30. August 2024) – 100 der 450 Schulwegunfälle des Vorjahres passierten auf Schutzwegen, wie eine aktuelle Analyse der Mobilitätsorganisation VCÖ auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Um die Sicht auf Kinder, die den Schutzweg überqueren möchten, zu verbessern, ist eine Ausweitung des Halte- und Parkverbots vor Schutzwegen von fünf auf zehn Metern wichtig. Zudem erinnert der VCÖ an die seit 30 Jahren in der Straßenverkehrsordnung verankerte Regelung, dass Kindern immer – auch ohne Schutzweg – das sichere Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen ist. Der VCÖ ruft zudem auf, Problem- und Gefahrenstellen beim VCÖ-Schulwegcheck zu melden und hier in eine Online-Karte einzutragen.
VCÖ (Wien, 22. August 2024) – Dass die CO2-Emissionen auch im Vorjahr gesunken sind, ist erfreulich, aber der Verkehr verursacht als einziger Sektor mehr CO2 als noch im Jahr 1990, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ zur heute präsentierten Klimabilanz fest. Der VCÖ weist darauf hin, dass viele Klimaschutz-Maßnahmen im Verkehr nicht nur die Emissionen, sondern auch die Kosten für die Haushalte und die Gesellschaft reduzieren.