VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten
VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten für verbessertes Busangebot in Klagenfurt
Landesrat Sebastian Schuschnig, VCÖ und ÖBB haben den VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023 an die Klagenfurt Mobil GmbH für die Ausweitung des Busangebots verliehen. Als vorbildliche Projekte beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten wurde zudem die Buskampagne „BUS:SI“ der Stadt Villach und das Mobilitätsmanagement von Flextronics prämiert. Einen Sonderpreis gab es für den Masterplan „Radmobilität Kärnten 2025“.
Die Stadt Klagenfurt hat in den vergangenen zwei Jahren das Busangebot deutlich ausgeweitet. Die Linie B fährt seit dem Jahr 2019 zwischen 6 und 20 Uhr im 10 Minuten Takt, die Linie C folgte im September des Vorjahres. Die Fahrgastzahlen haben sich auf diesen Linien in den ersten drei Monaten jeweils verdoppelt. Auch die Nebenlinien profitierten, die Zahl der Fahrgäste ist um bis 40 Prozent gestiegen. Nun steht seit 3. September 2023 der Bevölkerung auch auf der Nord-Süd-Achse mit der Linie A ein 10 Minuten Takt zur Verfügung. Eigene Busspuren sowie intelligente Ampelschaltungen beschleunigen den Öffentlichen Verkehr. Klagenfurt ist Österreichs einzige Stadt, die an der EU-Cities Mission teilnimmt, um bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu werden. Für das Erreichen des Ziels ist es wichtig, dass der Anteil der mit Öffentlichem Verkehr, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegten Strecken stark steigt. „Wenn Städte das öffentliche Verkehrsangebot verbessern, werden sie von der Bevölkerung durch den verstärkten Umstieg vom Auto auf die Öffis belohnt. Das gleiche gilt für den Radverkehr, wenn die Rad-Infrastruktur ausgebaut und verbessert wird“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Landesrat Sebastian Schuschnig, VCÖ-Experte Michael Schwendinger und der Regionalmanager der ÖBB-Personenverkehr AG, Reinhard Wallner, überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten an Verkehrsstadträtin Sandra Wassermann und den Geschäftsführer von Klagenfurt mobil Wolfgang Hafner.

„BUS:SI“ der Stadt Villach und Mobilitätsmanagement von Flextronics als vorbildliches Projekt ausgezeichnet
Mit Dezember 2022 wurde das öffentliche Verkehrsangebot in Villach umgestellt und ausgeweitet. Erstmals wurde ein Taktfahrplan mit einem ganztägigen Halbstundentakt eingeführt, die Fahrpläne auf die Fahrzeiten der S-Bahnen am Hauptbahnhof abgestimmt. Begleitet wurde das neue Angebot mit einer umfassenden Öffentlichkeits- und Informationskampagne mit dem Slogan „BUS:SI – Mit uns fahren alle besser“. Der Erfolg der Umstellung und der Kampagne lässt sich anhand der Fahrscheinverkäufe ablesen, die sich mehr als verdoppelt haben. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten nahmen der Mobilitätsbeauftragte der Stadt Villach, Gerald Aigner, gemeinsam mit Magistratsdirektor Christoph Herzeg entgegen.

Der Arbeitsweg ist an Werktagen der häufigste Mobilitätszweck. Werden die Arbeitswege vor allem mit dem Auto gefahren, dann führt das zu einem hohen CO2-Ausstoß und zu Lärm und Abgasbelastung für die Bevölkerung in der Nähe des Betriebs. Die Flextronics International mit ihren rund 1.000 Beschäftigten am Standort Althofen im Bezirk St. Veit an der Glan hat im Jahr 2022 begonnen Mobilitätsmanagement umzusetzen. Im ersten Schritt erhalten mit der Mobilitätsplattform ummadum Beschäftigte, die mit Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen, Bonuspunkte, die in der Region in Geschäften als Gutschein eingelöst werden können. Von Juni 2022 bis August 2023 wurden von den Beschäftigten in Summe 185.000 Kilometer nachhaltig zurückgelegt und rund 31.000 Kilogramm CO2 vermieden. Künftig werden auch Jobräder angeboten, um den Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Arbeitswegen zu erhöhen. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten nahm Projektleiterin und Nachhaltigkeitsbeauftragte Jasmin Pucher entgegen.

Landesrat Sebastian Schuschnig gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern: „Bedarfsorientierte und attraktive Mobilitätsangebote werden immer mehr zum Standortfaktor. Welches Potential Kärntens Mobilität dabei hat, zeigt der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023 aufs Neue. Sie alle zeigen beispielhaft, dass gerade Investitionen in den Angebotsausbau, in bedarfsorientierte öffentliche Verkehrsangebote und in eine attraktive Radmobilität den Standort nachhaltig stärken, für Wertschöpfung im Land sorgen und zur Senkung des CO2-Ausstoßes beitragen.“ Der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Kärnten und den ÖBB durchgeführt sowie vom Verkehrsverbund Kärnten und der KELAG unterstützt.
Reinhard Wallner, Regionalmanager ÖBB-Personenverkehr AG: „Der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2023 würdigt wegweisende Projekte. Die Beispiele zeigen, wie der Öffentliche Verkehr und alternative Mobilitätslösungen unsere Region voranbringen können. Wir sind alle gefordert, um unser Land zukunftsträchtig zu gestalten. Gemeinsam werden wir weiterhin daran arbeiten, die Mobilität in Kärnten umweltfreundlicher, sozialer und effizienter zu gestalten. Unsere Mission ist es, die Mobilität der Zukunft zu gestalten und einen positiven Beitrag für die Region zu leisten."
Masterplan „Radmobilität Kärnten 2025“ als Sonderpreis prämiert
Ziel des Masterplans Radmobilität ist es, den Radverkehrsanteil langfristig zu verdoppeln. In den Jahren 2019 und 2020 wurde der Masterplan unter starker Beteiligung der Bevölkerung erarbeitet, seit dem Jahr 2020 werden Schritt für Schritt darin enthaltene Maßnahmen umgesetzt. Die Rad-Infrastruktur wird ausgebaut und die Vernetzung mit dem Öffentlichen Verkehr verbessert. Für den Masterplan „Radmobilität Kärnten 2025“ nahmen die zuständigen Abteilungsleiter im Land Kärnten, Albert Kreiner und Volker Bidmon, die Auszeichnung als Sonderpreis im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreises Kärnten entgegen.

Der VCÖ-Mobilitätspreis zeigt, dass es klimaverträgliche Lösungen für bestehende Verkehrsprobleme gibt. In der Online-Datenbank des VCÖ sind bereits mehr als 2.500 vorbildliche Projekte gesammelt und öffentlich zugänglich.
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Aktuelle VCÖ-Themenschwerpunkte
Gesellschaftliche Vielfalt im Verkehrssystem

Die Planung von Mobilitätsangeboten und Infrastruktur orientiert sich meist an einer fiktiven durchschnittlichen Person, die weitgehend einem gesunden Mann mit klassischen Vollzeit-Arbeitszeiten entspricht. Dabei sind die Ansprüche an die Mobilität genauso vielfältig wie die Gesellschaft, wie diese VCÖ-Publikation mit Daten, Fakten und konkreten Beispielen zeigt.