VCÖ-Mobilitätspreis Tirol
VCÖ-Mobilitätspreis Tirol geht an das Mobilitätszentrum Bahnhof Lienz
Den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol, der heuer unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten“ stand, gewann ostertag ARCHITECTS für die Gestaltung des neuen Mobilitätszentrums Bahnhof Lienz. Mobilitätslandesrat René Zumtobel, VCÖ und ÖBB haben zudem die Tourismusregion Seefeld für die Anreize, dass mehr Gäste öffentlich anreisen, ausgezeichnet sowie Christophorus Busbetriebe für den Einsatz von Elektrobussen im Zillertal.
Der Bahnhof Lienz wurde zwischen 2019 und 2022 unter Federführung der ÖBB Infrastruktur AG zu einem umfassenden, barrierefreien Mobilitätszentrum umgebaut und erweitert. Die unterschiedlichen Mobilitätsformen von Gehen über Radverkehr bis hin zu den regionalen Bussen und Sharing-Angeboten und das bestehende Zugangebot sind nun optimal miteinander verknüpft. Der Bahnhof selbst wurde um einen Bahnsteig erweitert, das Busterminal überdacht und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Ein weiteres Highlight ist die von Tageslicht durchflutete Geh- und Radverkehr-Unterführung, die die südlichen Stadtteile von Lienz mit der Innenstadt verbindet. Geplant wurde der neue Bahnhof Lienz von ostertag ARCHITECTS. Landesrat René Zumtobel, VCÖ-Expertin Lina Mosshammer und ÖBB-Regionalmanager Werner Dilitz überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Tirol an Andrea Ostertag-Ebel von ostertag ARCHITECTS und an die Bürgermeisterin von Lienz, Elisabeth Blanik. Dass der neue Bahnhof Lienz auch bei den Fahrgästen gut ankommt, zeigte auch der diesjährige VCÖ-Bahntest. In der Kategorie der Bahnhöfe außerhalb der Landeshauptstädte war Lienz unter den drei am besten bewerteten Bahnhöfen in Österreich.
Umweltfreundliche Anreise in Seefeld und Elektro-Busse im Zillertal als vorbildliche Projekte ausgezeichnet
Neue Wege beschritt heuer der Tourismusverband Region Seefeld mit seiner Aktion „Freifahrt ins Urlaubsglück“: Als Anreiz für die umweltfreundliche Anreise mit Bahn oder Bus erhielten Urlaubende Unterstützung bei den Reisekosten. Dafür stellte der Tourismusverband 60.000 Euro zur Verfügung. Die Nachfrage bei den Gästen war groß – bis Anfang Juni konnten bereits rund 200 Familien mit der „Urlaubsprämie“ unterstützt werden. Für dieses Pionierprojekt nahmen Sarah Ecker und Raphael Chrysochoidis vom TVB Region Seefeld den VCÖ-Mobilitätspreis als vorbildliches Projekt entgegen.
Auch bei Bussen liegt die Zukunft beim Elektromotor. Dass E-Busse auch in Gebirgsregionen bereits praxistauglich sind, beweisen die vier Elektro-Omnibusse, die seit März erfolgreich im Einsatz sind. Die vier Busse tanken ausschließlich Ökostrom. Dank des Rekuperationssystems wird die Bremsenergie als Ladeenergie wieder gespeichert. Erwartet wurde eine Reichweite von 220 Kilometer pro Tag, tatsächlich erreichen die Busse eine Tagesreichweite von bis zu 300 Kilometer, auch dank des professionellen Fahrverhaltens der Lenkerinnen und Lenker. Durch den Einsatz der vier Elektrobusse wird das Verbrennen von 122.500 Liter Diesel und damit mehr als 300.000 Kilogramm CO2 und große Mengen an gesundheitsschädlichen Abgasen vermieden. Im Dezember werden drei weitere Busse in Betrieb genommen. Landesrat René Zumtobel, VCÖ-Expertin Lina Mosshammer und ÖBB-Regionalmanager Werner Dilitz überreichten die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Tirol an den Geschäftsführer von Christophorus Busbetriebs GmbH, Andreas Kröll, und die Assistentin der Geschäftsleitung Dajana Letic.
Der VCÖ-Mobilitätspreis Tirol wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Tirol und den ÖBB durchgeführt und von der TIWAG unterstützt. „Mit dem VCÖ-Mobilitätspreis dürfen wir jedes Jahr herausragende Projekte vor den Vorhang holen. Die Projekte und die Menschen dahinter haben eine große Vorbildwirkung und zeigen, was in Sachen nachhaltiger und zukunftsfähiger Mobilität alles möglich ist. Das diesjährige Motto ,Zukunft jetzt gestalten‘ trifft den Nagel auf den Kopf: Denn wir müssen jetzt die Weichen für eine umweltfreundliche und klimaschonende Mobilität stellen“, ist Mobilitätslandesrat René Zumtobel überzeugt.
„Es ist sehr erfreulich, dass die Bahn bei den Siegerprojekten eine starke Rolle spielt. Wir als ÖBB investieren eine Rekordsumme von 4,7 Milliarden Euro in den nächsten Jahren in neues Wagenmaterial, um Komfort und Kapazität zu steigern. Und wir freuen uns, dass nicht nur viele Menschen in unsere Züge einsteigen, sondern sich auch aktiv an innovativen Mobilitätslösungen beteiligen. Daher herzliche Gratulation allen Gewinnerinnen und Gewinnern“, betont Regionalmanager Werner Dilitz vom ÖBB-Personenverkehr.
Der VCÖ-Mobilitätspreis zeigt, dass es klimaverträgliche Lösungen für bestehende Verkehrsprobleme gibt. In der Online-Datenbank des VCÖ sind bereits mehr als 2.500 vorbildliche Projekte gesammelt und öffentlich zugänglich.
Verkehrswende in vielen Bereichen umsetzbar
Wie kann der Verkehr auf Klimakurs gebracht werden? Wie kann Mobilität sozial gerecht, wirtschaftlich effizient und ökologisch nachhaltig gestaltet werden? Wie können Unternehmen Mobilität oder Gütertransport ökologisch verträglicher abwickeln? Was können Gemeinden, Städte und Bildungseinrichtungen tun?
Gesucht werden Einreichungen etwa zu folgenden Themenbereichen:
- Gesunde, bewegungsaktive Mobilität
- Öffentlicher Verkehr und Multimodalität
- Sharing und Mobility as a Service
- Mobilitätsmanagement bei Unternehmen, (Fachhoch-)Schulen, Universitäten und im Tourismus
- Inklusive und barrierefreie Mobilität
- Kindgerechtes Verkehrssystem
- Regional- und Siedlungsentwicklung, Raumordnung und Wohnen
- Digitalisierung in der Mobilität
- Energie- und Ressourcenschonung sowie Kreislaufwirtschaft in der Mobilität
- Klimaverträglicher Güterverkehr und Logistik
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Projekt-Beispiele für Einreichungen
Partnerinnen und Partner
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Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis 2022
Der VCÖ-Mobilitätspreis in den Bundesländern
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VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich
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Aktuelle VCÖ-Themenschwerpunkte
Gesellschaftliche Vielfalt im Verkehrssystem
Die Planung von Mobilitätsangeboten und Infrastruktur orientiert sich meist an einer fiktiven durchschnittlichen Person, die weitgehend einem gesunden Mann mit klassischen Vollzeit-Arbeitszeiten entspricht. Dabei sind die Ansprüche an die Mobilität genauso vielfältig wie die Gesellschaft, wie diese VCÖ-Publikation mit Daten, Fakten und konkreten Beispielen zeigt.