VCÖ-Mobilitätspreis Wien

Sujet VCÖ-Mobilitätspreis 2023

VCÖ-Mobilitätspreis Wien für Bicibus Wien
Auch verkehrsberuhigtes Westbahngrätzel und künftige Straßenbahnlinie 12 prämiert

Die Zukunft des Verkehrs ist heute zu gestalten. Ein Blick zurück auf die vergangenen 20 Jahre zeigt, dass sich die Mobilität der Wienerinnen und Wiener sowohl aus Umwelt-, als auch aus Verkehrssicht verbessert hat, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Vorjahr legten die Wienerinnen und Wiener 74 Prozent ihrer Alltagswege zu Fuß, mit Öffis oder Fahrrad zurück, 26 Prozent mit dem Auto. Vor 20 Jahren, im Jahr 2002, war der Pkw mit 35 Prozent noch das meistgenutzte Verkehrsmittel der Wienerinnen und Wiener. Öffis, Gehen und Radverkehr kamen gemeinsam auf einen Anteil von nur 65 Prozent.

Der VCÖ-Mobilitätspreis, der vom VCÖ in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt wird, stand heuer unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten“. Die drei von der Fachjury am besten bewerteten Projekte wurden von Stadträtin Ulli Sima, dem VCÖ und den ÖBB ausgezeichnet. „Ich gratuliere allen Projektsiegern herzlich und bedanke mich für ihr Engagement und ihren Einsatz! In der Klimamusterstadt Wien arbeiten wir auf verschiedenen Ebenen daran, die Verkehrswende voranzutreiben und klimaneutral zu werden“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

„Um die Klima- und Energiekrise zu meistern, muss sich der Mobilitätssektor nachhaltig verändern. Hierfür brauchen wir kreative und innovative Lösungsansätze, die wir auch heuer wieder im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreises vor den Vorhang holen. Danke an all jene, die mitgemacht haben und herzliche Gratulation an die Gewinnerinnen und Gewinner“, so Judith Engel, Mitglied des Vorstands, ÖBB-Infrastruktur AG.

VCÖ-Mobilitätspreis Wien für Bicibus - Gemeinsam mit dem Rad in die Schule

Mit dem Fahrrad bewegungsaktiv zur Schule statt im Elterntaxi sitzend, das ermöglicht der Bicibus. In einer organisierten Fahrt treffen sich Kinder und Begleitpersonen zu fixen Zeitpunkten an „Haltestellen“ und fahren gemeinsam eine festgelegte Route zur Schule. Die Polizei begleitet die gemeinsame Fahrt. Im letzten Schuljahr wurde der Bicibus in Favoriten und Döbling umgesetzt, auch in Hietzing gab es erste gemeinsame Fahrten. Wichtig für die lokale Umsetzung sind engagierte Eltern oder Elternvereine. Die Radlobby Wien hat einen Handlungsleitfaden erstellt, der die Umsetzung des Bicibusses erleichtert. Stadträtin Ulli Sima, VCÖ-Sprecher Christian Gratzer und Vorständin Judith Engel (ÖBB-Infrastruktur) überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Wien an Sabine Kranzl (Bicibus Döbling) und Eva-Maria Schmidt (Bicibus Hietzing).

V.l.n.r.: Philipp Schober (Radlobby Wien), Katharina Hemmelmair (Bicibus Döbling), Christian Gratzer (VCÖ), Eva-Maria Schmidt (Bicibus Hietzing), Sabine Kranzl (Bicibus Döbling), Stadträtin Ulli Sima, Judith Engel (Vorstandsmitglied ÖBB-Infrastruktur AG), Nicole Halanek (Bicibus Hietzing)

 

Verkehrsberuhigtes Westbahngrätzel als vorbildliches Projekt prämiert

Die Errichtung der weltweit ersten IKEA-Filiale ohne Pkw-Parkplätze beim Wiener Westbahnhof hat der Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus zu einer umfassenden, verkehrsberuhigten Umgestaltung des Westbahngrätzels genutzt. Die Anrainerinnen und Anrainer haben sich in einer Befragung für jene Variante mit der stärksten Verkehrsberuhigung entschieden. 16.000 Quadratmeter öffentlicher Raum wurden umgestaltet, das gesamte Grätzel verkehrsberuhigt, die Fläche früherer Auto-Abstellplätze wurde für die Erweiterung von Grünflächen und Plätzen genutzt. Die Verkehrssicherheit wurde für alle erhöht, insbesondere auch für Kinder. So wurde in der Gasgasse der Schulvorplatz autofrei. Auch die Rad-Infrastruktur wurde im Grätzel verbessert. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien nahm der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, Dietmar Baurecht, entgegen.

V.l.n.r.: Markus Mondre (Gebietsbetreuung Stadterneuerung), Petia Hristovia (MA28), Vaida Zeltove (MA42), Christian Gratzer (VCÖ), Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (Rudolfsheim-Fünfhaus), Stadträtin Ulli Sima, Judith Engel (Vorstandsmitglied ÖBB-Infrastruktur AG), Clarissa Knehs (MA19), Heide Studer (tilia landschaftsplanung)

 

Neue Straßenbahnlinie 12 ebenfalls ausgezeichnet

Mit der Straßenbahnlinie 12 entsteht bis zum Jahr 2025 eine neue Tangentialverbindung im 2. Bezirk. Der 12er wird die großen Stadterweiterungsgebiete Nordbahnhof und Nordwestbahnhof mit bestehenden Wohnvierteln wie dem Stuwerviertel verbinden und hat Anbindungen zu vier U-Bahnlinien (U1, U4, künftige U5, U6) sowie zur S-Bahn. Von der Kreuzung Nordbahnstraße / Taborstraße bis ins Stuwerviertel wird eine 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke mit fünf Stationen errichtet. Im Abschnitt der Vorgartenstraße wird es ein Grüngleis geben, entlang der Strecke werden neue Bäume gepflanzt. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien nahmen Wiener Linien Geschäftsführerin Alexandra Reinagl, Clemens Horak (Abteilungsleiter MA 18), Stefan Eder (Projektleiter MA 18) und Michael Ostermann (Projektleiter Wiener Linien) entgegen.

V.l.n.r.: Christian Gratzer (VCÖ), Stefan Eder (MA 18), Michael Ostermann (Wiener Linien), Clemens Horak (Stadt Wien, MA18), Alexandra Reinagl (Geschäftsführerin Wiener Linien), Stadträtin Ulli Sima, Judith Engel (Vorstandsmitglied ÖBB-Infrastruktur AG)


Der VCÖ-Mobilitätspreis zeigt, dass es klimaverträgliche Lösungen für bestehende Verkehrsprobleme gibt. In der Online-Datenbank des VCÖ sind bereits mehr als 2.500 vorbildliche Projekte gesammelt und öffentlich zugänglich.

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