VCÖ-Mobilitätspreis Wien 2021

Sujet VCÖ-Mobilitätspreis 2021

VCÖ-Mobilitätspreis Wien für FH Campus Wien - auch RemiHub und Thaliastraße NEU prämiert

Der Aufbruch in ein neues Mobilitätszeitalter, in dem unsere Mobilität klimaverträglicher, gesünder und platzsparender wird, ist in Wien bereits erkennbar, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Seit dem Jahr 2006 legen die Wienerinnen und Wiener mehr Wege mit dem Öffentlichen Verkehr als mit dem Pkw zurück. Seit Jahren gibt es in Wien mehr Öffi-Jahreskarten als zugelassene Pkw. In acht Bezirken ist seit dem Jahr 2005 bei steigender Einwohnerzahl die Zahl der Pkw gesunken. Die Zahl der autofreien Haushalte ist in Wien seit dem Jahr 2010 um 85.000 auf 430.000 im Jahr 2020 gestiegen. Bereits 47 Prozent der Wiener Haushalte sind autofrei. Die Anzahl der Radfahrten hat sich in Wien seit dem Jahr 2005 verdoppelt. Die Wienerinnen und Wiener gehen fleißig zu Fuß: Bereits im Vor-Covid-19 Jahr 2019 wurden mehr Wege zu Fuß als mit dem Auto zurückgelegt, im Vorjahr mit sogar 37 Prozent der Alltagswege einen neuer Gehrekord aufgestellt. „Die Art und Weise, wie wir uns künftig fortbewegen, ist neben andern Faktoren wie Begrünung, Entsiegelung und Kühlung entscheidend für die Lebensqualität in unserer Klimamusterstadt. Dies spiegelt sich auch in den innovativen und nachhaltigen Projekten wieder, die heute hier mit dem Wiener VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet werden“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

83 Projekte wurden heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien eingereicht. Drei Projekte wurden von der Fachjury am besten bewertet. Der FH Campus Wien gewinnt den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien. Eine Studie hat im Jahr 2017 gezeigt, dass zwei Drittel der Treibhausgas-Emissionen des FH Campus Wien durch Mobilität verursacht wird. Der FH Campus Wien setzt seither umfassende Maßnahmen, damit möglichst viele der 600 Bediensteten und 7.000 Studierenden klimafreundlich und bewegungsaktiv mit dem Fahrrad oder in Kombination von Öffis und zu Fuß zum Campus kommen. Bewusstseinsaktionen, viel mehr Radabstellplätze, für Dienstfahrten mit dem Fahrrad wurde Kilometergeld eingeführt, ebenso ein Fahrrad- und Transportfahrrad-Sharing. Den VCÖ-Mobilitätspreis Wien überreichten Stadträtin Ulli Sima, ÖBB-Infrastruktur-Vorständin Silvia Angelo und VCÖ-Sprecher Christian Gratzer an Raphael Hengl vom Gesundheitsmanagement des FH Campus Wien.

RemiHub als vorbildliches Projekt ausgezeichnet

Der innerstädtische Güterverkehr soll bis zum Jahr 2030 EU-weit weitgehend CO2-frei abgewickelt werden. Gleichzeitig sind Logistikflächen in der Stadt Mangelware. Das Forschungsprojekt RemiHub hat eine innovative Lösung gefunden. Vorhandene Flächen des Öffentlichen Verkehrs, wie Remisen und Garagen werden in Schwachlastzeiten als Mikro-Hub genutzt. Von dort können die Güter klimafreundlich mit Transport-Fahrrädern zu den Kundinnen und Kunden geliefert werden. Der erfolgreiche Praxistest wurde in Kooperation mit der TU Wien, den Wiener Linien, dem Transport-Fahrraddienst Heavy Pedals und dem Paketdienst DPD durchgeführt. Das Konzept RemiHub ist auch für andere Städte geeignet. Projektleiter Robert Hackl von tbw research nahm die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien entgegen.

Die Thaliastraße ist mit 2,5 Kilometer Länge die wichtigste Einkaufsstraße Ottakrings, sie zeichnet sich durch eine hohe Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr aus. Bisher dominiert der Autoverkehr die Straße, es gibt keine Bäume entlang der Straße und wenig Aufenthaltsbereiche. Bis zum Jahr 2025 wird sie unter Einbeziehung der Bevölkerung und der Geschäftsleute vollständig umgestaltet und klimafit gemacht. 91 Bäume werden als Schattenspender gepflanzt, Nebelduschen und Wasserspiele sorgen an heißen Tagen für Abkühlung, 250 Sitzplätze verbessern die Aufenthaltsqualität, Tempo 30 reduziert die Lärmbelastung und erhöht die Verkehrssicherheit.

„Die Mobilitätswende ist gewiss mehr als die schwierige Aufgabe CO2-Emmissionen zu reduzieren. Mobilitätswende bedeutet die Reduktion von gesundheitsschädlichem Verkehr, einen anderen Umgang mit öffentlichem Raum, eine Bewältigung des demographischen Wandels. Ohne Mobilitätswende wird uns keine Klimawende gelingen. Genau deshalb sind wir als ÖBB ein wichtiger Partner bei der Lösung zur Mobilitätswende“, sagt ÖBB-Infrastruktur-Vorständin Silvia Angelo.

Der VCÖ-Mobilitätspreises Wien wird vom VCÖ in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt und von der Gesiba unterstützt.

 

Vorbildliche Projekte werden in der VCÖ-Online-Datenbank präsentiert

Vollständige Einreichungen werden, wenn gewünscht, in der VCÖ-Online-Datenbank für vorbildliche Mobilitätsprojekte unter www.mobilitaetsprojekte.vcoe.at präsentiert und dadurch einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

 

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Ausgezeichnete Projekte

Wählen Sie ein Jahr aus und informieren Sie sich über die beim VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichneten Projekte (PDF-Dokumente).

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Das Video zum Siegerprojekts des VCÖ-Mobilitätspreis 2020

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