VCÖ-Mobilitätspreis 2023 Österreich – Kategorie RAUMORDNUNG, SIEDLUNGSENTWICKLUNG, WOHNEN
Umgestaltung & Entsiegelung Nibelungenplatz Tulln
Stadtgemeinde Tulln
Im Frühjahr 2021 beschloss der Gemeinderat von Tulln einstimmig, dass der über 6.000 Quadratmeter große, als Abstellplatz für 211 Kfz genutzte Nibelungenplatz im Stadtzentrum umgestaltet werden soll. Das Ausmaß der Umgestaltung wurde in einem Bürgerbeteiligungsprozess mit abschließender Volksbefragung entschieden. Die Bevölkerung sprach sich mit großer Mehrheit für jene Variante aus, bei der die meisten PKW-Stellplätze entfernt wurden, nämlich mehr als 150. Die Bauarbeiten wurden im Mai 2023 gestartet und dauern bis Juni 2024. Das Projekt ist pionierhaft angesichts zukunftsfitter Stadtplanung und Klima-Anpassung von Gemeinden. Aus dem ehemaligen PKW-Parkplatz wird ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Nahversorgung und Einzelhandel werden gestärkt, die Attraktivität der Stadt weiter erhöht. Das Projekt wurde in Kooperation mit D\D Landschaftsplanung ZT KG umgesetzt. VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen: „Das Projekt zeigt, dass der Verkehr einen großen Beitrag zur Entsiegelung leisten und dass vielen Menschen Grünflächen und Erholungsraum wichtiger sind als Parkplätze.“
Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, gratuliert und betont: „Faktum ist: Der gegenwärtige Bodenverbrauch von mehr als 11 Hektar Äcker und Wiesen gefährdet nicht nur die heimische Lebensmittelproduktion, die Tier- und Pflanzenwelt, den Tourismus etc. Die Verbauung begünstigt auch die Auswirkungen von Extremwetterereignissen wie Überschwemmungen. Daher besteht dringender Handlungsbedarf. Es braucht ein umfassendes Maßnahmenbündel von raumplanerischen Vorgaben bis hin zu steuerlichen Instrumenten, um das Bodenverbrauchsziel der österreichischen Bundesregierung von höchstens 2,5 Hektar pro Tag bis 2030 zu erreichen. Eine konkrete Maßnahme ist jedenfalls der weitere Ausbau der klimafreundlichen Bahn, da diese weniger Fläche in Anspruch nimmt. Eine weitere Maßnahme muss sein, den flächenintensiven und klimaschädlichen Straßenbau endlich zu stoppen. Das ist sowohl Boden- als auch Klimaschutz zum Wohle unserer Kinder!“
Kontakt:
Stadtgemeinde Tulln
Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk
peter.eisenschenk@tulln.gv.at
www.tulln.at
Die Gewinnerinnen und Gewinner in den Kategorien
Generationengerechte, sozial inklusive, barrierefreie Mobilität
Digitalisierung in der Mobilität – Mobility as a Service and Sharing
Klimaverträglicher Gütertransport und Logistik
Energie- und Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft
Wissenschaft, Forschung, Konzepte
Internationale Vorbildprojekte
Öffentlicher Verkehr und Mikro-ÖV
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