VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten
VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten für Rufbus Unteres Drautal
Der Verkehr ist in Kärnten der größte Verursacher von klimaschädlichem CO2. "Allein der Verkehr verursacht so viel CO2 wie alle anderen Sektoren - Industrie, Energieerzeugung, Gebäudesektor, Landwirtschaft - zusammen", macht VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak aufmerksam. Der VCÖ-Mobilitätspreis 2020 stand daher unter dem Motto „Verkehr auf Klimakurs bringen“. Der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Kärnten und den ÖBB durchgeführt und vom Verkehrsverbund Kärnten unterstützt.
Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Kärnten 2020 ist die innovative Buchungsplattform für den „Rufbus Unteres Drautal interkommunal – RUDi“. RUDi ist im September 2019 gestartet und ein integriertes Mikro-ÖV-Angebot, das digital buchbar ist. Über die Buchungsplattform geben die Fahrgäste die gewünschte Route ein und erhalten dann die optimale Route vorgeschlagen. Die innovative Softwarelösung bindet den öffentlichen Linienverkehr ein, sodass das Mikro-ÖV-Angebot eine Ergänzung zum Linienverkehr ist. Entwickelt hat die Buchungsplattform das Unternehmen Hex-Solutions. Landesrat Sebastian Schuschnig, VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak und ÖBB-Regionalmanager Reinhard Wallner überreichten den VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten an Philipp Hungerländer, den Geschäftsführer von Hex-Solutions.
Zeit ist für die Verkehrsmittelwahl ein ganz entscheidender Faktor. Da auf einigen Strecken die Fahrzeit mit dem Öffentlichen Verkehr deutlich länger ist als mit dem Pkw setzt die Universität Klagenfurt einen starken Anreiz trotzdem den klimaverträglicheren Öffentlichen Verkehr für die Fahrt zur Arbeit zu nehmen: Wer in Bahn oder Bus am Weg zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause arbeitet, kann diese Zeit als Arbeitszeit verbuchen. „Damit wird das Pendeln im Öffentlichen Verkehr eine nutzbare Reisezeit, der Nachteil einer längeren Fahrzeit wandelt sich dadurch in einen Vorteil um. Wenn diese innovative Idee viele Unternehmen und Institutionen aufgreifen, dann kommen wir dem Klimaziel einen großen Schritt näher“, gratuliert VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. Vizerektor Univ-Prof. DI Dr. Martin Hitz nahm die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten entgegen.
Auch das Mobilitätskonzept Nockberge vom Kärntner Biosphärenparkfonds Nockberge wurde als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten ausgezeichnet. Seit Juli 2018 ergänzen hier nachfragebasierte Mikro-ÖV-Angebote den öffentlichen Linienverkehr. Der Linienverkehr wird priorisiert und das Anrufsammeltaxi Nockmobil dient als Zubringer. Auch Gelegenheitsverkehre, wie beispielsweise Schibusse, werden in der Buchungsplattform berücksichtigt. Im 1. Betriebsjahr waren bereits 15.000 Fahrgäste mit dem Nockmobil unterwegs. Im Jahr 2019 konnte zudem die Anreise der Urlaubsgäste nach Kärnten mit der Bahn um 17,5 Prozent erhöht werden. Die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten nahm der Leiter des Biosphärenparks Nockberger, Dietmar Rossmann, entgegen.
„Nur eine moderne Mobilität kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In Kärnten, einem Land der Pendler, muss dazu das Bus- und Bahnangebot deutlich verbessert und die Infrastruktur modernisiert werden. Mit den jüngst realisierten Schnellbussen für die Berufspendler und der Taktverdichtung im Schienenpersonenverkehr sind zwei Meilensteine gelungen, den Verkehr in Kärnten weiter auf Klimakurs zu bringen. Für eine bedarfsorientierte Mobilität in den Regionen braucht es aber auch viele kleine, intelligente Lösungen und innovative Verkehrskonzepte. Als Mobilitätslandesrat bin ich stolz auf diese Innovationskraft und darf allen zu den Projekten herzlich gratulieren“, betont Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig.
Auch Reinhard Wallner, Regionalmanager ÖBB Personenverkehr Kärnten, gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern: "„Alle Wege führen nach Rom - diese Metapher hat seit jeher den Weg zum Ziel bedeutet und gewinnt gerade jetzt wieder an Bedeutung. Egal ob Klimawandel oder gesellschaftlicher Veränderungen, wir versuchen alle eine Trendwende, vor allem um unseren Lebensraum aufgrund der Umweltsünden der letzten Jahrzehnte endlich ins Positive zu verändern. Dazu gehört der Mobilitätsdrang von uns allen – egal ob mit Auto, Schiff oder Flugzeug. Wir als ÖBB setzen uns weiterhin für eine lebenswerte Mobilität für alle Menschen ein und werden als Garant für eine saubere, sichere und verlässliche Mobilität auch für zukünftige Generationen zur Verfügung stehen. Projekte um den Verkehr der Zukunft klimafreundlicher und gesünder zu gestalten sind uns daher sehr wichtig. Darum gratuliere ich allen Preisträgern zum VCÖ Mobilitätspreis 2020 in Kärnten und sehe an den vielen eingereichten Projekten ein großes Potenzial um die Mobilität der Zukunft weiter voranzutreiben.“
Vorbildliche Projekte werden in einer Online-Datenbank präsentiert
Vollständige Einreichungen werden, wenn gewünscht, in unserer Online-Datenbank für vorbildliche Mobilitätsprojekte präsentiert und dadurch einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Hier können Sie auch die Einreichungen der Vorjahre ansehen und sich inspirieren lassen.
In Kooperation mit:
Unterstützt von:
Der VCÖ-Mobilitätspreis in den Bundesländern
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Mobilitätspreis Salzburg
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Ausgezeichnete Projekte
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