Aus der Forschung: Maria Pfeifer

Arbeitsplätze - nur der Wandel ist fix

"Tätigkeiten lernen und fördern, die nur schlecht automatisiert werden können"

VCÖ-Magazin: Wie werden sich Arbeitsplätze und Berufe in einer von Digitalisierung und Automatisierung geprägten Mobilitätsumgebung verändern?

Maria Pfeifer: Die Zukunft ist kein Weg, der vor uns liegt und darauf wartet, beschritten zu werden. Sie basiert auf den Entscheidungen, die Einzelne jeden Tag treffen. Wir müssen uns daher vielmehr die Frage stellen, wie wir in einer zukünftigen Welt leben und arbeiten wollen. Digitale Technologie ist schon heute Teil der gesellschaftlichen Lebensrealität. Wie alle andere „Teile“ hat sie gute und schlechte Seiten, Chancen und Risiken. Auch im Mobilitätssektor lässt sich eine duale Entwicklung ablesen – bestimmte Tätigkeiten fallen weg, der Bedarf an anderensteigt, neue Berufe dringen in den Sektor oder entstehen dort. Technologie macht immer auch viel Arbeit und beschleunigt diese. Aber es wird bestimmt einige Jobs geben, die durch die Automatisierung wegfallen – so wie das in der Geschichte immer passiert ist. So gibt es den Beruf Kutscher oder Hufschmied zwar noch, allerdings in weitaus geringerer Verbreitung.

VCÖ-Magazin: Welche neuen Berufsbilder werden entstehen? Und was bedeutet das für die Berufsausbildung im Mobilitätsbereich?

Maria Pfeifer: Ich frage mich: Braucht jeder und jede IT-Skills, um auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft bestehen zu können? Müssen schon alle Kinder programmieren lernen? Oder sollen wir vielmehr jene Tätigkeiten lernen und fördern, die nur schlecht automatisiert werden können, wie Kreativität, kritisches Denken, Empathie und Kommunikation?
Für unsere Studie „Berufe der Zukunft in einer automatisierten Mobilitätsumgebung“, die das Ars Electronica Futurelab im Auftrag des KfV durchgeführt hat, haben wir mögliche neue Berufe entwickelt – komplett mit fiktivem Lebenslauf, einer Berufsbeschreibung, einem typischer Arbeitstag – die diese Debatte widerspiegeln. Da gibt es etwa den Automated Train Operator, die Mobilitätstrainerin, den Automotive Ethiker oder die Facharbeiterin für Sensortechnik.

Maria Pfeifer

Ars Eletronica Futrelab, Autorin der KfV-Studie "Berufe der Zukunft in einer automatisierten Mobilitätsumgebung" 

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VCÖ: Verkehrsunfälle in Österreich verursachten im Vorjahr Kosten von rund acht Milliarden Euro!

VCÖ (Wien, 8. Dezember 2023) – Verkehrsunfälle verursachen viel menschliches Leid und auch sehr hohe Kosten. Eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der neuen Unfallkostenrechnung Straße zeigt, dass die Verkehrsunfälle in Österreich im Vorjahr volkswirtschaftliche Kosten in der Höhe von fast acht Milliarden Euro verursacht haben. Gegenüber dem Jahr 2021 nahmen die Unfallkosten im Jahr 2022 um rund 270 Millionen Euro zu. Für heuer ist mit einer weiteren Zunahme zu rechnen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert verstärkte unfallvermeidende Maßnahmen.

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Foto: Sarah Duit

Mobilitätszentrale für den Pongau

Im Jahr 2001 gründeten die 25 Gemeinden des Pongaus in Salzburg die Mobilitätszentrale „Mobilito“. Das Kundencenter am Bahnhof Bischofshofen bietet persönliches Service mit Ticketverkauf für Bahn und Bus, Carsharing in Kooperation mit ÖBB Rail & Drive sowie ein Reisebüro. Mobilito koordiniert und bestellt zudem den Pongau-Takt, das regionale Netz aus 20 Buslinien und drei Taxilinien mit insgesamt rund 740.000 Fahrplankilometern pro Jahr.

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Bild der Mobilitätszentrale "Mobilito"