Aus der Praxis - Brigitta Hollosi

Dem Hitzeinsel-Effekt entgegenwirken

Brigitta Hollosi, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG, Stadtmodellierung

VCÖ-Magazin: Welche Klimaanpassungsmaßnahmen braucht es, um eine weitere gesundheitsschädliche Erhitzung der Städte einzubremsen?

Brigitta Holosi: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dem Hitzeinsel-Effekt entgegenzuwirken – etwa durch naturbasierte Anpassungsmaßnahmen wie mehr Grün- und Wasserflächen sowie durch technologische Lösungen, etwa das Verringern der Absorption der Sonnenstrahlung durch verstärkte Reflexion oder Beschattung. Ein ausgeprägtes Stadtgrün kann erheblich zur Verbesserung des Klimas und der Lebensqualität in einer Stadt beitragen. Eine aktuelle Studie für Städte in Österreich, in der eine Kombination von Anpassungsmaßnahmen unter möglichen zukünftigen Klimabedingungen untersucht worden ist, weist jedoch darauf hin, dass alleine durch Anpassungsmaßnahmen die Temperaturzunahme in Städten angesichts des Klimawandels langfristig nicht kompensiert werden kann und unterstreicht die Relevanz von entsprechenden Klimaschutzmaßnahmen.

VCÖ-Magazin: Was kann die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik dazu beitragen?

Brigitta Holosi: Im Bereich Stadtklima verfolgt die ZAMG das Ziel, wissenschaftlich fundierte Grundlagen zur Bewältigung der kurz- und langfristigen Herausforderungen des Klimawandels in Städten zu erstellen und Städte mit Entscheidungsgrundlagen zu unterstützen, damit sie klimatische Aspekte innerhalb ihres Handlungsrahmens aufgreifen können. So führen wir meteorologische Beobachtungen in urbanen Räumen durch, um die langjährige Temperaturentwicklung quantifizieren zu können und verwenden numerische Modelle, um mikroklimatische Effekte in urbanen Räumen zu erfassen. Mit deren Hilfe können flächendeckende Informationen sowie zahlreiche Szenarien in Hinsicht auf Klimazukunft, Klimaanpassung und Urbanisierung untersucht werden.

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VCÖ: Österreich hinkt bei Elektroautos der europäischen Spitze hinterher

VCÖ (Wien, am 11. Februar 2025) – Laut Statistik Austria waren im heurigen Jänner 3.822 der 20.448 Pkw-Neuzulassungen Elektroautos. Damit waren 18,7 Prozent der Neuwagen Elektroautos. Der Anteil der E-Pkw ist gegenüber dem Jänner des Vorjahres zwar gestiegen, im europäischen Vergleich hat Österreich zum Spitzenfeld aber noch viel aufzuholen, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. In Norwegen waren im Jänner 96 Prozent der Neuwagen Elektroautos, in Dänemark, dem EU-Spitzenreiter, 64 Prozent. Im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Pkw benötigen Elektroautos im Schnitt um zwei Drittel weniger Energie, verursachen in ihrer Gesamtbilanz um mehr als die Hälfte weniger CO2 und reduzieren Österreichs Abhängigkeit von teuren Rohöl-Importen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, um die Energiewende bei den Pkw  zu beschleunigen.

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Foto: E-Auto, welches gerade geladen wird, vor einem Feld mit Windrädern

VCÖ: Bei Tempo 150 mehr Spritverbrauch, mehr Schadstoffe, mehr Lärm

VCÖ (Wien, 29. Jänner 2025) – Eine Erhöhung des Tempolimits auf 150 km/h hätte vielfache negative Folgen, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. Im Vergleich zu Tempo 130 nimmt bei Pkw im Schnitt der CO2-Ausstoß um 19 Prozent zu, die Feinstaub-Emissionen um 31 Prozent und jene der Stickoxide um 44 Prozent, weist der VCÖ auf Daten des Umweltbundesamts hin. Weitere Folgen: Mehr Spritverbrauch und mehr Verkehrslärm. Und durch den längeren Anhalteweg steigt das Unfallrisiko.

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