Aus der Praxis - Claudia Kettner-Marx

Erfolgreiche Klimapolitik für den Verkehrssektor muss an den Grundsätzen „vermeiden, verlagern, verbessern“ ausgerichtet sein

Porträtfoto von Claudia Kettner-Marx
Claudia Kettner-Marx, WIFO

Um die Klimaziele in Österreich zu erreichen, braucht es Anstrengungen in allen Sektoren, im Besonderen aber für den Verkehrssektor. Hier sind die Emissionen zwischen 1990 und 2019 um 75 Prozent gestiegen, eine Trendumkehr ist – trotz der kurzfristigen Reduktion in Folge der Covid- und Energiekrise – nicht in Sicht. Eine erfolgreiche Klimapolitik für den Verkehrssektor erfordert ein breites Bündel an Politikinstrumenten und muss an den Grundsätzen „vermeiden, verlagern, verbessern“ ausgerichtet sein, und einem systemischen Ansatz folgen. Zunächst sollte die Raumplanung so gestaltet werden, dass unnötiger Verkehr von Anfang an vermieden wird. In einem zweiten Schritt sollte der Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel forciert werden, wofür auch die erforderliche Infrastruktur bereitgestellt werden muss. Erst an dritter Stelle steht die in Österreich viel diskutierte „Verbesserung“ des Pkw-Verkehrs, also ein Shift zu alternativen Antrieben im Straßenverkehr.

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VCÖ: Auf Österreich Straßen rollt teure Sanierungswelle zu – zusätzlich steigen Klimaschäden stark

VCÖ (Wien, 12. März 2025) – Österreichs Straßennetz ist mehr als 128.000 Kilometer lang. Mit 14,5 Metern pro Kopf hat Österreich ein um zwei Drittel längeres Straßennetz als die Schweiz. Bei der heutigen VCÖ-Fachveranstaltung wiesen Expertinnen und Experten darauf hin, dass aufgrund des Alters der Straßen, Brücken und Tunnel die Sanierungskosten für Bund, Länder und Gemeinden in den kommenden Jahren stark steigen werden. Zusätzlich nehmen die Reparaturkosten durch Klimaschäden stark zu. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert, dass die Sanierung des bestehenden Netzes im Interesse der Mobilität der Bevölkerung und der Verkehrssicherheit absoluten Vorrang vor dem Bau neuer Straßen erhält.

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