Aus der Praxis: Jens Brückner

„Technische Verknüpfung schafft am Ende den Mehrwert“

Unser Ziel ist es, die privaten Pkw von Hamburgs Straßen zu holen. Mit der kontinuierlichen Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs werden wir zwar für immer mehr Menschen attraktiv, eingefleischte Autofahrerinnen und Autofahrer jedoch überzeugen wir damit nur bedingt. Für sie gilt es, Angebote zu finden, die die Lücke zwischen dem Komfort des eigenen Pkw und dem Sharing-Aspekt des Öffentlichen Verkehrs schließen.

Mit dem Pilotprojekt „switchh“ verfolgten wir vor allem das Ziel, Aufmerksamkeit für Sharing Mobility zu gewinnen und das Bewusstsein für die vernetzte Nutzung zu stärken. Das Abo vereinfacht die Kombination unterschiedlicher Dienste durch Partnerschaften mit car2go, DriveNow, cambio und StadtRAD. Parallel bauten wir ein Netz aus switchh-Punkten – an zentralen Verkehrsknoten finden Nutzende hier Stellplätze und Fahrzeuge zum Umsteigen zwischen Bus, Bahn sowie Bike- und Carsharing. Die Abo-Zahlen sind mit rund 2.500 relativ konstant. Über die Schaffung der Infrastruktur für verschiedene Mobilitätsangebote konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln und gehen mit der Errichtung von quartiersnahen Umstiegspunkten nun den nächsten Schritt – direkt vor die Haustüre der Nutzenden, nahe an ihren tatsächlichen Bedarf.

Kernstück ist die Entwicklung einer digitalen Infrastruktur – mit einer App, die alle Services von der Registrierung bis zum Nutzungskonto auf einer Plattform bündelt. Die große Herausforderung besteht in der technischen Verknüpfung der Angebote, denn die Hintergrundsysteme sind häufig sehr unterschiedlich. Genau das macht am Ende aber den enormen Mehrwert aus. Ein einfacher und komfortabler Zugang ist der Schlüssel zu einer gesteigerten Nutzung von Sharing-Angeboten und bietet die Chance, den privaten Autoverkehr tatsächlich zu verringern.

Jens Brückner
Leiter der Stabsstelle Komplementäre Mobilität bei der Hamburger Hochbahn AG und Leiter des Projektes switchh

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