Aus der Praxis - Judith Neyer

Erneuerbarer Strom ist unsere Mobilitätsversicherung

Porträtfoto von Judith Neyer
Judith Neyer, Abteilungsleiterin Strategische Energiepolitik im Klimaschutzministerium

Was wir wissen: Die Mobilität der Zukunft hat zwei Antriebe. Muskelkraft und Strom. Wo unsere Körperkraft endet, wird E-Mobilität zum unverzichtbaren Teil der Energiewende. Ihr Rückgrat ist der öffentliche, schienengebundene Verkehr. E-Bikes, E-Busse und elektrifizierte schwere Nutzfahrzeuge werden eine Rolle spielen. Ein großer Teil der Wege wird aber weiter durch Personenkraftwagen zurückgelegt werden, zunehmend elektrisch. Dieser Wandel bringt viele neue Fragen: Wie unsere Netze und Ladeinfrastrukturen fit machen? Wie verschränken wir bestmöglich Energieaufbringung und Energieverbrauch? Wie verschieben wir Lasten? Und viele mehr. Auf all diese Fragen gibt es mehr als eine richtige Antwort. An allen Antworten wird erfolgreich gearbeitet. Eines wissen wir heute schon gesichert: Wir brauchen erneuerbaren Strom. Er ist unser Antrieb der Zukunft und unsere Mobilitätsversicherung – egal wie viel wir davon am Ende in Pkw, in Bussen oder in Zügen einsetzen. Wir brauchen ihn hier, wir brauchen ihn reichlich und wir brauchen ihn rasch. Worauf also warten wir?

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Offener Brief an EU-Parlament: Keine zusätzliche Nachfrage nach Erdgas schaffen!

In der EU-Regulierung zum Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) ist der Ausbau von Gas-Tankstellen für den Lkw-Verkehr vorgesehen. Auch massive Investitionen in eine LNG-Tankinfrastruktur sind im AFIR-Vorschlag vorgesehen, obwohl diese Technologie aus mehreren Gründen für einen klimaverträglichen europäischen Lkw-Verkehr eine untergeordnete Rolle spielen wird. In einem offenen Brief von VCÖ und 16 weiteren NGOs aus Europa werden EU-Parlament und der EU-Verkehrsministerrat aufgefordert, die Vorgaben für den  Aufbau von Flüssiggas-Infrastruktur zu streichen.

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Foto: Sarah Duit

VCÖ: Großteil des Erdöls importiert Österreich aus Staaten, wo Pressefreiheit massiv eingeschränkt wird

VCÖ (Wien, 3. Mai 2022) – Österreich importierte im Vorjahr Erdöl im Wert von 3,4 Milliarden Euro. Der Großteil des Geldes floss in Staaten, wo die Pressefreiheit gravierende Mängel aufweist, macht der VCÖ am heutigen internationalen Tag der Pressefreiheit aufmerksam. 97 Prozent des Erdöls bezieht Österreich aus Staaten, die laut Reporter ohne Grenzen eine „schwierige“ oder sogar „sehr ernste“ Lage in punkto Pressefreiheit aufweisen. Angesicht der Energiekrise und der sich verschärfenden Klimakrise braucht es verstärkte Maßnahmen, um den Erdölverbrauch des Verkehrs stark zu reduzieren, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

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Foto: Sarah Duit