Aus der Praxis - Karoline Seywald

Westbahnpark beim Wiener Westbahnhof als Klimamaßnahme

Karoline Seywald, eine der 4 SprecherInnen der Initiative Westbahnpark (https://www.westbahnpark.at)

Die Idee des Westbahnparks auf dem Areal hinter dem Wiener Westbahnhof entlang der Felberstraße geht auf BLA – Büro für Lustige Angelegenheiten – zurück. Stadträumliche Besonderheiten wie der weite Blick in die Berge, die Geländekante und die Frischluftschneise, die kühle Luft vom Wienerwald in die Innenstadt bringt, haben schon früh auf das Potenzial des Ortes hingewiesen. Vor zwei Jahren ist die Vision eines Parks entstanden – mit einem ein Kilometer langen Pool, vielen Bäumen und einem Markt am Zug – durch den wir dann Interessierte real geführt haben. Da gab es tolle Resonanz. Der Grünraum ist im 15. Wiener Gemeindebezirk besonders gering, die bauliche Dichte hoch. Daher haben wir für alle, die mitmachen wollen, die Initiative Westbahnpark gegründet. Stadtpolitik und ÖBB wurden auf uns aufmerksam, ein Leitbildprozess der Abteilung für Stadtplanung wurde in Aussicht gestellt. Wir fordern einen durchgängigen Park bis zur Höhe Technisches Museum als Fixpunkt bei der Stadtteilentwicklung in Kombination mit einer großräumigen, städtebaulichen Betrachtung dieses Areals. Laut einer aktuellen Klimaanalyse ist das unbedingt erforderlich. Gerade die Covid-19-Pandemie hat uns gezeigt wie wichtig Frischluft und Grünraum sind.

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Innen- vor Außenentwicklung

Bereits im Jahr 2012 startete der partizipative Prozess „Krummnußbaum 2025“ zur Weiterentwicklung des örtlichen Entwicklungskonzepts.

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Foto: Rathaus Krummnußbaum

Eingeübte Mobilitätspraktiken sind veränderbar

Um eine sozial-ökologische Transformation der Mobilitätspraktiken in Richtung Nachhaltigkeit voranzutreiben, ist es notwendig, an vielen Stellschrauben gleichzeitig zu drehen. So braucht der Öffentliche Verkehr eine deutlich attraktivere Infrastruktur, was Angebot, Taktung oder Erreichbarkeit – vor allem im ländlichen Raum – betrifft. Auch die Aufklärung über die gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Vorteile von Radfahren und Gehen – und über die Nachteile des Autoverkehrs – muss verbessert werden. Sowohl der Einsatz von Sanktionen für klimaschädliches Mobilitätsverhalten, zum Beispiel  Kostenwahrheit, das heißt Verteuerung des individuellen Autoverkehrs, des Parkens, als auch Belohnungen für die Nutzung umweltverträglicherer Alternativen, wie günstige öffentliche Verkehrsmittel, sind ebenso nötig wie ein positives Feedback über die Effekte dieses Verhaltens, wie CO2-Einsparungen oder Kalorienverbrauch durch Radfahren.

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Beate Littig