Aus der Forschung: Maja Göpel

„Warum legen wir so viele Wege zurück?“

Es ist wichtig, unterschiedliche Energieformen voranzutreiben, also etwa die Mobilität zu elektrifizieren und auf erneuerbare Energie umzustellen, um die CO2-Bilanz der Mobilität zu senken. Und gleichzeitig zu überlegen: Was ist denn eigentlich Mobilität? Das ist für mich die wichtigere Frage. Welche Grundbedürfnisse befriedigt sie? Wir können auch noch mal den Aufbau der Strukturen unserer heutigen Städte und Umlandraume hinterfragen. Welche Möglichkeiten gibt es, Verkehrsmittel zu teilen? Aber auch die Notwendigkeit oder das Bedürfnis, Verkehr zu reduzieren, berücksichtigen. Wir werden dabei auf Jetset-Lebensstile, wie sie die Werbung propagiert, kommen, auf Shopping-Tourismus und billige Flugtickets – werden aber auch einsehen müssen, dass es für viele gar nicht mehr anders geht, weil sie ihren Arbeitsplatzen hinterherfahren müssen. Die Suche nach der Mobilität der Zukunft sollte also die Frage ins Zentrum stellen, warum wir so viele Wege zurücklegen.

Barbara Urban
Stadt Graz, Leiterin Gesamtverkehrskonzept

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Mobilitätsgarantie flächendeckend umsetzen

Auto-Abhängigkeit ist teuer, energieintensiv und klimaschädlich – und vor allem in Regionen ein Problem. Ein öffentlich zugängliches Mobilitätsangebot inklusive gut ausgebauter Infrastruktur für Gehen und Radfahren schafft Unabhängigkeit und ist ein zentraler Schritt in Richtung klimaverträgliche Verkehrswende. Es gilt nun, von der Theorie in die Praxis zu kommen.

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Foto einer Bahnstation mit Zug, Bus und Carsharing Auto

VCÖ: Investitionen in die Rad-Infrastruktur sind in Österreich zu verdreifachen

VCÖ (Wien, 6. Juli 2022) – Die StVO-Novelle, die heute im Nationalrat beschlossen wird, ist ein längst überfälliger Schritt, betont der VCÖ. Als nächsten Schritt braucht es eine umfassende Infrastrukturoffensive für den Radverkehr, betont der VCÖ. In Österreichs Städten und noch viel mehr in den Regionen gibt es im Radwegenetz große Lücken. Der VCÖ weist darauf hin, dass seit dem Jahr 2018 die jeweilige Bundesregierung die Verdoppelung des Radverkehr-Anteils auf 13 Prozent zum Ziel hat. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Investitionen von Bund, Bundesländern und Städten in die Rad-Infrastruktur von derzeit insgesamt rund 170 Millionen Euro pro Jahr auf zumindest 600 Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen, betont der VCÖ.

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Foto: Sarah Duit