Aus der Praxis - Susanne Staller

Fairness braucht Mitsprache

Susanne Staller, Planungsbüro tilja

Die breite Mitsprache bei Planungsprozessen ist Voraussetzung für die faire Neuverteilung von Raum. Das stärkt Menschen, die in ihrem Alltag besonders auf gute öffentliche Räume angewiesen sind und kommt so Frauen im Besonderen aber auch vielen anderen zugute. Gendersensible Beteiligungsverfahren zielen auf die Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen ab, sie setzen einen Mix aus niederschwelligen Methoden ein, um auch „stille“ Nutzerinnen und Nutzer des öffentlichen Raumes zu hören, die sich meist nicht einbringen oder keine Lobby haben. Viele Beteiligungsprozesse zeigen, dass mutigere Lösungen wie die stärkere Reduktion des Autoverkehrs möglich werden und von der Politik leichter vertreten werden können. Angesichts der Klimakrise und der damit dringend erforderlichen radikalen Transformation des Stadtraumes eröffnet eine breite und gendersensible Beteiligung die Chance wichtige Maßnahmen rasch anzugehen und breit getragen umzusetzen.

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Österreichs reichstes Einkommenszehntel verursacht laut internationaler Studie 12 Mal so viel CO2 wie das ärmste Einkommenszehntel

VCÖ (Wien, 30. März 2023) – Auch in Österreich gibt es je nach Einkommen große Unterschiede beim CO2-Ausstoß. Laut internationaler Studie verursachen die zehn Prozent mit dem höchsten Einkommen mit 41,9 Tonnen CO2 pro Kopf zwölfmal so viele Emissionen wie die zehn Prozent mit dem niedrigsten Einkommen. Während die reichste Einkommensschicht in Österreich im EU-Vergleich den vierthöchsten CO2-Ausstoß aufweist, haben die zehn Prozent mit dem niedrigsten Einkommen nur den zehnthöchsten CO2-Ausstoß. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass es auch im Verkehrsbereich einige Steuerbegünstigungen gibt von denen Wohlhabende am stärksten profitieren, wie das Firmenwagenprivileg, die fehlende Kerosinsteuer, die Steuerbegünstigung von Diesel und auch die Pendelpauschale

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VCÖ-Fachveranstaltung: Vielfalt in der Verkehrsplanung berücksichtigen

Das Verkehrssystem muss für alle funktionieren. Derzeit ist das nicht der Fall. Wie Menschen mit Behinderung, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Betreuungspflichten in der Verkehrsplanung stärker berücksichtigt werden können, wurde bei der VCÖ-Fachkonferenz mit internationalen und nationalen Fachleuten diskutiert.

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Foto: Katharina Lutzky