Kommentar - Mobilität braucht mehr Diversität

Lina Mosshammer, VCÖ-Verkehrspolitik

Frauen sind auf vielen Ebenen unterrepräsentiert, stellen aber die Hälfte der Bevölkerung. Unser Verkehrssystem orientiert sich nicht an den komplexen Wegen der Frauen, die derzeit noch einen Großteil der Fürsorgearbeit übernehmen. Es ist eine Veränderung hin zu mehr Vielfalt in den Planungsteams und auf Entscheidungsebene notwendig, um inklusive Mobilitätsangebote zu schaffen und das Verkehrssystem nach den tatsächlichen Bedürfnissen zu gestalten.  Wir planen für das, was wir kennen. Umso wichtiger ist es, verschiedene Blickpunkte, wie auch die der Frauen einzubinden. Leider fehlen uns dazu oft die Entscheidungsgrundlagen. Daten zur weiblichen Mobilität wurden bisher nur sehr eingeschränkt erhoben. Dieser sogenannte „Gender Data Gap“ erschwert die Berücksichtigung der Anforderung von Frauen. Bei Projekten muss von Idee bis Evaluierung die Vielfalt in der Bevölkerung mitgedacht werden. Nur so können wir den dringend notwendigen Umstieg auf nachhaltige Mobilität in Österreich und Europa schaffen.

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Mit flexiblen Angeboten Auto–Abhängigkeit reduzieren

Weniger als die Hälfte der Bevölkerung in Österreich wohnt in fußläufiger Distanz zu einem guten Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen. Insbesondere dünn besiedelte und zersiedelte Regionen sind durch den Öffentlichen Verkehr nur lückenhaft erschlossen. Rund die Hälfte der Bevölkerung sieht eingeschränkte Betriebszeiten an Randzeiten und Wochenenden als große Barriere bei der Nutzung. Auto-Abhängigkeit ist die Folge und verursacht zusätzliche CO2-Emissionen sowie für die Bevölkerung hohe Kosten.

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash

Bessere Mobilität für die Regionen

Auch die Menschen in den Regionen haben das Recht auf ein gutes, öffentlich zugängliches Mobilitätsangebot. Dazu zählt neben öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Mikro-ÖV-Angeboten auch eine sichere Rad-Infrastruktur. Dass auch in dünner besiedelten Regionen ein qualitätsvolles öffentliches Mobilitätsangebot möglich ist, zeigen Beispiele sowohl in Österreich als auch international. Damit wird die Mobilität der Bevölkerung erhöht. Statt Autoabhängigkeit gibt es mehr Freiheit in der Verkehrsmittelwahl, was wiederum die Mobilitätskosten für die Bevölkerung reduziert. Die Region wird sowohl als Wohn- als auch Arbeitsort attraktiver und nicht zuletzt kommt Österreich damit auch seinen Klimazielen näher.

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