Vom Klimaticket zur Mobilitätskarte

Michael Schwendinger, VCÖ-Verkehrspolitik

Das Klimaticket hat kürzlich den ersten Geburtstag gefeiert. Mit mehr als 200.000 verkauften Klimatickets Österreich wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Und das Modell macht Schule: Auch in Deutschland wird nun über die Einführung eines ähnlichen Modells diskutiert. Außerdem leistet es derzeit auch einen wichtigen Beitrag im Zuge der kriegsbedingten Energiekrise: Noch nie hat sich der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel finanziell so ausgezahlt wie derzeit. Wer das Auto auf Pendelstrecken stehen lässt und mit dem regionalen Klimaticket auf Bus und Bahn umsteigt, kann sich alleine an Spritkosten im Jahr mehrere Hundert Euro ersparen.

Der Fokus muss nun auf dem konsequenten Ausbau des Angebots liegen

Das Klimaticket ist also zweifelsohne ein Erfolg. Ein klimaverträgliches Verkehrssystem ist damit noch lange nicht erreicht, es ist aber eine gute Ausgangsbasis. Nun muss der Fokus auf dem konsequenten Ausbau des Angebots liegen – damit man in allen Regionen Österreichs gut von A nach B kommt, ohne von einem Privat- Auto abhängig zu sein. Auch das Klimaticket selbst sollte weiterentwickelt werden, damit zukünftig neben Bus und Bahn auch alle Anrufsammeltaxis und Rufbusse integriert sind und auch Sharing-Angebote mit demselben Ticket genutzt werden können. Wie die eCard heute der einheitliche Zugang zum Gesundheitssystem ist, könnte aus dem Klimaticket eine umfassende Mobilitätskarte als Schlüssel zu allen öffentlich zugänglichen Mobilitätsangeboten werden.

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VCÖ-Bahntest: Abstimmung und Pünktlichkeit verbessern

Bahnfahren liegt im Trend, vor allem auch bei der jüngeren Generation. Die Zufriedenheit mit dem Bahnfahren ist hoch, liegt aber unter den Vorjahreswerten. Jahreskarten und Klimatickets tragen zur Verlagerung auf die Bahn bei. Verbesserungsbedarf gibt es bei der Anzahl der Zugverbindungen, der Abstimmung zwischen Bus und Bahn sowie der Pünktlichkeit.

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