Lernprozess: Nichtgebaute Straßen

Foto: Eine Straße endet in einer nicht betonierten Fläche

In Berlin sollten nach Plänen aus den 1950er-Jahren die Hauptverkehrsstraßen zu kreuzungsfreien Stadtautobahnen ausgebaut werden. In den 1960er-Jahren war geplant, die Kölner Innenstadt durch eine Stadtautobahn an das Autobahnnetz anzuschließen. Gebaut wurden in beiden Fällen nur einzelne Elemente. In Wien gab es in den 1950er- und 1960er-Jahren Pläne für eine Autobahn im Wienfluss bis zum Karlsplatz im Zentrum und eine kreuzungsfreie Schnellstraße durch die Stadt. Aus Kostengründen, wegen negativer stadtplanerischer Gutachten und ab den 1970er-Jahren auch aufgrund zunehmenden Widerstands aus der Bevölkerung gegen eine „autogerechte Stadt“ wurden diese Pläne nicht umgesetzt. Gewissermaßen einen Nachzügler bildeten die Planungen für eine Stelzenstraße von Hütteldorf bis zum Flötzersteig. Ihr Bau wurde nach einer Volksbefragung im Jahr 1980 nicht weiterbetrieben. Weit fortgeschritten waren auch die Planungen für eine Brücke über den Neusiedler See. Am 2. März 1971 beschloss der burgenländische Landtag ihren Bau. Sie sollte von Mörbisch nach Illmitz führen und so eine kürzere Straßenverbindung vom Seewinkel an den Raum um Eisenstadt bringen. Von Bürgerinitiativen und aus der Wissenschaft kam starker Widerstand. Im Jahr 1974 wurde sie endgültig ad acta gelegt.

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Verkehr und Zersiedelung als Treiber der Versiegelung

Ein großer Teil der versiegelten Fläche dient dem Verkehr. Die problematischen Folgen der Versiegelung in Kombination mit der globalen Klimakrise treten immer stärker zu Tage. Um diese Entwicklung zu stoppen, braucht es effektive Maßnahmen gegen weitere Versiegelung und eine Trendumkehr in Richtung Entsiegelung – wobei der Verkehr eine wichtige Rolle spielt.

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Menschen gehen auf einer belebten Einkaufsstraße

VCÖ fordert Entsiegelungsoffensive bei Parkplätzen

VCÖ (Wien, 13. August 2024) – Österreich wird diese Woche von einer Hitzewelle beherrscht. Großparkplätze werden an heißen Tagen zu Hitze-Inseln und verschärfen die Hitzebelastung für die Bevölkerung in der Umgebung. Asphalt kann sich an heißen Tagen auf über 60 Grad Celsius aufheizen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass mit mehr Bäumen auf den Parkplätzen sowie versickerungsfähigen Oberflächen die lokale Hitze-Belastung reduziert werden kann. Der VCÖ fordert eine Entsiegelungsoffensive bei Parkplätzen.

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