Mobilitätsmanagement zum Standard machen

Michael Schwendinger, VCÖ-Verkehrspolitik

Arbeits- und Dienstwege sind werktags für rund die Hälfte des Pkw-Verkehrs der Privathaushalte in Österreich verantwortlich und damit für einen relevanten Teil der CO2-Emissionen des Verkehrs. Sie verursachen regelmäßig Staus und bringen neben den Nerven der Beschäftigten auch die Kapazität der Straßeninfrastruktur an ihre Grenzen. Das täglich eingeübte Mobilitätsverhalten am Arbeitsweg prägt auch die Verkehrsmittelwahl in der Freizeit. Kurz gesagt: Die Rolle von Arbeits- und Dienstwegen für die Transformation in Richtung eines nachhaltigen Verkehrssystems kann kaum überschätzt werden.

Und es gibt Grund zur Freude. Mit betrieblichem Mobilitätsmanagement steht ein praxiserprobtes, effektives Instrument zur Verfügung, von dem alle Seiten profitieren. Beschäftigte sind am Arbeitsweg nicht mehr vom Privatauto abhängig, was Kosten spart und Flexibilität ermöglicht. Unternehmen punkten im Wettbewerb um Fachkräfte und können Parkplatz-Kosten reduzieren. In den Städten und Regionen reduziert sich die Verkehrsbelastung und die CO2-Emissionen gehen nachweislich zurück. Ein besseres Instrument der Verkehrswende lässt sich kaum ausdenken und auch die Ausgangslage in Österreich ist gut. Es gibt zahlreiche Erfolgsbeispiele und ein gut ausgebautes Förderangebot.

In anderen Bereichen wird händeringend um Möglichkeiten zur CO2-Reduktion gesucht, hier liegt großes Potenzial mit Vorteilen für alle Beteiligten brach – Mobilitätsmanagement muss so rasch wie möglich zum flächendeckenden Standard werden. Um das zu erreichen bleibt zu tun, was in Italien im Jahr 2020 bereits beschlossen wurde: eine gesetzliche Verpflichtung für größere Unternehmen zur Umsetzung von betrieblichem Mobilitätsmanagement.

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Mobilitätszentrale für den Pongau

Im Jahr 2001 gründeten die 25 Gemeinden des Pongaus in Salzburg die Mobilitätszentrale „Mobilito“. Das Kundencenter am Bahnhof Bischofshofen bietet persönliches Service mit Ticketverkauf für Bahn und Bus, Carsharing in Kooperation mit ÖBB Rail & Drive sowie ein Reisebüro. Mobilito koordiniert und bestellt zudem den Pongau-Takt, das regionale Netz aus 20 Buslinien und drei Taxilinien mit insgesamt rund 740.000 Fahrplankilometern pro Jahr.

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Bild der Mobilitätszentrale "Mobilito"

Vielfältiges Mobilitätsangebot am Arbeitsweg wirkt

Seit Oktober 2021 setzt Blum mit rund 7.000 Beschäftigten betriebliches Mobilitätsmanagement um. Das Angebot umfasst Jobräder, Job- und Schnuppertickets, Umstellung auf einen E-Fuhrpark, ein Öko-Punktesystem sowie Bewusstseinsbildung. Jobräder und Jobtickets werden gefördert, wenn auf den Pkw-Stellplatz verzichtet wird.

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