Verkehr in Europa - Weitblick, Mut und langer Atem!

Von Ulla Rasmussen VCÖ-Verkehrspolitik

Die Staaten, Regionen, Städte und Dörfer Europas sind sehr unterschiedlich, sowohl topografisch, ökonomisch als auch kulturell. Trotzdem kämpfen sie mit sehr ähnlichen Herausforderungen: stark zunehmender Güter- und Personenverkehr, schlechte Luft durch Verkehrsemissionen, Verkehrsunfälle, Verletzte und Getötete, Flächenverbrauch durch Straßen, gleichzeitig zu wenig Platz für das Gehen und Radfahren, Hitzestau und Treibhausgas-Emissionen. Dafür werden überall in Europa Lösungen gesucht und es lohnt sich, voneinander zu lernen. Erfolgreiche Lösungen zeigen, dass es Weitblick, politischen Mut und oft auch langen Atem braucht. Das hat schon Ken Livingstone, damals Bürgermeister Londons, mit der Einführung der City-Maut gezeigt. Politisch war das nicht populär, doch Livingstone war davon überzeugt. Sie wurde bereits mehrmals weiterentwickelt, jetzt gibt es auch eine Ultra-Low Emission Zone, die bald zur Zero-Emission Zone wird. Auch Anne Hidalgo, fahrrad-affine Bürgermeisterin von Paris, zeigt, wie wichtig eine Vision einer lebenswerteren Zukunft kombiniert mit dem Mut zu anfangs nicht populären Maßnahmen ist, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Generelles Tempo 30 in Brüssel oder das „City-Doughnut“-Modell in Amsterdam – in den Grenzen der Ökologie der Erde bleiben und gleichzeitig ein soziales Fundament bauen – sind ebenfalls Projekte, die auch in Österreich zur Nachahmung inspirieren.

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VCÖ-Fachkonferenz: Aktuelles Verkehrssystem schränkt Mobilität vieler Menschen ein

VCÖ (Wien, 26. Jänner 2023) – Das Verkehrssystem muss für alle funktionieren. Derzeit ist das nicht der Fall. Wie Menschen mit Behinderung, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Betreuungspflichten in der Verkehrsplanung stärker berücksichtigt werden können, wurde heute bei der VCÖ-Fachkonferenz mit internationalen und nationalen Fachleuten diskutiert. Zentral ist die Einbeziehung von Betroffenen in die Planung. Die größten Problembereiche sind mangelnde Barrierefreiheit, zu schmale Gehsteige, zu hohes Tempo des Verkehrs und Fußgängerampeln, die für Menschen mit Mobilitätseinschränkung zu kurze Grünphasen haben.

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Stadtplanung für alle

Gender Planning versucht konsequent alle Nutzenden miteinzubeziehen.

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Foto: Mädchenbühne am Reumannplatz, auf welcher zahlreiche Kinder und eine Frau tanzen