Verkehr in Europa - Weitblick, Mut und langer Atem!

Von Ulla Rasmussen VCÖ-Verkehrspolitik

Die Staaten, Regionen, Städte und Dörfer Europas sind sehr unterschiedlich, sowohl topografisch, ökonomisch als auch kulturell. Trotzdem kämpfen sie mit sehr ähnlichen Herausforderungen: stark zunehmender Güter- und Personenverkehr, schlechte Luft durch Verkehrsemissionen, Verkehrsunfälle, Verletzte und Getötete, Flächenverbrauch durch Straßen, gleichzeitig zu wenig Platz für das Gehen und Radfahren, Hitzestau und Treibhausgas-Emissionen. Dafür werden überall in Europa Lösungen gesucht und es lohnt sich, voneinander zu lernen. Erfolgreiche Lösungen zeigen, dass es Weitblick, politischen Mut und oft auch langen Atem braucht. Das hat schon Ken Livingstone, damals Bürgermeister Londons, mit der Einführung der City-Maut gezeigt. Politisch war das nicht populär, doch Livingstone war davon überzeugt. Sie wurde bereits mehrmals weiterentwickelt, jetzt gibt es auch eine Ultra-Low Emission Zone, die bald zur Zero-Emission Zone wird. Auch Anne Hidalgo, fahrrad-affine Bürgermeisterin von Paris, zeigt, wie wichtig eine Vision einer lebenswerteren Zukunft kombiniert mit dem Mut zu anfangs nicht populären Maßnahmen ist, um die Mobilitätswende voranzutreiben. Generelles Tempo 30 in Brüssel oder das „City-Doughnut“-Modell in Amsterdam – in den Grenzen der Ökologie der Erde bleiben und gleichzeitig ein soziales Fundament bauen – sind ebenfalls Projekte, die auch in Österreich zur Nachahmung inspirieren.

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Mehr Platz für bewegungsaktive Mobilität

Ausreichend Platz für aktive Mobilität, öffentlicher Raum mit hoher Aufenthaltsqualität und sichere, attraktive Bereiche für das Gehen und Radfahren sind für unsere Gesundheit wichtig, um Bewegung in den Alltag zu integrieren. Die Publikation „Mehr Platz für bewegungsaktive Mobilität“ zeigt in Text und Grafiken auf, was dringend umzusetzen ist, um Straßen für Gehende und Radfahrende neu zu denken. Good-Practice-Beispiele aus dem In- und Ausland machen Mut zur Nachahmung.

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Den Raum neu verteilen

Entlang der Straßen abgestellte Autos sowie Staus, die Busse und Straßenbahnen behindern, sind ein gravierendes Mobilitätsproblem. Klimawandel und Covid-19- Pandemie ändern den Anspruch an den Lebensraum vor der Haustür. Städte verwenden den knappen öffentlichen Raum neu.

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