Verkehrsberuhigte Nachbarschaften in Großbritannien

Foto: Verkehrsberuhigte Nachbarschaft in Großbritannien.

Low Traffic Neighbourhoods (LTN) sind Wohngebiete, in denen der Autoverkehr auf Anwohnerinnen und Anwohner beschränkt ist. In Großbritannien gibt es bereits mehr als 25.000 dieser Zonen. In London zeigte sich, dass sich in diesen Gebieten die Anzahl der durch Verkehrsunfälle Verletzten halbiert hat. In Waltham Forest, Vorreiter bei den äußeren Bezirken Londons, sind bereits fast die Hälfte der Wohngebiete LTN-Zonen mit wenig Verkehr und mit mehr neu gebauten Radwegen. Die Bewohnerinnen und Bewohner aus Waltham Forest gehen pro Woche im Schnitt um 115 Minuten pro Person mehr zu Fuß und fahren um 20 Minuten mehr mit dem Rad, der Autobesitz ist um sieben Prozent gesunken.

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Zentrale Begegnungszone

Pöchlarn in Niederösterreich mit rund 3.900 Einwohnenden setzte nach dreijähriger Planungsphase mit breiter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in den Jahren 2013 bis 2014 eine die Altstadt umfassende Begegnungszone um.

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Foto: Begegnungszone in Pöchlarn

Eingeübte Mobilitätspraktiken sind veränderbar

Um eine sozial-ökologische Transformation der Mobilitätspraktiken in Richtung Nachhaltigkeit voranzutreiben, ist es notwendig, an vielen Stellschrauben gleichzeitig zu drehen. So braucht der Öffentliche Verkehr eine deutlich attraktivere Infrastruktur, was Angebot, Taktung oder Erreichbarkeit – vor allem im ländlichen Raum – betrifft. Auch die Aufklärung über die gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Vorteile von Radfahren und Gehen – und über die Nachteile des Autoverkehrs – muss verbessert werden. Sowohl der Einsatz von Sanktionen für klimaschädliches Mobilitätsverhalten, zum Beispiel  Kostenwahrheit, das heißt Verteuerung des individuellen Autoverkehrs, des Parkens, als auch Belohnungen für die Nutzung umweltverträglicherer Alternativen, wie günstige öffentliche Verkehrsmittel, sind ebenso nötig wie ein positives Feedback über die Effekte dieses Verhaltens, wie CO2-Einsparungen oder Kalorienverbrauch durch Radfahren.

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Beate Littig