Was alles geht, wenn alle gehen

Foto: Verkehrsberuhigte Straße mit breiten Gehsteigen in Pontevedra

Seit dem Jahr 1999 haben in Pontevedra im spanischen Galizien Gehende Vorrang. Das Zentrumsgebiet kommt jetzt ohne Bodenmarkierungen, Niveauunterschiede, Ampeln und Verkehrsschilder aus. Für den Kfz-Verkehr wurden 15.000 Pkw-Abstellplätze am Stadtrand geschaffen. Kostenlose Stadtbusse fahren ins Zentrum, Stadtplantafeln weisen mit Minuten- und Meterangaben den Weg zu Fuß. Lediglich Anwohnerinnen und Anwohner, Lieferverkehr und Öffentlicher Nahverkehr dürfen – langsam – in die Innenstadt einfahren. Es gilt Tempo 30. Seit dem Jahr 2009 wurde im Zentrum niemand mehr im Straßenverkehr getötet. Die CO2-Emissionen sanken um 70 Prozent. Der Einzelhandel profitiert, denn mehr Menschen erledigen jetzt ihre Einkäufe zu Fuß oder per Fahrrad in der Innenstadt. Eltern können ihre Kinder allein zur Schule gehen lassen. Die hohe Lebensqualität hat die Zahl der vormals stagnierenden Stadt mit 70.000 Einwohnerinnen und Einwohnern um 12.000 wachsen lassen.

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Aus der Praxis - Michael Glotz-Richter

Vom Modellversuch zur Alltagspraxis

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Mobilitätsinfrastruktur neu denken und neu nutzen

Den unerwünschten Auswirkungen des Autoverkehrs ist durch Einzelmaßnahmen nicht beizukommen. Es braucht Paradigmenwechsel, wie generelles Tempo 30 innerorts. Oder integrale Ansätze in der Stadtplanung, in der Raumplanung, bei der Mobilität – wie es nicht nur in Amsterdam der Fall ist.

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