Weniger Lkw-Fahrten durch faire Kosten
Von Markus Gansterer
VCÖ-Verkehrspolitik
Die Lkw-Maut in Österreich ist eine Erfolgsgeschichte. Sie ist ein Anreiz für effizientere Transporte, daher fallen weniger Lkw-Fahrten an. Dank der Tarif-Staffelung nach Abgas-Klassen werden sauberere Lkw eingesetzt.
Es braucht mehr Fairness bei den Kosten, die die einzelnen Verkehrsträger verursachen. Trotz der Maut bezahlt der Lkw-Verkehr nur 40 Prozent der Gesamtkosten, die er auf Autobahnen verursacht. Den Rest, vor allem Gesundheitskosten durch Lärm und Abgase, werden wir alle gezwungen zu übernehmen. So kommt es zu Absurditäten wie Tiefkühlgemüse, das nur zum Verpacken ins Ausland transportiert und später wieder als „regionales Produkt“ verkauft wird – weil die Transportkosten so gering sind.
>> Keine höheren Preise durch Lkw-Maut. <<
Bei der geplanten Erhöhung der Maut-Tarife geht es darum, nicht nur die reinen Infrastrukturkosten, sondern auch die verursachten Schäden an Umwelt und Gesundheit abzudecken. Zusätzlich wäre es sinnvoll, wenn die explodierenden Kosten für die Sanierung von Landes- und Gemeindestraßen endlich von jenen getragen würden, die die Schäden verursachen. Die Ausweitung der Lkw-Maut wird gerade zwischen den Bundesländern diskutiert.
Es ist eine Schutzbehauptung der Lkw-Lobby, dass höhere Maut-Kosten die Produkte in den Geschäften verteuern würden. Erstens wurde dies schon bei Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen getrommelt, ohne wirklich einzutreten. Zweitens bezahlen die Menschen schon derzeit – nicht als Kundinnen und Kunden, aber als Steuerzahlende oder als Patientinnen und Patienten.
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