VCÖ: In Österreich wird jeder 7. Arbeitsweg mit Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt

VCÖ: Radfahren zur Arbeit durch Infrastrukturausbau und Mobilitätsmanagement stärker fördern

VCÖ (Wien, 27. April 2018) – An einem Werktag werden in Österreich im Schnitt 5,8 Millionen Fahrten zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause gemacht. Davon sind 2,1 Millionen kürzer als fünf Kilometer, aber nur etwas mehr als ein Drittel davon wird zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Damit mehr Beschäftigte mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen ist der verstärkte Ausbau der Rad-Infrastruktur nötig, betont der VCÖ. Sehr wirksam für die Änderung des Mobilitätsverhaltens ist betriebliches Mobilitätsmanagement.

Der Arbeitsweg ist unter der Woche der wichtigste Mobilitätszweck. Im Schnitt kommt es in Österreich  jeden Werktag zu 5,8 Millionen Fahrten zur Arbeit und von der Arbeit nach Hause. Davon erfolgen 3,5 Millionen Fahrten mit dem eigenen Auto, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des bmvit zeigt. Staus an den Stadteinfahrten sind die Folge.

In Österreich wird das Potenzial des Fahrrads für den Weg in die Arbeit viel zu wenig genutzt. Der Radverkehrsanteil am Arbeitsweg beträgt rund 7 Prozent, in Vorarlberg ist er doppelt so hoch. Österreichweit werden im Schnitt rund 390.000 Arbeitswege mit dem Fahrrad gefahren, weitere 440.000 werden zu Fuß zurückgelegt, informiert der VCÖ. Es sind aber 2,1 der 5,8 Millionen Arbeitswege kürzer als 5 Kilometer und damit in Radfahrdistanz.

Weitere 1,2 Millionen Arbeitswege sind zwischen 5 bis 10 Kilometer lang, eine Distanz, die manche mit einem herkömmlichen Fahrrad und viele mit einem Elektro-Fahrrad gut bewältigen können. „Die Bereitschaft zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad ist bei vielen vorhanden, wenn es eine gute Infrastruktur für den Radverkehr gibt“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Der VCÖ fordert eine Infrastrukturoffensive für den Radverkehr. Siedlungen sollen mit dem nächstgelegenen Ort durch sichere Radverbindungen verbunden werden. Bahnhöfe sollen gut ans Radwegenetz angeschlossen werden, damit es Bahn-Pendlern erleichtert wird, mit dem kostengünstigeren Rad statt dem Auto zum Bahnhof fahren zu können. Damit könnten sich viele Haushalte das teure Zweitauto sparen.

Neben der Kostenersparnis hat das Radfahren auch einen großen Gesundheitsnutzen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt täglich mindestens eine halbe Stunde Bewegung. Wer einen Arbeitsweg in Radfahrdistanz hat, kann so auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung kommen, betont der VCÖ.

„Eine zentrale Rolle bei der Mobilität der Beschäftigten spielen die Betriebe. Durch betriebliches Mobilitätsmanagement kann der Radverkehrsanteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark erhöht werden“, weist VCÖ-Experte Gansterer auf positive Beispiel wie etwa den Industriebetrieb Anton Paar in Graz, das LKH-Graz, Wolford in Vorarlberg oder die Universität Salzburg hin. Unter anderem gibt es Anreize, um mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, kostenloses Radservice für Beschäftigte, ausreichend Radabstellplätze und die Anton Paar GmbH zahlt sogar einen Bonus aus, wenn mit dem Fahrrad statt dem Auto zur Arbeit gefahren wird.

Einfluss auf das Mobilitätsverhalten der Beschäftigten hat auch das Parkplatzangebot am Arbeitsplatz, betont der VCÖ. Bei Beschäftigten, die einen Pkw-Parkplatz haben, beträgt der Radverkehrsanteil nur 5 Prozent, der Autoanteil hingegen 77 Prozent, wie Daten des bmvit zeigen. Bei Beschäftigten ohne Pkw-Parkplatz beim Arbeitsplatz ist der Radverkehrsanteil mit 9 Prozent fast doppelt so hoch, der Anteil des Pkw mit 31 Prozent deutlich niedriger.

Wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, kann nun im Mai im Rahmen des Wettbewerbs „Radelt zur Arbeit“ tolle Preise gewinnen. Nähere Informationen und Anmeldemöglichkeit auf www.radeltzurarbeit.at

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