Bereits 70 Prozent der neuen Diesel-Pkw auf Firmen zugelassen
Pro 100 km stoßen Diesel-Pkw mehr CO2 aus, zahlen aber weniger Mineralölsteuer
VCÖ (Wien, 31. Jänner 2020) – Bereits sieben von zehn neuen Diesel-Pkw wurden im Vorjahr auf Firmen oder andere „juristische“ Personen neuzugelassen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In Wien waren es sogar 86 Prozent. Insgesamt war der Diesel-Anteil bei den Neuwagen im Pendler-Bundesland Burgenland am niedrigsten. Obwohl der reale CO2-Ausstoß von Österreichs Diesel-Pkw pro 100 Kilometer höher ist als jener der Benzin-Pkw, zahlen sie pro 100 Kilometer deutlich weniger Mineralölsteuer. Der VCÖ betont, dass die Steuerbegünstigung von Diesel in Zeiten der Klimakrise völlig antiquiert ist.
Österreichs Haushalte kauften im Vorjahr kaum mehr neue Diesel-Autos. Wurden im Jahr 2010 noch rund 77.200 Diesel-Pkw auf private Haushalte neu zugelassen, waren es im Vorjahr nur mehr rund 37.000. Im Vorjahr wurden bereits rund 70 Prozent der Diesel-Pkw auf Firmen oder andere juristische Personen neu zu gelassen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten von Datafact zeigt. In Wien betrug der Firmenwagenanteil an den neuzugelassenen Diesel-Pkw sogar 86 Prozent und im Land Salzburg 74 Prozent. In allen Bundesländern wurden mehr Diesel-Pkw auf „juristische Personen“ zu gelassen als auf private Haushalte.
Während nur fünf Prozent der Kleinwagen Diesel tanken, ist der Dieselanteil bei den großen SUV mit zwei Drittel 13 Mal so hoch. Insgesamt ist der Dieselanteil bei den Neuwagen im Vorjahr mit rund 38 Prozent auf das niedrigste Niveau seit dem Jahr 1993 gesunken. Im Bundesländer-Vergleich war im „Pendler-Bundesland“ Burgenland der Dieselanteil mit 35 Prozent am niedrigsten, berichtet der VCÖ.
Im Schnitt stoßen die neuzugelassenen Diesel-Pkw pro 100 Kilometer um 8,6 Prozent mehr CO2 aus als die neuzugelassenen Benzin-Pkw. Aber die neuen Diesel-Pkw zahlen pro 100 Kilometer um 22,6 Prozent weniger Mineralölsteuer, macht der VCÖ aufmerksam.
Im Vorjahr wurde Diesel-Treibstoff in Österreich mit rund 710 Millionen Euro steuerlich begünstigt. „In Zeiten der Klimakrise sind Steuerbegünstigungen für fossile Treibstoffe völlig antiquiert“, spricht sich der VCÖ für eine rasche Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel aus.
VCÖ: Bereits 70 Prozent der neuen Diesel-Pkw in Österreich auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen
(Anteil Firmen und andere juristische Personen an neuzugelassenen Diesel-Pkw)
Jahr 2019: 70,7 Prozent
Jahr 2018: 68,8 Prozent
Jahr 2017: 67,2 Prozent
Jahr 2016: 65,3 Prozent
Jahr 2015: 65,7 Prozent
Jahr 2014: 62,8 Prozent
Jahr 2013: 60,3 Prozent
Jahr 2012: 57,3 Prozent
Jahr 2011: 55,7 Prozent
Jahr 2010: 53,8 Prozent
Quelle: Datafact, VCÖ 2020
VCÖ: In Wien ist Anteil von Firmenwagen an neuen Diesel-Pkw am höchsten
(Anteil Firmen und andere juristische Personen an neuzugelassenen Diesel-Pkw im Jahr 2019)
Wien: 86,4 Prozent
Salzburg: 74,1 Prozent
Oberösterreich: 70,0 Prozent
Tirol: 67,9 Prozent
Steiermark: 64,0 Prozent
Niederösterreich: 63,5 Prozent
Vorarlberg: 61,5 Prozent
Kärnten: 60,0 Prozent
Burgenland: 56,8 Prozent
Österreich: 70,7 Prozent
Quelle: Datafact, VCÖ 2020
VCÖ: Burgenland hat niedrigsten Diesel-Anteil bei Neuwagen
(Anteil Diesel-Pkw an Neuzulassungen Jahr 2019)
Burgenland: 35,1 Prozent
Kärnten: 35,8 Prozent
Vorarlberg: 36,4 Prozent
Oberösterreich: 37,1 Prozent
Niederösterreich: 37,4 Prozent
Steiermark: 37,8 Prozent
Wien: 39,7 Prozent
Tirol: 41,6 Prozent
Österreich: 38,4 Prozent
Quelle: Datafact, VCÖ 2020