VCÖ: 75 Prozent der großen SUV fahren mit Diesel

VCÖ: Steuerbegünstigung von Diesel abschaffen – Dieselabgase Hauptverursacher von gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid

VCÖ (Wien, 15. Oktober 2018) – Das Steuerprivileg für Diesel fördert vor allem Käufer großer Autos, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Nur acht Prozent der neuzugelassenen Kleinwagen fahren mit Diesel, aber 75 Prozent der großen SUV und 80 Prozent der Pkw der Oberklasse. Sieben von zehn Diesel-Pkw werden auf Firmen oder andere „juristische Personen“ neu zugelassen, nur drei von zehn auf private Haushalte. Dieselabgase sind Hauptverursacher des gesundheitsschädlichen Stickstoffdioxids. Der VCÖ fordert die rasche Abschaffung der Steuerbegünstigung von Dieseltreibstoff.

Immer häufiger entscheiden sich private Haushalte beim Neuwagenkauf gegen den Diesel. Bei Neuzulassungen auf private Haushalte haben Diesel-Pkw nur mehr einen Anteil von 31 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Während heuer in den ersten neun Monaten in Österreich 72.954 Benzin-Pkw auf private Haushalte neu zugelassen wurden, waren es mit 35.622 nur halb so viele Diesel-Autos. Sieben von zehn Diesel-Pkw wurden auf Firmen oder andere juristische Personen neu zugelassen.

Diesel ist im Autobereich vor allem der Treibstoff der großen SUV und der Autos der Oberklasse. Während nur acht Prozent der neuen Kleinwagen einen Diesel-Motor haben, sind es bei den großen SUV-Modellen 75 Prozent und bei den Modellen der Oberklasse sogar 80 Prozent, informiert der VCÖ. „Dass Käufer großer SUV auch noch mit der Steuerbegünstigung auf Diesel belohnt werden, macht weder aus ökologischer noch aus sozialer Sicht Sinn“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Bei den kleineren SUV beträgt der Diesel-Anteil 44 Prozent.

Dieselabgase sind Hauptverursacher des sehr gesundheitsschädlichen Stickstoffdioxid (NO2), macht der VCÖ aufmerksam. Atemwegserkrankungen, Lungenschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können durch NO2 verursacht werden. In Österreich war im Vorjahr laut aktuellem Bericht des Umweltbundesamts vielerorts die Stickstoffdioxid-Belastung zu hoch. Betroffen waren einerseits große Städte, wie Linz, Salzburg, Graz und Wien und andererseits Gebiete entlang stark befahrener Autobahnen.

"Der Dieselboom hat Österreich den Klimazielen keinen Meter näher gebracht aber vielen Städten große Probleme mit der Luftqualität beschert", stellt VCÖ-Expertin Rasmussen fest. Der VCÖ fordert die rasche Abschaffung der Steuerbegünstigung von Dieseltreibstoff. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist in Österreich um 8,5 Cent pro Liter niedriger als auf Benzin.

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