Heuer bereits 315 Verkehrstote in Österreich

Heuer bereits 315 Verkehrstote in Österreich

VCÖ (Wien, 1. Oktober 2019) – Seit Jahresanfang wurden in Österreich laut vorläufigen Daten des BMI bereits  315 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, informiert der VCÖ. Die Zahl der Todesopfer ist  um nur zwei niedriger als laut endgültiger Unfallbilanz in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Der VCÖ fordert ein dichteres öffentliches Verkehrsnetz, die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem und niedrigere Tempolimits.

Die Zahl der Verkehrstoten stagniert in Österreich seit drei Jahren auf hohem Niveau, macht der VCÖ aufmerksam. In den ersten drei Quartalen kamen laut vorläufigen Daten des BMI bereits 315 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Im Vorjahr gab es zu dieser Zeit laut vorläufiger Unfallbilanz 311 Todesopfer, nach endgültigen Daten verschlechterte sich die Unfallbilanz auf 317 Verkehrstote.

In drei Bundesländern ist die Zahl der tödlichen Unfälle gestiegen, informiert der VCÖ. In Oberösterreich waren heuer 71 Verkehrstote zu beklagen, um fünf mehr als nach endgültigen Zahlen in den ersten neun Monaten des Vorjahres. In Salzburg stieg die Zahl der Verkehrstoten von 23 auf 25. Katastrophal ist die Unfallbilanz für das Burgenland:  Die Zahl der Verkehrstoten hat sich von acht auf 25 verdreifacht. Die wenigsten Verkehrstoten waren in Wien zu beklagen (neun), die meisten in Niederösterreich mit 73.

 

Die Hauptursachen der tödlichen Unfälle  waren zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit. Wie hoch die Opferzahl in Österreich ist, zeigt der Vergleich mit der Schweiz, wo im gesamten Vorjahr 233 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen. „In der Schweiz gibt es niedrigere Tempolimits. Tempo 80 auf Freilandstraßen, Tempo 120 auf Autobahnen und im Ortsgebiet erhöhen zahlreiche Begegnungszonen und Verkehrsberuhigung die Verkehrssicherheit“, erklärt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Zudem gibt es beim Überschreiten von Tempolimits in der Schweiz keine Toleranzgrenze. Maßnahmen, die auch in Österreich viele Menschenleben retten würden.

Die Schweiz profitiert zudem vom dichten Bahnnetz. Das Unfallrisiko im Auto ist um ein Vielfaches höher als mit der Bahn. „Ein dichteres Öffentliches Verkehrsnetz mit häufigeren Verbindungen bringt Österreich nicht nur seinen Klimazielen näher, sondern auch seinen Verkehrssicherheitszielen“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Derzeit droht Österreich seine Verkehrssicherheitsziele weit zu verfehlen. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Verkehrstoten um mindestens 50 Prozent niedriger sein als im Schnitt der Jahre 2008 bis 2010. Das bedeutet weniger als 312 Verkehrstote – und damit weniger als heuer in den ersten neun Monaten. „Das Verfehlen von Verkehrssicherheitszielen kostet Menschenleben. Umso wichtiger und dringender ist es,  wirksame Maßnahmen, die in den sicheren Staaten Europas bereits gang und gäbe sind, endlich auch in Österreich umzusetzen“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Dazu gehört unter anderem die Aufnahme von Handy am Steuer ins Vormerksystem, betont der VCÖ.

VCÖ: Verkehrsunfälle forderten heuer bereits 315 Todesopfer (Anzahl Verkehrstote in Österreich in den ersten drei Quartalen)

 

1.1. bis 30.9. 2019: 315 Verkehrstote  (vorläufige Daten)

1.1. bis 30.9. 2018: 317 Verkehrstote  (endgültige Daten) 1.1. bis 30.9. 2017: 317 Verkehrstote 

1.1. bis 30.9. 2016: 334 Verkehrstote

1.1. bis 30.9. 2015: 375 Verkehrstote

1.1. bis 30.9. 2014: 348 Verkehrstote

Quelle: BMI, VCÖ 2019

VCÖ: In drei Bundesländern nahm Zahl der Verkehrstoten  heuer zu (Anzahl Verkehrstote 1.1. bis 30.9. 2019, in Klammer 1.1. bis 30.9. 2018 (endgültige Daten) )

Niederösterreich: 73 Verkehrstote (84 Verkehrstote)

Oberösterreich: 71 (66 Verkehrstote)

Steiermark: 57 (57 Verkehrstote)

Burgenland: 25 (8 Verkehrstote)

Salzburg: 25 (23) 

Tirol: 25  (30) 

Kärnten: 19 (23)

Vorarlberg: 11 (13)

Wien: 9 (13)

Quelle: BMI, VCÖ 2019

 

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