Im Vorjahr hatten die Öffis in Österreichs Landeshauptstädten 1,35 Milliarden Fahrgäste

Binnen zehn Jahren ein Plus von rund 230 Millionen Fahrgäste

VCÖ (Wien, 7. Juni 2019) – In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Öffi-Fahrgäste in Österreichs Landeshauptstädten um rund 230 Millionen auf 1,35 Milliarden im Vorjahr gestiegen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Allein Wien hat mit 966 Millionen einen Anteil von 72 Prozent an den Öffi-Fahrgästen. Um die Verkehrsprobleme zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen, ist der Anteil des Öffentlichen Verkehrs in allen Landeshauptstädten zu erhöhen. Neben mehr Verbindungen braucht es auch mehr Busspuren, eigene Gleiskörper für Straßenbahnen und eine "Grüne Welle" für Öffis.

In Österreichs Landeshauptstädten waren im Vorjahr in Summe 1,35 Milliarden Fahrgäste mit den Öffis der städtischen Verkehrsunternehmen unterwegs, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der Daten der einzelnen Verkehrsunternehmen zeigt. Das waren um rund 15 Millionen mehr als im Jahr 2017 und um rund 230 Millionen mehr als vor zehn Jahren im Jahr 2008. Nicht inkludiert sind darin die Fahrgäste der Bahnunternehmen, wie beispielsweise die S-Bahn-Fahrgäste in Wien. Mit den Wiener Linien waren im Vorjahr 966 Millionen Fahrgäste unterwegs, in Graz 119 Millionen, in Linz 113 Millionen, in Innsbruck 65,5 Millionen, in Salzburg 51,4 Millionen, in Klagenfurt 19,9 Millionen, in Bregenz 7,5 Millionen, in St. Pölten 5 Millionen und in Eisenstadt 0,35 Millionen.

Die Fahrgäste leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verringerung der Staus“, betont VCÖ-Experte Markus Gansterer und verdeutlicht das anhand eines Beispiels. „Die Straßenbahnlinie 1 in Linz bringt im Frühverkehr bis acht Uhr jeden Werktag fast 12.000 Fahrgäste ans Ziel. Würden diese Fahrgäste mit dem Auto fahren, bräuchte es beim aktuellen Besetzungsgrad dafür mehr als 10.300 Pkw, die auf einer dreispurigen Fahrbahn eine 15 Kilometer lange Autokolonne ergeben würden. Und nebeneinander abgestellt würden diese Autos eine Parkplatzfläche von mindestens 21 Hektar benötigen.“ 

In Wien sind die Öffis seit dem Jahr 2006 das am häufigsten von der Bevölkerung genutzte Verkehrsmittel. In den anderen Landeshauptstädten ist der Anteil der Autofahrten noch immer deutlich höher als der Anteil des Öffentlichen Verkehrs. „Die Klimaziele sind nur erreichbar, wenn viel mehr Autofahrten auf die Öffis verlagert werden. Und dieses Ziel ist natürlich in den Städten leichter erreichbar als am Land. Deshalb müssen die Städte in der Mobilität eine Vorreiterrolle einnehmen“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

Neben mehr Verbindungen, insbesondere in den Außenbezirken, braucht es in den Städten vor allem eine konsequente Bevorrangung des Öffentlichen Verkehrs. Die Fahrgäste des Öffentlichen Verkehrs sollen nicht im Stau stehen. Dieses Ziel ist mit Busspuren und eigenen Gleiskörper für Straßenbahnen erreichbar. Und bei den Ampelschaltungen braucht es eine "Grüne Welle" für den Öffentlichen Verkehr. „Diese Maßnahmen beschleunigen den Öffentlichen Verkehr. Und im Vergleich zu Pkw kürzere Fahrzeiten sind ein zentraler Grund für den Umstieg vom Auto auf die Öffis“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

VCÖ: Im Vorjahr 1,35 Milliarden Öffi-Fahrgäste in Österreichs Landeshauptstädten (Anzahl Fahrgäste der städtischen Verkehrsunternehmen im Jahr 2018)

Wien: 966 Millionen Fahrgäste
Graz: 119 Millionen Fahrgäste
Linz: 113 Millionen Fahrgäste
Innsbruck: 65,5 Millionen Fahrgäste
Salzburg : 51,5 Millionen Fahrgäste
Klagenfurt: 19,9 Millionen Fahrgäste
Bregenz: 7,5 Millionen Fahrgäste
St. Pölten: 5 Millionen Fahrgäste
Eisenstadt: 0,35 Millionen Fahrgäste
Summe Landeshauptstädte: 1,35 Milliarden Fahrgäste

Quelle: Verkehrsunternehmen, VCÖ 2019

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