Im Vorjahr sind CO2-Emissionen des Flugverkehrs in Österreich massiv gestiegen

Grenzüberschreitende Bahnverbindungen in der EU ausbauen und verbessern

VCÖ (Wien, 4. April 2019) – Im Vorjahr hat der Flugverkehr in Österreich so hohe klimaschädliche CO2-Emissionen wie noch nie zuvor verursacht, macht der VCÖ aufmerksam. Mit rund 2,6 Millionen Tonnen verursachte der Flugverkehr um rund zwölf Prozent mehr klimaschädliche Emissionen als im Jahr 2017. Der VCÖ weist darauf hin, dass pro Personenkilometer ein Flugzeug rund 31 Mal so viel CO2 verursacht wie die Bahn in Österreich. Der VCÖ fordert eine Kerosinsteuer auf EU-Ebene und verstärkte Investitionen in den Ausbau der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen in Europa.

Anstatt zu sinken, befinden sich die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs im Steigflug, macht der VCÖ aufmerksam. Im Vorjahr wurde so viel Kerosin wie noch nie zuvor in Österreich getankt. Rund 831.000 Tonnen Kerosin flossen in die Tanks der Flugzeuge, um rund 91.500 Tonnen mehr als noch im Jahr 2017. Damit stiegen auch die CO2-Emissionen des Flugverkehrs, nämlich um zwölf Prozent auf 2,61 Millionen Tonnen, informiert der VCÖ.

Allein seit dem Jahr 2010 verursachte die in Österreich getankte Menge an Flugtreibstoff rund 22 Millionen Tonnen CO2. Das entspricht jener CO2-Menge, die im Gebäudesektor in den Jahren 2013 bis 2017 im Vergleich zum Jahr 2005 eingespart wurde, verdeutlicht der VCÖ.

Der Flugverkehr verursacht pro Personenkilometer 31 Mal so viel CO2 wie die Bahn in Österreich und doppelt so viel wie ein durchschnittlicher Pkw. Während die Bahn für den Strom eine Energieabgabe zu zahlen hat und Autofahrer für Diesel und Eurosuper Mineralölsteuer zahlen, ist der Flugtreibstoff Kerosin von der Mineralölsteuer befreit. Allein in Österreich machte die Steuerbegünstigung im Vorjahr rund 490 Millionen Euro aus. „Dass ausgerechnet der Treibstoff des am schnellsten wachsenden Klimasünders von der Steuer befreit ist, ist in Zeiten der Klimakrise ein Schildbürgerstreich“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Zusätzlich sind Flugtickets internationaler Flüge zur Gänze von der Umsatzsteuer befreit, im Unterschied zu Bahntickets.

EU-weit sind die CO2-Emissionen des Flugverkehrs im Vorjahr um rund 5 Prozent gestiegen. Der VCÖ fordert eine EU-weite Kerosinsteuer. Darüber hinaus sind die grenzüberschreitenden Bahnverbindungen rasch auszubauen und zu verbessern. Sowohl die EU als auch die einzelnen Mitgliedsstaaten sind gefordert, stärker als bisher in die Schiene zu investieren. „Die Klimakrise ist nur bewältigbar, wenn statt Flugzeug und Auto häufiger die Bahn gewählt wird und mehr Gütertransporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Und dafür braucht es in den kommenden Jahren EU-weit die Modernisierung und den Ausbau der Schieneninfrastruktur“, fordert VCÖ-Experte Gansterer.

Kurzbericht Flugverkehr Österreich - PDF

VCÖ: CO2-Emissionen des Flugverkehrs im Vorjahr stark gestiegen (Durch in Österreich getankten Flugtreibstoff verursachte CO2-Emissionen)

Jahr 2018: 2,61 Millionen Tonnen
Jahr 2017: 2,32 Millionen Tonnen
Jahr 2016: 2,40 Millionen Tonnen
Jahr 2015: 2,21 Millionen Tonnen
Jahr 2014: 2,06 Millionen Tonnen
Jahr 2013: 2,06 Millionen Tonnen
Jahr 2012: 2,15 Millionen Tonnen
Jahr 2011: 2,21 Millionen Tonnen
Jahr 2010: 2,08 Millionen Tonnen
Summe 2010 bis 2018: 22,13 Millionen Tonnen

Quelle: BMNT, VCÖ 2019

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