Im Vorjahr wurden in Österreich deutlich weniger Fahrräder gestohlen - 22.568 Fahrraddiebstähle

Mehr sichere Fahrrad-Abstellplätze nötig, auch in Wohnhausanlagen

VCÖ (Wien, 7. Mai 2019) – Im Vorjahr ging in Österreich die Zahl der Fahrraddiebstähle zum vierten Mal in Folge zurück, macht der VCÖ aufmerksam. Insgesamt wurden 22.568 Fahrräder gestohlen. Zwei Drittel der Fahrraddiebstähle passierten in den Landeshauptstädten. Der VCÖ betont, dass es bei Freizeiteinrichtungen, bei Bahnhöfen und auch bei Wohnhausanlagen und Bürogebäuden mehr sowie auch gesicherte Fahrradabstellanlagen braucht. Der VCÖ rät, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren und ein gutes Fahrradschloss zu verwenden.

„Die Entwicklung ist erfreulich: Der Radverkehr nimmt zu, die Zahl der Fahrraddiebstähle geht zurück“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer zu den Daten des BMI fest. Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vorjahr zum vierten Mal in Folge gesunken, macht der VCÖ aufmerksam. 22.568 Fahrräder wurden als gestohlen gemeldet, um 2.227 weniger als im Jahr 2017. Im Vergleich zum Jahr 2014 nahm die Zahl der Fahrraddiebstähle sogar um 5.706 ab. Insgesamt gibt es in Österreich rund sechseinhalb Millionen Fahrräder. 

Mit Ausnahme von Salzburg wurden im Vorjahr in allen Bundesländern weniger Fahrräder gestohlen als im Jahr davor, berichtet der VCÖ. Zwei Drittel der Fahrraddiebstähle passierten in den Landeshauptstädten. In Wien war die absolute Zahl mit 7.937 am höchsten, gefolgt von Graz mit 1.474. Bezogen auf die Einwohnerzahl gab es in der Stadt Salzburg die meisten Fahrraddiebstähle, nämlich 88 pro 10.000 Einwohner, in Innsbruck waren es pro 10.000 Einwohner 76, in Klagenfurt 63, in St. Pölten 61, in Linz 54, in Graz 51 und in Wien 42.

Den Rückgang bei den Fahrraddiebstählen in Österreich führt der VCÖ unter anderem auf das gestiegene Bewusstsein, das abgestellte Fahrrad mit einem guten Schloss immer abzusperren sowie auf die zunehmend bessere Qualität von Fahrradabstellanlagen zurück.

„Die Anzahl der Abstellplätze für Fahrräder ist rasch weiter zu erhöhen. Das Ziel der Bundesregierung, den Radverkehr bis zum Jahr 2025 zu verdoppeln, ist nur mit mehr Rad-Infrastruktur und mit mehr Parkplätzen für Fahrräder erreichbar“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Neben der Öffentlichen Hand sieht der VCÖ auch Freizeiteinrichtungen, Supermärkte und Handelsketten gefordert, ihren Kundinnen und Kunden mehr Abstellplätze für Fahrräder anzubieten. 

Bei Wohnhausanlagen und Bürogebäuden ist auf eine ausreichend hohe Anzahl an diebstahlsicheren Abstellplätzen zu achten. Da das Fahrrad auch ein idealer Zubringer zum Öffentlichen Verkehr ist, ist bei Bahnhöfen und Haltestellen die Zahl der Abstellplätze für Fahrräder zu erhöhen. „Auf der Fläche eines einzigen Pkw-Stellplatzes können die Fahrräder von acht bis zehn Fahrgästen geparkt werden“, verdeutlicht VCÖ-Sprecher Gratzer.

Selber kann man dazu beitragen, das Risiko des Fahrraddiebstahls zu minimieren. Die VCÖ-Tipps gegen Fahrraddiebstahl: Das abgestellte Fahrrad immer absperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren darauf achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad unbedingt durch Sicherheitsschrauben ersetzen, rät der VCÖ.

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist mit rund acht Prozent niedrig. Der VCÖ empfiehlt daher, unbedingt die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an den rechtmäßigen Besitzer übergeben werden. Da aber mehr als 90 Prozent der gestohlenen Fahrräder verschwunden bleiben, ist bei hochwertigen oder neueren Fahrrädern eine Diebstahl-Versicherung zu empfehlen. Dabei sollte auch Teilediebstahl inkludiert sein (Informationen beim VCÖ unter (01) 8932697, www.vcoe.at).

VCÖ: Im Vorjahr zum vierten Mal in Folge weniger Fahrraddiebstähle in Österreich (Fahrraddiebstähle im Jahr 2018, Vergleich zum Jahr 2017 / 2016 / 2015/ 2014)

Österreich: 22.568 (24.795 / 27.465 / 28.018 / 28.274)
Wien: 7.937 (7.983 / 8.699 / 8.929 / 9.431)
Niederösterreich: 3.365 (3.914 / 4.877 / 4.107 / 4.081)
Steiermark: 2.330 (3.243 / 3.597  / 4.149 /3.932)
Oberösterreich: 2.715 (2.953 / 3.213 / 3.536 / 3.965)
Salzburg: 2.031 (1.870 / 2.174 / 1.918 / 2.072)
Tirol: 1.796 (1.852 / 2.193 / 2.253 / 2.196)
Kärnten: 1.111 (1.208 / 1.437 / 1.608 / 1.520)
Vorarlberg: 973 (1.385 /  691 / 1.045 / 687)
Burgenland: 310  (387 / 584 / 473 / 390 )

Quelle: BMI, VCÖ 2019

VCÖ: Zwei Drittel der Fahrraddiebstähle passieren in Landeshauptstädten (Fahrraddiebstähle im Jahr 2018 – in Klammer pro 10.000 Einwohnende)

Eisenstadt: 37 (25 / 10.000 EW)
St. Pölten: 335 ( 61/ 10.000 EW)
Bezirk Bregenz: 483 (36 / 10.000 EW)
Klagenfurt: 636 (63 / 10.000 EW)
Innsbruck: 1.010 ( 76 / 10.000 EW)
Linz: 1.112 (54/ 10.000 EW)
Salzburg-Stadt: 1.356 ( 88 / 10.000 EW)
Graz: 1.474 ( 51/ 10.000 EW)
Wien: 7.937 (42/ 10.000 EW)

Quelle: BMI, VCÖ 2019

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