Jeder 6. Ryanair Flughafen in der EU erhält laut neuer Studie Subventionen

VCÖ fordert Stopp der direkten und indirekten Subventionen für Flugverkehr

VCÖ (Wien, 16. Juli 2019) – Eine heute veröffentlichte Studie des internationalen Dachverbandes des VCÖ, „Transport & Environment“, zeigt, dass 35 der 214 "Ryanair-Flughäfen" in der EU Subventionen erhalten. Damit wird indirekt auch die Billigfluglinie gefördert. Der VCÖ weist darauf hin, dass sich die klimaschädlichen Emissionen des Flugverkehrs in der EU seit dem Jahr 1990 mehr als verdoppelt haben. Der VCÖ fordert ein Ende der direkten und indirekten Förderungen für den Flugverkehr.

Laut heute vom internationalen Dachverband des VCÖ, „Transport & Environment“, veröffentlichten Studie erhalten 35 der 214 EU-Flughäfen, die von Europas größter Billigfluglinie Ryanair angeflogen werden, staatliche Förderungen. Bei weiteren 17 ist aufgrund der geringen Passagierzahlen eine Förderung sehr wahrscheinlich. 16 dieser 52 Flughäfen befinden sich in Frankreich, sieben in Italien. So erhielt der Flughafen Paris Vatry, der lediglich 108.000 Passagiere im Jahr 2017 zählte und von Ryanair für Flüge nach Porto genutzt wird, drei Millionen Euro an staatlichen Förderungen.

Ryanair machte zuletzt einen Nettogewinn von 885 Millionen Euro und zählt seit dem Jahr 2018 in der EU zu den zehn Unternehmen, die den höchsten CO2-Ausstoß verursachen. Laut Emissionshandelssystem der Europäischen Union war die Fluglinie für 9,9 Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Das ist mehr als der gesamte Güterverkehr in Österreich verursacht, verdeutlicht der VCÖ.

Zudem ist der Flugverkehr von der Mineralölsteuer befreit. Laut Studie der EU-Kommission fördert diese Steuerbefreiung den Flugverkehr in der EU mit rund 30 Milliarden Euro pro Jahr. „Während Autofahrer für Benzin und Diesel Mineralölsteuer zahlen und die Bahn für den Strom Energieabgabe wird ausgerechnet der klimaschädlichste Verkehrsträger durch die Steuerbefreiung massiv gefördert“, weist VCÖ-Experte Markus Gansterer auf die Ungleichbehandlung hin. Dazu kommt die Steuerbefreiung von Flugtickets, die den Flugverkehr in der EU zusätzlich mit rund 40 Milliarden Euro pro Jahr fördert.

Im Vorjahr verursachte der Flugverkehr in der EU bereits rund 170 Millionen Tonnen an Treibhausgasen. Damit verursachte der EU-weite Flugverkehr mehr als doppelt so viele klimaschädliche Gase wie ganz Österreich, macht der VCÖ aufmerksam.

Der VCÖ fordert die rasche Einführung einer EU-weiten Kerosinsteuer. Die Einnahmen daraus sollen in Ausbau und Verbesserung der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen investiert werden.

Link zum T&E Report:
https://www.transportenvironment.org/sites/te/files/publications/2019_07_Report_analysis_state_aid_Ryanair_airports.pdf

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