VCÖ: Zahl der Radfahrer in Niederösterreich in den letzten zehn Jahren stark gestiegen

VCÖ: Bereits eine Million fährt Rad, davon 450.000 häufig

VCÖ (Wien, 30. Mai 2018) – Immer mehr Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher treten fleißig in die Pedale, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der häufig Radfahrenden um 110.000 auf rund 450.000 gestiegen. Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Niederösterreich aber noch groß, betont der VCÖ. Vier von zehn Autofahrten sind kürzer als 5 Kilometer. Der Ausbau der Rad-Infrastruktur und eine radfahrfreundliche Verkehrsplanung im Ort ermöglichen mehr Niederösterreichern den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad.

Immer mehr Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher nutzen das Fahrrad als Verkehrsmittel, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Jahr 2007 legten rund 859.000 über 15-Jährige zumindest gelegentlich Alltagswege (zB Einkaufen, zur Arbeit, Freunde besuchen) mit dem Fahrrad zurück, im Jahr 2015 waren es bereits 966.000 und im Vorjahr rund eine Million. Dazu kommen noch Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren.

Besonders stark hat die Zahl der häufig Radfahrenden zugenommen, nämlich von 341.000 im Jahr 2007 auf rund 450.000 im Vorjahr. Der Radfahrboom in Niederösterreich ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen, betont der VCÖ. Zum einen liegt Radfahren voll im Trend, das steigende Gesundheitsbewusstsein motiviert zusätzlich zum Radfahren. Zum anderen tragen die Maßnahmen der Gemeinden, Städte und des Landes dazu bei, dass zunehmend mehr Rad gefahren wird. „Damit das Ziel der Bundesregierung, den Radverkehr in den kommenden sieben Jahren verdoppeln, erreicht werden kann, ist der Ausbau der Rad-Infrastruktur mit erhöhtem Tempo fortzusetzen“, betont VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Wer das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzt, leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern tut auch der eigenen Gesundheit Gutes. Wer beispielsweise in die Arbeit mit dem Fahrrad fährt oder zum Einkaufen, kommt auf die tägliche gesunde Portion Bewegung. Die WHO empfiehlt mindestens eine halbe Stunde Bewegung pro Tag. Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Niederösterreich groß: Immerhin vier von zehn Autofahrten sind kürzer als 5 Kilometer und damit in Radfahrdistanz. Sechs von zehn Autofahrten sind kürzer als 10 Kilometer, was wiederum eine gute Distanz für die immer beliebter werdenden Elektro-Fahrräder ist. „Eine wichtige Voraussetzung, damit das Fahrrad genutzt werden kann, ist eine gute Infrastruktur für den Radverkehr“, erklärt VCÖ-Experte Gansterer.

Einen wichtigen Beitrag für mehr Radverkehr können auch Unternehmen durch betriebliches Mobilitätsmanagement leisten, weist der VCÖ auf erfolgreiche Beispiele wie den Industriebetrieb Anton Paar GmbH in der Steiermark, die Firma Wolford in Vorarlberg oder die Universität Salzburg hin. Neben der guten Erreichbarkeit des Standorts mit dem Fahrrad und ausreichend Abstellplätze für Fahrräder sind Bewusstseinsaktionen, Wettbewerbe und auch finanzielle Anreize sehr wirksam.

Wichtig für mehr Radverkehr ist auch eine gute Nahversorgung. Wo Geschäfte im Ort sind, kommen viele mit dem Fahrrad einkaufen. „Ortskerne werden dadurch belebt. Und wer mit dem Fahrrad einkauft, beherzigt das Motto „Fahr nicht fort, kauf im Ort“, womit wieder die Handelsgeschäfte und die Gemeinde profitiert“, macht VCÖ-Experte Gansterer aufmerksam.

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