VCÖ: Hohes Unfallrisiko in Süd- und Osteuropa

VCÖ: In Nordeuropa und in der Schweiz höchste Verkehrssicherheit

VCÖ (Wien, 19. Juni 2018) – Italien und Kroatien sind die beliebtesten Urlaubsländer der Österreicherinnen und Österreicher. In beiden Ländern ist das Unfallrisiko höher als in Österreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Insgesamt ist in Süd- und Osteuropa das Unfallrisiko hoch, während im Norden und in der Schweiz der Straßenverkehr am sichersten ist. Der VCÖ weist darauf hin, dass in einigen Staaten die Tempolimits auf Freilandstraßen und Autobahnen niedriger sind als in Österreich.

Zwei Drittel der Sommerurlaubsreisen werden mit dem Auto gemacht. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass in vielen beliebten Urlaubsländern das Unfallrisiko höher ist als in Österreich. Im beliebtesten Urlaubsland der Österreicher, Italien, waren im Vorjahr pro Million Einwohner 56 Verkehrstote zu beklagen, in Österreich waren es 47.

Noch gefährlicher ist der Straßenverkehr in Kroatien, dem zweitbeliebtesten Urlaubsziel: Pro Million Einwohner gab es im Vorjahr in Kroatien 80 Verkehrstote. Innerhalb der EU war die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle pro Million Einwohner nur in Bulgarien und Rumänien noch höher, macht der VCÖ aufmerksam. Auch andere osteuropäische Länder, wie Polen, Litauen, Lettland und Ungarn weisen große Mängel in der Verkehrssicherheit auf. Insgesamt führten im Vorjahr vier von zehn Sommerurlaubsreisen der Österreicher nach Italien oder Kroatien.

Die höchste Verkehrssicherheit weisen nordeuropäische Staaten sowie die Schweiz auf, wie die VCÖ-Analyse zeigt. In Norwegen kamen im Vorjahr pro Million Einwohner 20 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, in Schweden 25 und in der Schweiz und Großbritannien jeweils 27. „Die verkehrssichersten Staaten Europas haben niedrigere Tempolimits als Österreich. Die Gesetze der Physik gelten nach wie vor: Mit dem Tempo steigen Unfallrisiko und die Schwere der Unfälle“, stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

In der Schweiz gilt Tempo 120 auf Autobahnen und Tempo 80 auf Freilandstraßen. In Großbritannien darf auf Autobahnen umgerechnet höchstens 112 km/h gefahren werden, in Schweden 110 km/h und in Norwegen 100 km/h, informiert der VCÖ.

Für die sichere Urlaubsreise ist generell zu empfehlen: „Don’t drink and drive“ und „Don’t phone and drive“ beim Autolenken immer beherzigen, Tempolimits einhalten, gleiten statt rasen sowie rücksichtsvoll fahren. Wer nach Tschechien, Ungarn oder in die Slowakei auf Urlaub fährt, hat darauf zu achten, dass dort die 0,0 Promille-Grenze gilt.

Am Urlaubsort selbst ist zudem - wenn möglich - die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel zu empfehlen. Zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher fahren überhaupt mit Bahn oder Bus auf Urlaub, im Vorjahr waren es rund eine Million Sommerurlaubsreisen, die mit Bahn oder Bus unternommen wurden. Der VCÖ fordert den Ausbau der grenzüberschreitenden Bahnverbindungen in Europa. „Österreich sollte den EU-Vorsitz nutzen, um die Verbesserung der grenzüberschreitenden  Bahnverbindungen in der EU zum Thema zu machen. Für die Erreichung der Klimaziele ist es wichtig, die Alternativen zum besonders klimaschädlichen Flugverkehr zu verbessern“, betont VCÖ-Experte Gansterer.

 

VCÖ: Hohe Verkehrssicherheit im Norden und in der Schweiz – In Süd- und Osteuropa ist Straßenverkehr gefährlicher

(Anzahl Verkehrstote pro Million Einwohner im Jahr 2017)

Norwegen: 20 Verkehrstote pro Million Einwohner

Schweden: 25

Schweiz: 27

Großbritannien: 27

Niederlande: 31

Dänemark: 32

Irland: 33

Estland: 36

Deutschland: 38

Finnland: 39

Spanien: 40

Malta: 43

Luxemburg: 47

Österreich: 47

Slowenien: 50

Frankreich: 53

Tschechische Republik: 54

Belgien: 55

Italien: 56

Slowakei: 57

Zypern: 62

Portugal: 62

Ungarn: 64

Litauen: 67

Griechenland: 69

Lettland: 70

Polen: 75

Kroatien: 80

Bulgarien: 96

Rumänien: 98 Verkehrstote pro Million Einwohner

Quelle: Europäische Kommission, Statistics Norway, ASTRA, VCÖ 2018

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