VCÖ: Autos heizen sich in der Sonne gefährlich auf

VCÖ: Pkw-Parkplätze benötigen mehr Schatten durch Bäume

Sehr großer Parkplatz eines Supermarktes, auf dem sich keine Fahrzeuge befinden.

VCÖ (Wien, 9. Juli 2024) – Österreich erwartet diese Woche wieder viel Hitze. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass sich parkende Autos an heißen Tagen binnen ein paar Minuten massiv aufheizen. Deshalb keinesfalls Kinder oder Hunde im abgestellten Auto sitzen lassen, das ist lebensgefährlich! Der VCÖ betont, dass es bei Großparkplätzen mehr Bäume braucht. Eine entsprechende gesetzliche Vorgabe ist umzusetzen. In Städten und Gemeinden sind zudem auch entlang der Straßen Bäume wichtig, auch damit Gehsteige nicht in der prallen Sonne liegen.

 

 

Ein in der Sonne parkendes Auto heizt sich innerhalb von ein paar Minuten extrem auf. Bei Außentemperaturen von 35 Grad kann es bereits nach fünfzehn Minuten mehr als 45 Grad im Auto haben. Eine Temperatur, die für Kinder und auch Hunde gefährlich ist. Deshalb nie ein schlafendes Kind im Auto zurücklassen, das ist lebensgefährlich, warnt der VCÖ. Das gilt auch für Hunde. Wer an einem warmen Tag ein Kleinkind oder einen Hund alleine in einem parkenden Auto sieht, unbedingt die Besitzer des Wagens suchen. Wenn dieser nicht schnell zu finden ist, Polizei anrufen.

„Es macht einen großen Unterschied, ob ein Auto in der prallen Sonne steht oder im Schatten eines Baumes. Viele Parkplätze sind aber eine regelrechte Asphaltwüste mit viel zu wenig Schatten. Angesichts der zunehmenden Anzahl an Hitzetagen braucht es bei großen Auto-Abstellplätzen rasch Anpassungsmaßnahmen“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest.

Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner im Umfeld sind Maßnahmen wie Begrünung und Beschattung bei großen Parkplätzen sehr wichtig. Denn die Asphaltflächen können sich an heißen Tagen auf 60 Grad oder mehr aufheizen. Diese Hitze strahlt ab, die heiße Luft zieht weiter und belastet die Wohnbevölkerung in der Umgebung.  

Beim Fahren geben Autos sehr viel Wärme ab. Zudem gibt es nach wie vor Diesel-Pkw, deren Abgasreinigung bei hohen Temperaturen nicht oder nur mangelhaft funktioniert. An Hitze-Tagen profitieren Städte und deren Wohnbevölkerung besonders von Maßnahmen, die es der Bevölkerung erleichtern mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß mobil zu sein und die die Verkehrsbelastung reduzieren.

Verstärkte Maßnahmen zur Klimawandelanpassung sind auch im Straßenraum nötig. „Wenn Gehsteige in der prallen Sonne liegen, dann führt das dazu, dass gesundheitlich beeinträchtigte Menschen oder auch zahlreiche ältere Menschen wegen der Hitze dort nicht gehen können. Damit sind sie in ihrer Mobilität eingeschränkt“, fordert VCÖ- Expertin Katharina Jaschinsky mehr schattenspendende Bäume entlang von Gehsteigen.

Auch beim Wartebereich von Fußgängerampeln ist ein Sonnenschutz wichtig, die Rotphasen bei Fußgängerampeln sind zu verkürzen. „Wenn mehr als eine Minute in der prallen Sonne auf grün gewartet werden muss, ist das eine Qual, insbesondere für ältere Menschen oder Kleinkinder“, betont VCÖ- Expertin Katharina Jaschinsky. Bei Ampelschaltungen sind die Bedürfnisse von Fußgängerinnen und Fußgänger stärker zu berücksichtigen, weist der VCÖ auf die entsprechenden, seit dem Jahr 2022 geltenden Bestimmungen in der  Straßenverkehrsordnung (StVO) hin.

Der VCÖ zeigt nun gemeinsam mit der Bevölkerung Hitze-Hotspots für Fußgängerinnen und Fußgänger auf. Die Bevölkerung kann den betroffenen Straßenabschnitt im Ort in eine Online-Karte unter www.vcoe.at eintragen. Auch andere Problemstellen für Fußgängerinnen und Fußgänger können gemeldet werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese dann an die jeweils zuständige Stadt oder Gemeinde weiter.

Hitze-Hotspots oder andere Problemstellen für Fußgängerinnen und Fußgänger eintragen: www.vcoe.at

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Foto: Spencer Imbrock, unsplash