VCÖ: bei Neubauten E-Sharingangebote forcieren

VCÖ (Wien, 15. Juli 2020) – Wer derzeit in einem Mehrparteienhaus eine E-Ladestation nachrüsten will, ist mit hohen rechtlichen und administrativen Hürden konfrontiert. Der VCÖ begrüßt daher die heute präsentierten Pläne, in Österreich so wie in anderen Staaten auch im Wohnrecht ein „Right to Plug“ rechtlich zu verankern.

In Österreich gibt es mehr als 33.000 E-Pkw und über 10.000 Plug-In-Hybride, informiert der VCÖ. E-Autos werden vor allem zu Hause geladen. „Für Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrparteienhäusern ist die Nachrüstung ihres Garagenplatzes mit einer so genannten Wallbox oft ein administrativer und rechtlicher Hürdenlauf. Es ist erfreulich, dass diese Hürden nun durch eine Reform im Wohnrecht beseitigt werden“, begrüßt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen die heute von Justizministerin Alma Zadic und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler präsentierten Pläne.

Der VCÖ weist darauf hin, dass die Klimaschutzziele im Verkehr nur erreicht werden können, wenn der Anteil der Benzin- und Diesel-Pkw deutlich sinkt. Die ökologische Gesamtbilanz von E-Pkw (inklusive Batterieherstellung und Energieerzeugung) ist besser als jene von Pkw mit Verbrennungsmotor. „Die klimaschädlichen Emissionen von Diesel- und Benzin-Pkw sind laut Umweltbundesamt im Schnitt mehr als doppelt so hoch wie jene von E-Pkw. Werden E-Pkw nur mit Ökostrom getankt ist die Klimabilanz sogar vier Mal besser“, so VCÖ-Expertin Rasmussen.

Der VCÖ fordert auch, dass bei Neubauten Sharing-Angebote für Bewohnerinnen und Bewohner statt der Pkw-Stellplatzverpflichtung forciert werden. Neben Elektro-Autos sollen dabei auch E-Bikes und E-Transport-Fahrräder angeboten werden. Damit können nicht nur die Mobilitätskosten der Bewohnerinnen und Bewohner reduziert werden, sondern auch die Wohnkosten. Denn die hohen Errichtungskosten von Parkplätzen, insbesondere von Tiefgaragen, machen auch das Wohnen teurer.