VCÖ: Bei E-Pkw-Neuzulassungen große Unterschiede zwischen Österreichs Bezirken

VCÖ: Wien Ottakring hat mit 41 Prozent höchsten Anteil, außerhalb Wiens ist Bezirk Rohrbach Spitzenreiter

VCÖ (Wien, am 18. Jänner 2022) - Beim Anteil der E-Pkw an den Neuwagen ist der Unterschied zwischen Österreichs Bezirken sehr groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Während in Wien-Ottakring im Vorjahr bereits 41 Prozent der Neuzulassungen E-Pkw waren, lag der Anteil im Tiroler Bezirk Reutte und in Wien-Simmering bei nur bei vier Prozent. Außerhalb Wiens hat der Mühlviertler Bezirk Rohrbach die Nase vorne, vor Salzburgs Pinzgau und der Südoststeiermark. Der VCÖ spricht sich für ein Ende der Steuerbegünstigung von Diesel und der steuerlich subventionierten privaten Nutzung von Firmenwagen mit Verbrennungsmotor aus.

Mit 41 Prozent stellte Wien-Ottakring einen neuen Rekord bei den E-Pkw-Neuzulassungen auf, macht der VCÖ aufmerksam. Im Europa-Vergleich wäre das der zweithöchste Wert nach Norwegen, wo bereits zwei Drittel aller Neuzulassungen ausschließlich einen E-Motor haben. Mit Mariahilf, Innere Stadt, Neubau und Leopoldstadt folgen vier weitere Wiener Bezirke mit einem E-Pkw Anteil von 21 bis 25 Prozent. Außerhalb Wiens hat der Mühlviertler Bezirk Rohrbach mit 20,4 Prozent den höchsten E-Pkw Anteil, knapp vor dem Salzburger Pinzgau mit 20,3 Prozent. Die Südoststeiermark kam auf 20 Prozent.

"E-Pkw kommen sowohl in der Stadt als auch in den Regionen auf einen immer höheren Anteil bei den Neuzulassungen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Unternehmen", erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Zum einen wurden in Österreich insgesamt zwei Drittel aller Pkw auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen. Bei den E-Pkw pendelt dieser Anteil je nach Bundesland zwischen 75 Prozent (Burgenland) sowie 89 Prozent (Salzburg und Wien).

Während die Top-25 Bezirke bereits einen E-Pkw Anteil bei den Neuwagen von über 18 Prozent aufwiesen, hatten 17 Bezirke einen Anteil von unter 10 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Den niedrigsten Anteil an E-Pkw weisen Wien-Simmering und der Tiroler Bezirk Reutte mit jeweils vier Prozent auf.

Neben Verkehr vermeiden und verlagern auf öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren und zu Fuß gehen ist die Energiewende hin zu abgasfreien Antrieben die dritte wichtige Säule für ein klimaverträglicheres Verkehrssystem. Bei allen drei Säulen ist mehr Tempo nötig, denn die Zeit drängt, betont der VCÖ. "Die Regierung unterstützt die Elektroautos mit umfangreichen Förderungen, legt sich dabei aber selber Steine in den Weg, weil Dieseltreibstoff und Firmenwagen mit Verbrennungsmotor nach wie vor steuerlich begünstigt werden. Direkte und indirekte Förderungen für fossile Energie sind ein Bremsklotz am Weg zum Klimaziel", stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest. Der Sachbezug für die private  Nutzung von Firmenwagen soll von 1,5 auf 2 Prozent erhöht werden und bei Pkw mit hohem CO2-Ausstoß von derzeit 2 auf 2,5 Prozent. Die Deckelung des Sachbezugs ist aufzuheben und der Sachbezug stärker nach der tatsächlichen Nutzung zu berechnen.

In der Gesamtbilanz inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung sind in Österreich die CO2-Emissionen von E-Pkw im Schnitt um 59 Prozent niedriger als von Benzin- und Diesel-Pkw, wie Daten des Umweltbundesamt zeigen. Wird Ökostrom getankt, sind die Emissionen sogar um rund 77 Prozent niedriger. Zudem stoßen E-Pkw beim Fahren keine gesundheitsschädlichen Abgase, wie Stickoxide und Feinstaub aus. Auch die Abhängigkeit von teuren Öl-Importen sinkt, wenn der Anteil der E-Pkw steigt, betont der VCÖ.

Österreichweit hat sich der Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen von 6,4 Prozent im Jahr 2020 auf 13,9 Prozent im Vorjahr mehr als verdoppelt. Im Bundesländer-Vergleich haben Salzburg und Vorarlberg mit jeweils 17 Prozent den höchsten E-Pkw-Anteil, Kärnten mit 11,8 Prozent den niedrigsten.

VCÖ: Wien-Ottakring mit höchstem E-Pkw Anteil - außerhalb Wiens Bezirk Rohrbach Spitzenreiter (Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2021, in Klammer Anzahl)  

Wien-Ottakring: 41,2 Prozent (489 E-Pkw)

Wien-Mariahilf: 25,3 Prozent (108 E-Pkw)

Wien-Innere Stadt: 24,3 Prozent (374 E-Pkw)

Wien-Neubau: 22,3 Prozent (80 E-Pkw)

Wien-Leopoldstadt: 21,3 Prozent (485 E-Pkw)

Bezirk Rohrbach: 20,4 Prozent (238 E-Pkw)

Bezirk Zell am See: 20,3 Prozent (397 E-Pkw)

Wien-Margareten: 20,2 Prozent (93 E-Pkw)

Bezirk Südoststeiermark: 20 Prozent (352 E-Pkw)

 

Wien-Josefstadt: 19,8 Prozent (49 E-Pkw)

Bezirk Bregenz: 19,8 Prozent (617 E-Pkw)

Eisenstadt (Stadt, inkl. Rust): 19,7 Prozent (206 E-Pkw)

Bezirk Grieskirchen: 19,6 Prozent (312 E-Pkw)

Bezirk Kirchdorf: 19,6 Prozent (232 E-Pkw)

Bezirk Braunau: 19,6 Prozent (416 E-Pkw)

Bezirk Salzburg Umgebung: 19,6 Prozent (1.045 E-Pkw)

Bezirk Steyr-Land: 19,2 Prozent (252 E-Pkw)

Bezirk Ried: 18,8 Prozent (315 E-Pkw)

Bezirk Schärding: 18,7 Prozent (192 E-Pkw)

Bezirk Linz-Land: 18,6 Prozent (1135 E-Pkw)

Bezirk Hartberg-Fürstenfeld: 18,6 Prozent (393 E-Pkw)

Bezirk Hallein: 18,4 Prozent (235 E-Pkw)

Klosterneuburg: 18,3 Prozent (88 E-Pkw)

Bezirk Vöcklabruck: 18,3 Prozent (583 E-Pkw)

Bezirk Graz-Umgebung: 18,2 Prozent (555 E-Pkw)

 

Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus: 17,6 Prozent (127 E-Pkw)

Wien-Hernals: 17,4 Prozent (72 E-Pkw)

Bezirk Hermagor: 17,3 Prozent (54 E-Pkw)

Bezirk St. Johann im Pongau: 17,3 Prozent (340 E-Pkw)

Bezirk Kitzbühel: 17,2 Prozent (346 E-Pkw)

Bezirk Freistadt: 17,2 Prozent (269 E-Pkw)

 

Bezirk Dornbirn: 16,9 Prozent (409 E-Pkw)

Bezirk Krems (Land): 16,6 Prozent (170 E-Pkw)

Wien-Liesing: 16,4 Prozent (1.119 E-Pkw)

Bezirk Lienz: 16,2 Prozent (148 E-Pkw)

Wien-Alsergrund: 16,1 Prozent (80 E-Pkw)

Graz: 16 Prozent (1.391 E-Pkw)

 

Bezirk St. Pölten (Land): 15,8 Prozent (415 E-Pkw)

Bezirk Urfahr-Umgebung: 15,6 Prozent (290 E-Pkw)

Bezirk Schwaz: 15,5 Prozent (355 E-Pkw)

Bezirk Bludenz: 15,5 Prozent (297 E-Pkw)

Bezirk Feldkirch: 15,5 Prozent (502 E-Pkw)

Bezirk Melk: 15,4 Prozent (280 E-Pkw)

Bezirk Perg: 15,4 Prozent (276 E-Pkw)

Innsbruck: 15,1 Prozent (613 E-Pkw)

Bezirk Korneuburg: 15 Prozent (334 E-Pkw)

 

Bezirk Mattersburg: 14,9 Prozent (99 E-Pkw)

Bezirk Eferding: 14,9 Prozent (116 E-Pkw)

Wien-Hietzing: 14,8 Prozent (140 E-Pkw)

Bezirk Weiz: 14,7 Prozent (395 E-Pkw)

Salzburg Stadt: 14,6 Prozent (1.175 E-Pkw)

Bezirk Gmunden: 14,5 Prozent (436 E-Pkw)

St. Pölten: 14,4 Prozent (380 E-Pkw)

Wien-Döbling: 14,4 Prozent (314 E-Pkw)

Bezirk Völkermarkt: 14,3 Prozent (109 E-Pkw)

Bezirk Zwettl: 14,3 Prozent (163 E-Pkw)

Bezirk Eisenstadt-Umgebung: 14,2 Prozent (85 E-Pkw)

Krems: 14,1 Prozent (150 E-Pkw)

Bezirk Imst: 14,1 Prozent (222 E-Pkw)

Bezirk Kufstein: 14,0 Prozent (483 E-Pkw)

Linz: 14 Prozent (830 E-Pkw)

Bezirk Leibnitz: 14 Prozent (284 E-Pkw)

Wien-Währing: 14 Prozent (71 E-Pkw)

 

Pol. Exp. Gröbming: 13,8 Prozent (58 E-Pkw)

Bezirk Mistelbach: 13,5 Prozent (225 E-Pkw)

Wien-Wieden: 13,5 Prozent (99 E-Pkw)

Bezirk Baden: 13,4 Prozent (449 E-Pkw)

Bezirk Waidhofen an der Thaya: 13,2 Prozent (94 E-Pkw)

Bezirk Deutschlandsberg: 13,1 Prozent (172 E-Pkw)

Bezirk Horn: 13 Prozent (115 E-Pkw)

 

Bezirk Tulln: 12,8 Prozent (315 E-Pkw)

Wien-Favoriten: 12,7 Prozent (502 E-Pkw)

Wien-Brigittenau: 12,7 Prozent (123 E-Pkw)

Klagenfurt: 12,5 Prozent (507 E-Pkw)

Bezirk Amstetten: 12,4 Prozent (363 E-Pkw)

Bezirk Hollabrunn: 12,3 Prozent (126 E-Pkw)

Bezirk Neusiedl am See: 12,2 Prozent (179 E-Pkw)

Bezirk Wels-Land: 12,2 Prozent (332 E-Pkw)

 

Bezirk Scheibbs: 12 Prozent (120 E-Pkw)

 

Bezirk Oberwart: 11,8 Prozent (170 E-Pkw)

Villach: 11,8 Prozent (202 E-Pkw)

Bezirk Tamsweg: 11,7 Prozent (50 E-Pkw)

Bezirk Mödling: 11,6 Prozent (718 E-Pkw)

Waidhofen an der Ybbs: 11,6 Prozent (56 E-Pkw)

Wien-Penzing: 11,4 Prozent (118 E-Pkw)

Bezirk Güssing: 11,3 Prozent (90 E-Pkw)

Bezirk Spittal an der Drau: 11,3 Prozent (160 E-Pkw)

Bezirk Gänserndorf: 11,3 Prozent (271 E-Pkw)

Wels: 11,3 Prozent (312 E-Pkw)

Bezirk Gmünd: 11,2 Prozent (81 E-Pkw)

Bezirk Klagenfurt Land: 11 Prozent (109 E-Pkw)

 

Bezirk St. Veit an der Glan: 10,9 Prozent (112 E-Pkw)

Bezirk Wiener Neustadt Land: 10,9 Prozent (167 E-Pkw)

Bezirk Wolfsberg: 10,7 Prozent (128 E-Pkw)

Bezirk Villach Land: 10,4 Prozent (91 E-Pkw)

Bezirk Voitsberg: 10,1 Prozent (112 E-Pkw)

Wiener Neustadt Stadt: 10,1 Prozent (188 E-Pkw)

Bezirk Neunkirchen: 10,1 Prozent (175 E-Pkw)

Bezirk Oberpullendorf: 10,1 Prozent (83 E-Pkw)

Bezirk Murtal: 10 Prozent (163 E-Pkw)

 

Schwechat: 9,9 Prozent (51 E-Pkw)

Steyr: 9,9 Prozent (152 E-Pkw)

Bezirk Lilienfeld: 9,7 Prozent (42 E-Pkw)

Bezirk Feldkirchen: 9,6 Prozent (45 E-Pkw)

Bezirk Bruck an der Leitha: 9,5 Prozent (183 E-Pkw)

Bezirk Liezen: 9,3 Prozent (322 E-Pkw)

Wien-Landstraße: 9,3 Prozent (320 E-Pkw)

Bezirk Innsbruck Land: 9,2 Prozent (592 E-Pkw)

 

Bezirk Murau: 8,8 Prozent (54 E-Pkw)

Wien-Floridsdorf: 8,6 Prozent (282 E-Pkw)

Bezirk Jennersdorf: 8,4 Prozent (24 E-Pkw)

Bezirk Bruck-Mürzzuschlag: 7,4 Prozent (207 E-Pkw)

Bezirk Leoben (Land): 7,2 Prozent (68 E-Pkw)

Wien-Meidling: 6,5 Prozent (204 E-Pkw)

Wien-Donaustadt: 6,4 Prozent (416 E-Pkw)

Leoben: 6 Prozent (37 E-Pkw)

Bezirk Reutte: 4,2 Prozent (114 E-Pkw)

Wien-Simmering: 4,1 Prozent (109 E-Pkw)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2022

 

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Fast zwei Drittel der Verkehrsunfälle passieren im Ortsgebiet – mit mehr Tempo 30 Verkehrssicherheit in Gemeinden und Städten erhöhen

VCÖ (Wien, 17. April 2024) – In den ersten drei Quartalen des Vorjahres ereigneten sich 64 Prozent der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Ortsgebiet, macht der VCÖ aufmerksam. Der Nationalrat behandelt heute die StVO-Novelle, die es den Gemeinden und Städten erleichtern wird, Tempo 30 umzusetzen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ sieht darin einen wichtigen Schritt zu mehr Verkehrssicherheit, insbesondere für die Schwächsten im Verkehr. Mehr als 90 Prozent der Fußgängerunfälle ereignen sich im Ortsgebiet. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, reduziert die Zahl der Unfälle, rettet Menschenleben.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ: Leichtere Umsetzung von Tempo 30 erhöht Verkehrssicherheit in Gemeinden und Städten

VCÖ (Wien, 21. März 2024) – Die Verkehrssicherheit im Ortsgebiet muss insbesondere für die schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, wie Kinder sowie Seniorinnen und Senioren erhöht werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die heute in den Nationalrat eingebrachte 35. StVO-Novelle ist aus Sicht des VCÖ ein wichtiger Schritt für mehr Verkehrssicherheit in den Gemeinden und Städten. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, reduziert den Verkehrslärm und erhöht die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit