VCÖ: Bereits mehr als 130 Umweltzonen in beliebten Urlaubsländern
VCÖ (Wien, 30. Juni 2015) – Außerhalb von Österreich setzen viele Städte auf Umweltzonen, um die Luftqualität zu verbessern. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass es allein in Deutschland und Italien mehr als 120 Umweltzonen gibt. Auch in sechs weiteren EU-Staaten gibt es Umweltzonen. Der VCÖ macht darauf aufmerksam, dass es darüber hinaus in Italien in mehr als 180 Städten Einfahrtsbeschränkungen gibt. Im 1. Halbjahr wurde in Österreich bereits in Graz und Leibnitz der Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten.
In Europas Autonationen Deutschland und Italien gibt es die meisten Umweltzonen Europas, die auch für Pkw gelten, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In Deutschland setzen bereits 72 Städte auf Umweltzonen , um die vom Verkehr verursachte Schadstoffbelastung zu verringern. In Umweltzonen dürfen Autos, die die Luft mit besonders vielen schädlichen Schadstoffen verschmutzen, nicht einfahren. „Vor allem Diesel-Pkw sind von Fahrverboten infolge von Umweltzonen betroffen. Ohne Partikelfilter verursachen Dieselmotoren besonders viele Feinstaubpartikel. Besonders die kleinsten, ultrafeinen Partikel gefährden die Gesundheit. Zusätzlich enthalten Dieselabgase auch sehr hohe Mengen an gesundheitsschädlichen Stickoxiden“, erklärt VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer. Auch in Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Niederlande, Portugal und Tschechien gibt es bereits eine Umweltzone.
In Italien haben 57 Städte eine Umweltzone, die auch für Pkw gilt. Darüber hinaus gibt es in mehr als 180 Städten Einfahrtsbeschränkungen für den Autoverkehr. Meist beschränken diese die Anzahl der Autoeinfahrten auf eine bestimmte Menge. Zum Teil dürfen nur Anrainerinnen und Anrainer in die Zonen einfahren, für andere Autos sind sie gesperrt. „In Italien möchte man mit den Verkehrsbeschränkungen die Platzprobleme in den Städten verringern und zudem die Schönheit alter Innenstädte bewahren“, so VCÖ-Experte Gansterer.
Der VCÖ rät Urlaubsreisenden sich vorab zu informieren, ob es am Reiseziel Fahrbeschränkungen bzw. Fahrverbote gibt. Zudem empfiehlt der VCÖ bei Ausflügen in Städte öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen bzw. das Auto am Stadtrand zu parken. Das schon die Umwelt und die Nerven.
Die in einigen Regionen Österreichs vorhandenen Umweltzonen gelten lediglich für alte Lkw (Abgasklasse Euro 0 und Euro 1) . Die Feinstaubbilanz für das 1. Halbjahr ist unerfreulich, denn in Graz und in Leibnitz wurde bereits jetzt der Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten. „In Graz und in Leibnitz wurde heuer bereits an 28 Tagen der Tagesgrenzwert überschritten, für das ganze Jahr sind maximal 25 Tage erlaubt“, informiert VCÖ-Experte Gansterer. Auch die Stickoxidbelastung war an einigen verkehrsnahen Messstellen im 1. Halbjahr hoch. Der VCÖ setzt sich für verstärkte Maßnahmen ein, um die vom Verkehr verursachten Belastungen zu verringern. Neben dem Ausbau des Öffentlichen Verkehrs und auch der Radfahrinfrastruktur in den Ballungsräumen ist auch die Elektro-Mobilität zu forcieren, auch für den innerstädtischen Gütertransport.
VCÖ: In Italien und Deutschland gibt es bereits 129 Umweltzonen
(Anzahl Städte mit Umweltzonen für Pkw)
Deutschland: 72
Italien: 57
Frankreich: 2
Griechenland: 1
Großbritannien: 1
Niederlande: 1
Portugal: 1
Tschechien: 1
Quelle: CLARS, VCÖ 2015
VCÖ: Im 1. Halbjahr bereits an zwei Orten Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten
(Anzahl Tage mit mehr als 50 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft)
Graz Ost Petersgasse: 28 Tage
Leibnitz: 28 Tage
Graz Don Bosco: 21 Tage
Köflach: 17 Tage
Graz Süd Tiergartenweg: 16 Tage
Kittsee: 13 Tage
St. Andrä im Lanvanttal 12 Tage
Linz Römerberg B139: 12 Tage
Graz West-Eggenberg: 12 Tage
Klagenfurt Völkermarkter Straße: 11 Tage
Klosterneuburg: 11 Tage
Fürstenfeld: 11 Tage
St Graz Mitte Gries: 11 Tage
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2015