VCÖ: Der EU-Klimastrategie müssen rasch Taten für mehr Klimaschutz im Verkehr folgen
VCÖ: Bei Neuwagen Ausstieg aus Diesel und Benzin spätestens im Jahr 2030 nötig
VCÖ (Wien, 28. November 2018) – Der VCÖ begrüßt das Ziel der EU-Kommission einer klimaneutralen Wirtschaft in der EU bis zum Jahr 2050. Um dieses Ziel im Verkehr erreichen zu können, ist es nötig, dass spätestens im Jahr 2030 keine Neuwagen mehr mit Diesel und Benzin auf den Markt kommen. Als Zwischenschritt ist ein niedriger CO2-Grenzwert für neue Pkw im Jahr 2025 festzulegen. Zudem fordert der VCÖ rasche Bahnverbindungen zwischen Europas Hauptstädten und Großstädten, um die Zahl der klimaschädlichen Flüge innerhalb der EU deutlich zu reduzieren.
"Die EU-Kommission hat den Ernst der Lage erkannt. Wir sind die letzte Generation, die Maßnahmen setzen kann, um den Klimawandel zu bremsen. Nun müssen dem Ziel eines klimaneutralen Wirtschaftens rasch konkrete Maßnahmen folgen, auf EU-Ebene und auch hier in Österreich", stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Gerade der Kfz-Verkehr ist derzeit massiv vom Erdöl abhängig. Der VCÖ drängt auf die Festlegung eines Ausstiegsplans aus Benzin und Diesel. Spätestens im Jahr 2030 soll kein Neuwagen mehr mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen.
Neben einer umfassenden Energiewende hin zu mit erneuerbarer Energie angetriebener Elektro-Mobilität braucht es auch eine grundlegende Änderung des Mobilitätsverhaltens. Konkret heißt das für den Alltag: Deutlich weniger Autofahren, und stattdessen häufiger Bahn, Bus, Fahrrad und die eigenen Beine nutzen. Immerhin jede zweite Autofahrt ist in Radfahrdistanz, jede zehnte Autofahrt in Gehdistanz.
Auf den Nutzen eines Wirtschafts- und Verkehrssystem, das ohne Erdöl und andere fossile Energieträger auskommt, machte heute auch EU-Kommissar Arias Canete aufmerksam. Dem zusätzlichen Investitionsbedarf von bis zu 290 Milliarden Euro pro Jahr stehen große volkswirtschaftliche Gewinne gegenüber. Weil die Luft dann sauberer wird, sinken die Gesundheitskosten um rund 200 Milliarden Euro pro Jahr, die im Vorjahr 266 Milliarden teuren Energieimporte können um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Der VCÖ weist darauf hin, dass allein die durch den Kfz-Verkehr verursachte Luftverschmutzung in Österreich laut gestern präsentierter Studie des Forschungsinstituts CE-Delft Schäden von zwei Milliarden Euro pro Jahr verursachen.