VCÖ: Empfehlungen des Rechnungshofs im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung umsetzen!

VCÖ: Giftige Abgase machen krank und führen zu vorzeitigen Todesfällen

VCÖ (Wien, 12. Februar 2021) - Der VCÖ sieht den heute veröffentlichten Rechnungshofbericht zur Luftverschmutzung durch den Verkehr im Großraum Graz als Auftrag an die Politik, im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung rasch wirksame Maßnahmen zur Reduktion der Abgasbelastung durch den Verkehr umzusetzen. Die vom Rechnungshof vorgeschlagenen niedrigeren Tempolimits sind die günstigste Maßnahme, die zudem den Zusatznutzen von geringeren Spritkosten für die Autofahrenden, niedrigeren CO2-Emissionen und mehr Verkehrssicherheit haben. Darüber hinaus ist die Radinfrastruktur im Ballungsraum Graz rascher als geplant auszubauen. Bis diese fertiggestellt ist, sind temporäre Radwege, so genannte Pop-Up-Radwege, eine wirksame Maßnahme, um dem Radverkehr ausreichend Platz einzuräumen, betont der VCÖ.

"Seit dem Jahr 2005 blieben aber die Stickstoffdioxid-Emissionen des Pkw-Verkehrs unverändert hoch. Allen voran Diesel-Pkw stoßen Stickstoffoxide weit über die Grenzwerte aus", heißt es im Rechnungshofbericht. "Der Dieselboom hat uns den Klimazielen keinen Meter näher gebracht, aber den Ballungsräumen große Probleme mit Luftverschmutzung beschert. Dass Dieseltreibstoff in Österreich trotzdem noch immer steuerlich begünstigt wird, ist absolut unverständlich", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Der Rechnungshof empfiehlt, die Einführung permanenter Geschwindigkeitsbeschränkungen zu prüfen: Tempo 100 auf Autobahnen und Tempo 80 auf Freilandstraßen. Der VCÖ weist darauf hin, dass Tempolimits die mit Abstand günstigste Maßnahme sind und zusätzlich einen vielfachen Zusatznutzen haben. Niedrigeres Tempo führt zu niedrigerem Spritverbrauch und damit auch zu niedrigeren Spritkosten. Zudem sinken mit dem Spritverbrauch auch die klimaschädlichen CO2-Emissionen. Und mit dem Tempo sinkt auch das Unfallrisiko, ebenso die Verletzungsschwere.

Wichtig ist zudem, die gesunden Alternativen zum Auto viel stärker als bisher zu fördern. Allen voran ist die Rad-Infrastruktur schneller als geplant auszubauen und zu verbessern. Bis diese fertiggestellt ist, sind temporäre Radwege, so genannte Pop-Up-Radwege, eine wirksame Maßnahme, um dem Radverkehr ausreichend Platz einzuräumen, wie international viele Städte zeigen. In Paris beispielsweise ist der Radverkehr dadurch stark gestiegen, sechs von zehn Benutzerinnen und Benutzer der Pop-Up Radwege sind neue Radfahrerinnen und Radfahrer, die vorher das Fahrrad noch nicht als Verkehrsmittel genutzt haben, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Zurück zur Übersicht