VCÖ fordert mehr Pop-Up-Radwege: Coronakrise macht sichtbar, dass viele Radwege zu schmal sind

WHO empfiehlt, Wege möglichst zu Fuß oder mit Fahrrad zurückzulegen - gesündeste Mobilität

VCÖ (Wien, 7. Mai 2020) – Der VCÖ begrüßt die heutige Eröffnung des ersten Pop-Up-Radwegs in Wien. In der Praterstraße wird dem Radverkehr mehr Platz eingeräumt. Abstand halten ist eine sehr wichtige Maßnahme, um die COVID19-Pandemie eindämmen zu können.  Die Coronakrise hat sichtbar gemacht, dass viele Radwege und Gehsteige zu schmal sind. Dabei sind Gehen und Radfahren die gesündeste und klimafreundlichste Form der Mobilität. Der VCÖ spricht sich für weitere Maßnahmen aus, um der Bevölkerung mehr Platz zum Gehen und Radfahren zu geben.

„Die COVID19 Pandemie hat deutlich vor Augen geführt, wie wenig Platz den Fußgängerinnen und Fußgängern sowie dem Radverkehr in Wien gegeben wird. Dass nun in der Praterstraße der erste Pop-Up Radweg Wiens eröffnet wird, ist erfreulich und ein erster Schritt in die richtige Richtung“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

International haben in den vergangenen Wochen viele Großstädte Maßnahmen gesetzt, die den Fußgängerinnen und Fußgänger mehr Platz geben. Ob Berlin, Brüssel, Mailand, Rom, Paris oder außerhalb Europas in New York, Vancouver oder Bogota, überall werden Straßen für den Radverkehr sowie das Gehen geöffnet.

Eine gute und sichere Rad-Infrastruktur führt dazu, dass auch Autofahrerinnen und Autofahrer auf das Fahrrad umsteigen. Davon profitieren wiederum jene, die aufs Auto angewiesen sind. "Gerade jetzt braucht es Maßnahmen, die dazu einladen, das Fahrrad statt dem Auto zu nehmen. Eine Zunahme des Autoverkehrs würde nicht nur wieder zu giftigen Abgaswolken führen, sondern auch zu verstopften Straßen und damit zu mehr Staus", betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Die Weltgesundheitsorganisation hat bereits zu Beginn der COVID19-Pandemie empfohlen, Wege möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Wer Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, kommt auf eine tägliche Portion gesunde Bewegung. Gehen und Radfahren stärken das Immunsystem und beugen zahlreichen Erkrankungen vor und ist auch für die anderen gesund, betont der VCÖ. Denn im Unterschied zum Auto verursachen gehen und Radfahren keine giftigen Schadstoffe.

„Derzeit wird in vielen Straßen parkenden Autos mehr Platz gegeben, als den Bürgerinnen und Bürgern, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Das gilt es rasch zu ändern“, fordert VCÖ-Sprecher Gratzer eine rasche Behebung der mangelhaften Infrastruktur für das Gehen und Radfahren. Gerade für Familien mit Kindern ist es wichtig, dass Radwege ausreichend breit sind.

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