VCÖ: Heuriger Oktober brachte in Wien neuen Radfahrrekord

VCÖ: „Bedingungen schaffen, die es Familien erleichtern, mit dem Fahrrad mobil zu sein“

VCÖ (Wien, 16. November 2022) – Der heurige Oktober brachte Wien einen neuen Radfahrrekord: Bei jenen 13 Radverkehrszählstellen, die es seit mindestens fünf Jahren gibt, wurden in Summe fast 855.000 Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Das ist ein neuer Oktober-Höchstwert. Die Zählstelle mit dem meisten Radverkehr war im Oktober die Operngasse. Die Mobilitätsorganisation VCÖ fordert mehr Platz für den Radverkehr in Wien. Zudem gibt der VCÖ Tipps für das Radfahren in der dunkleren Jahreszeit.

Bereits im Vorjahr hat der Radverkehr in Wien einen Oktober-Höchstwert erreicht. Dieser wurde heuer nochmals übertroffen: Mit rund 855.000 waren im Oktober um 33.000 mehr Radfahrende unterwegs als im Oktober des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der Daten der Wiener Radverkehrszählstellen zeigt. Im Vergleich zum Vor-Corona-Oktober 2019 waren bei den 13 Zählstellen sogar um 110.000 Radfahrende mehr unterwegs, das ist ein Plus von fast 15 Prozent.

Bei vier der 13 Zählstellen wurde im heurigen Oktober die 100.000er Grenze überschritten: In der Operngasse waren es mit 123.800 um 19.700 mehr als im Oktober des Vorjahres, beim inneren Opernring fuhren etwas mehr als 114.000 Radfahrerinnen und Radfahrer, am Praterstern 107.000 und in der Argentinierstraße mehr als 104.000, informiert der VCÖ.

Der Langzeitvergleich macht sichtbar, wie stark der tägliche Radverkehr in Wien in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Die Zählstelle Argentinierstraße gibt es seit 20 Jahren. Im Oktober 2002 wurden hier pro Werktag 1.060 Radfahrende gezählt, im Oktober 2010 waren es 1.500 pro Werktag, im Oktober 2020 rund 3.000 und im heurigen Oktober bereits fast 4.200 pro Werktag.

„Das Fahrrad ist ein kostengünstiges und klimaverträgliches Verkehrsmittel, was in Zeiten der Teuerung und der Klimakrise besonders von Vorteil ist. Und wer oft Alltagswege mit dem Fahrrad erledigt, kommt zudem auf eine regelmäßige Portion Bewegung und tut damit der eigenen Gesundheit gutes. Umso wichtiger ist es, dass die Bedingungen zum Radfahren in den Bezirken und in der Stadt insgesamt verbessert werden. Die Qualität der Radinfrastruktur ist sehr gut an der Anzahl der Familien, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, zu erkennen“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Angesichts des zunehmenden Bewegungsmangels von Kindern, ist auch die Verkehrsplanung gefordert, Bedingungen zu schaffen, die es Kindern erleichtern, bewegungsaktiv mobil zu sein. Durch die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung ist auf den Straßen viel Platz frei geworden, der für bessere und breitere Gehsteige und Radwege zu nutzen ist, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Auch der Spätherbst ist eine gute Zeit zum Radfahren. Die Tipps des VCÖ: Aufmerksam, umsichtig und rücksichtsvoll fahren. Da die Tage kürzer sind, ist im Herbst besonders auf eine gute Sichtbarkeit zu achten. Als Rücklicht empfiehlt der VCÖ ein sogenanntes Standlicht, das auch beim Stehen an der Kreuzung weiter leuchtet. Es ist darauf zu achten, dass das Fahrrad mit den vorgeschriebenen Reflektoren ausgestattet ist: Nach vorne ist ein weißer Rückstrahler vorgeschrieben, nach hinten ein roter, beide dürfen in den Scheinwerfer oder das Rücklicht integriert sein. Neben Rückstrahlern an den Pedalen sind seitlich orange-gelbe Rückstrahler (sogenannte Katzenaugen) oder alternativ dazu reflektierende Reifen vorgeschrieben.

VCÖ: In Wien neuer Radfahrrekord im heurigen Oktober (Anzahl Radfahrende bei den 13 automatischen Radzählstellen, die es seit dem Jahr 2018 gibt)

Oktober 2022: 854.900

Oktober 2021: 821.900

Oktober 2020: 746.100

Oktober 2019: 744.900

Oktober 2018: 758.500

Quelle: NAST, VCÖ 2022

 

VCÖ: Operngasse war im Oktober Zählstelle mit meistem Radverkehr (Anzahl Radfahrende im Oktober 2022 (in Klammer Änderung zu Oktober 2021))

Operngasse: 123.800 (plus 19.700)

Opernring innen: 114.400 (plus 8.800)

Praterstern: 107.000 (minus 2.100)

Argentinierstraße: 104.200 (plus 12.000)

Lasallestraße: 79.800 (minus 600)

Opernring außen: 68.500 (plus 900)

Neubaugürtel: 63.000 (minus 1.800)

Pfeilgasse:  50.200 (minus 1.100)

Donaukanal: 45.200 (minus 1.100)

Linke Wienzeile: 44.400  (plus 2.700)

Langobardenstraße: 23.800 (plus 300)

Liesingbach: 16.400 (plus 1.100)

Margaritensteg: 14.000 (minus 5.800)

Quelle: NAST, VCÖ 2022

 

VCÖ: In den vergangenen 20 Jahren ist Radverkehr stark gestiegen (Beispiel Argentinierstraße Anzahl Radahrfahrende pro Werktag im Oktober)

Oktober 2022: 4.178

Oktober 2021: 3.468

Oktober 2020: 2.985

Oktober 2019: 2.993

Oktober 2018: 2.961

Oktober 2017: 2.285

Oktober 2016: 1.833

Oktober 2015: 1.718

Oktober 2010: 1.500

Oktober 2005: 1 376

Oktober 2002: 1.063

Quelle: NAST, VCÖ 2022

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VCÖ (Wien, 22. März 2024) – Auch wenn immer mehr das ganze Jahr über das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen, viele in Wien beginnen nun mit dem Radfahren. Im Vorjahr waren im April um rund 70 Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs als im Schnitt der Wintermonate Jänner und Februar, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Die Wienerinnen und Wiener treten immer fleißiger in die Pedale, der Radverkehrsanteil hat im Vorjahr mit zehn Prozent einen neuen Rekordwert erreicht. Der VCÖ erhebt nun in einer Umfrage die Zufriedenheit mit den Bedingungen zum Radfahren. An der Umfrage kann online unter www.vcoe.at teilgenommen werden.

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Foto: Sarah Duit