VCÖ: Im Mai nimmt Radverkehr in Wien stark zu

VCÖ: Pop-Up Radwege, um Engstellen zu verhindern

VCÖ (Wien, 3. Mai 2022) - Der Mai ist der erste, der besonders starken Radfahrmonate in Wien. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass im Mai im Schnitt der vergangenen fünf Jahre täglich um 15 Prozent mehr Radfahrende unterwegs waren als im April und sogar um 70 Prozent mehr als im März. Und schon im März war es auf einen Radweg-Abschnitten sehr eng. Die Mobilitätsorganisation VCÖ spricht sich daher für Pop-Up-Radwege aus, wo es auf den Radwegen zu eng ist.

Im Mai des Vorjahres waren auf der Argentinierstraße rund 85.100 Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, das waren um über 10.000 mehr als im Jahr 2015 im stärksten Monat, dem Juni, gezählt wurden, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Juni des Vorjahres waren in der Argentinierstraße fast 124.000 mit dem Fahrrad unterwegs. "Die Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer hat in Wien in den vergangenen Jahren insgesamt deutlich zugenommen. Heuer wurde der bisherige Rekordwert des 1. Quartals aus dem Vorjahr nochmals übertroffen. Und nun beginnt mit dem Mai der erste der besonders starken Radfahrmonate", macht VCÖ-Sprecher Christian Gratzer aufmerksam.

Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre waren in Wien im Mai täglich um 15 Prozent mehr Radfahrende unterwegs als im April und sogar um 70 Prozent mehr als im März, berichtet der VCÖ. Die meisten Radfahrerinnen und Radfahrer wurden am Praterstern mit über 116.000 gezählt. Der stärkste Radfahrmonat im Vorjahr war der Juni, wo sowohl bei der Zählstelle Praterstern als auch Lassallestraße sogar über 200.000 Radfahrende gezählt wurden.

"Es ist sehr erfreulich, dass die Wienerinnen und Wiener verstärkt das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen. Radfahren ist kostengünstig und gesund. Wer Kalorien statt Erdöl verbrennt, stärkt die eigene Gesundheit, leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz und reduziert Österreichs Abhängigkeit vom Erdöl. Umso wichtiger ist es, dass die Bezirke und die Stadt der Bevölkerung eine gute Infrastruktur und ausreichend Platz zum sicheren Radfahren bieten", betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Durch die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung ist in vielen Straßen, wo früher Pkw abgestellt wurden, Platz frei geworden. Dieser Platz ist rasch in breitere Gehsteige und langfristig bessere Radinfrastruktur umzuwandeln. Darüber hinaus braucht es dort, wo schon jetzt die Radwege an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, rasch umsetzbare Maßnahmen. "Im ersten Coronajahr haben international viele Städte gezeigt, wie wirksam Pop-Up Radwege sind, damit Bürgerinnen und Bürger mehr Platz zum sicheren Radfahren haben. Die Kosten sind niedrig, der Nutzen ist sehr groß", stellt VCÖ-Sprecher Gratzer fest.

Mit Pop-Up Radwegen wird es unter anderem auch Familien mit Kindern leichter möglich, Alltagswege sicher mit dem Fahrrad zu fahren. Angesichts des zunehmenden Bewegungsmangels von Kindern, ist die Verkehrsplanung gefordert, Bedingungen zu schafft, die es Kindern erleichtern, bewegungsaktiv mobil zu sein.

VCÖ: Im Mai nimmt Radverkehr in Wien deutlich zu (Änderung Radverkehr pro Tag in Prozent im Mai im Vergleich zum April, in Klammer im Vergleich zum März - Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre (2017 - 2021))

Argentinierstraße: plus 18,9 Prozent (plus 47,2 Prozent)

Operngasse: plus 18,8 Prozent (plus 55,7 Prozent)

Praterstern: plus 17,5 Prozent (plus 74,5 Prozent)

Neubaugürtel: plus 17,5 Prozent (plus 72,6 Prozent)

Opernring außen: plus 16,9 Prozent (plus 59,0 Prozent)

Opernring innen: plus 16,7 Prozent (plus 66,8 Prozent)

Lassallestraße: plus 15,9 Prozent (plus 100,2 Prozent)

Margaritensteg: plus 15,8 Prozent (plus 72,2 Prozent)

Liesingbach: plus 10,1 Prozent (plus 55,0 Prozent)

Linke Wienzeile: plus 9,2 Prozent (plus 68,2 Prozent)

Donaukanal: plus 8,6 Prozent (plus 99,5 Prozent)

Langobardenstraße: plus 6,3 Prozent (plus 81,3 Prozent)

Durchschnitt: plus 15,5 Prozent (plus 69,6 Prozent)

Quelle: NAST, VCÖ 2022

Zurück zur Übersicht

VCÖ: Zahl der tödlichen Radunfälle ging im Vorjahr um ein Viertel auf 32 zurück

VCÖ (Wien, 18. März 2025) – Die Zahl der tödlichen Radfahrunfälle im Straßenverkehr ist im Vorjahr um zehn auf 32 gesunken, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Mehr als die Hälfte der Todesopfer waren Seniorinnen und Senioren. Eine Detailanalyse des VCÖ der Radfahrunfälle im Zeitraum 2021 bis 2023 zeigt, dass nur zwei der 136 tödlichen Radfahrunfällen auf baulich getrennten Radwegen passierten. Der VCÖ fordert einen verstärkten Radwege-Ausbau. Gemeinsam mit der Bevölkerung möchte der VCÖ nun Problemstellen für den Radverkehr aufzeigen. In einer Online-Karte können gefährliche Abschnitte eingetragen werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Stadt oder Gemeinde beziehungsweise das zuständige Bundesland weiter.

Mehr dazu
Foto: Pink_Badger Adobe_Stock_55479505_M

VCÖ zu langfristigen Auswirkungen der Pandemie: Mehr Radverkehr, mehr Homeoffice

VCÖ (Wien, 24. Februar 2025) - Die Covid-19 Pandemie hatte kurzfristig starke Auswirkungen auf die Mobilität. Fünf Jahre nach Ausbruch der Pandemie gibt es als langfristige Auswirkungen auf die Mobilität eine Zunahme des Radverkehrs und mehr Homeoffice, stellt die Mobilitätsorganisation VCÖ fest. Der Autoverkehr war im Vorjahr auf dem Niveau wie vor der Pandemie, der Schienenverkehr übertraf bereits im Jahr 2023 das Vor-Pandemie Niveau. Um den Trend zum Rad und das Potenzial von Elektro-Fahrrädern im Alltag bestmöglich nutzen zu können, braucht es in Österreich eine Radinfrastruktur-Offensive, betont der VCÖ.

Mehr dazu
Foto: Mobilitätsagentur