VCÖ: Im Vorjahr hat erstmals in allen Bundesländern Zahl der Pkw pro 1.000 Einwohner abgenommen

Stärkster Rückgang in Wien, geringster in Kärnten

Foto: Wohnhäuser, bei welchen zahlreiche Autos parken

VCÖ (Wien, 24. Februar 2023) - Die Zahl der Autos hat im Vorjahr nur geringfügig zugenommen, gleichzeitig ist die Bevölkerungszahl stark gestiegen. Damit ist im Vorjahr das erste Mal in Österreich in allen Bundesländern die Zahl der Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner gesunken, macht der VCÖ aufmerksam. Am stärksten war der Rückgang in Wien, am geringsten in Kärnten. Der VCÖ weist darauf hin, dass es angesichts der sich verschärfenden Klimakrise in den Regionen und vom Umland in die Städte mehr öffentliche Verkehrsverbindungen und den Ausbau der Rad-Infrastruktur braucht.

Pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner ist in Österreich die Zahl der Pkw von 572 auf 566 gesunken. Erstmals ist nicht nur in Wien, sondern in allen Bundesländern die Zahl der Pkw pro 1.000 Personen tatsächlich zurückgegangen (der Rückgang im Jahr 2002 war lediglich die Folge einer statistischen Bereinigung), stellt der VCÖ fest. Das ist aber kein Zeichen einer Verkehrswende, sondern vor allem die starke Zunahme der Bevölkerungszahl hat dazu geführt.

Im Verhältnis zur Einwohnerzahl hat Wien die niedrigste Anzahl an Autos mit 366 Pkw pro 1.000 Personen. In der Bundeshauptstadt war auch der Rückgang im Jahr 2022 im Vergleich zum Jahr 2021 mit 9 Pkw pro 1.000 Einwohner am stärksten. Nach Wien ist in den westlichen Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Salzburg die Anzahl der Pkw pro 1.000 Personen am niedrigsten.

"Wo die Freiheit in der Verkehrsmittelwahl dank Öffentlichem Verkehr und oder besserer Rad-Infrastruktur höher ist, ersparen sich mehr Haushalte ein Auto und damit einiges an Geld. Zudem wird der CO2-Ausstoß reduziert, wenn die Bevölkerung statt mit dem Auto häufiger mit Öffis oder dem Fahrrad mobil sein kann. Umso wichtiger ist es, insbesondere in den Regionen, aber auch vom Umland in die Städte das Angebot an Bahn- und Busverbindungen zu verbessern und die Rad-Infrastruktur auszubauen", stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

Kann die Bevölkerung mehr Alltagswege mit Öffentlichem Verkehr und dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegen, wirkt das auch inflationsdämpfend, weist der VCÖ auf einen weiteren Aspekt hin. Während der Autoverkehr im Vorjahr um rund 17 Prozent höhere Preise verzeichnete, war das Bahnfahren im Schnitt laut Statistik Austria um 5,7 Prozent günstiger, durch das Klimaticket sind die Jahreskarten um 24,7 Prozent gesunken. Mit 1. März wird in Oberösterreich und in der Steiermark das landesweite Klimaticket um jeweils 20 Prozent billiger.

VCÖ: In Wien ist Anzahl der Pkw im Verhältnis zu Bevölkerung mit Abstand am niedrigsten (Anzahl Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner am 31.12.2022)

Wien: 366
Vorarlberg: 542
Tirol: 547
Salzburg: 569
Österreich: 566
Steiermark: 621
Oberösterreich: 639
Kärnten: 654
Niederösterreich: 655
Burgenland: 679

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

VCÖ: Erstmals ist in allen Bundesländern Zahl der Pkw pro 1.000 Personen gesunken (Änderung Anzahl Pkw / 1.000 Personen im Jahr 2022 gegenüber Jahr 2021)

Wien: minus 9 Pkw / 1.000 EW
Niederösterreich: minus 6
Österreich: minus 6
Vorarlberg: minus 5
Burgenland: minus 5
Oberösterreich: minus 4
Tirol: minus 3
Salzburg: minus 3
Steiermark: minus 3
Kärnten: minus 2

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

Zurück zur Übersicht

VCÖ und WWF: Mehr als 17.000 Hasen pro Jahr Opfer des Straßenverkehrs

Wien, am 28. März 2024 – Osterzeit ist Reisezeit. Das bedeutet auch eine besondere Gefahr für Hasen und andere Wildtiere: Jährlich werden in Österreich mehr als 17.000 Hasen von Kraftfahrzeugen niedergefahren und getötet. Darauf machen VCÖ und WWF jetzt aufmerksam. Insgesamt wurden zuletzt pro Jahr mehr als 70.000 Wildtiere zum Opfer des Straßenverkehrs, wie die von der Statistik Austria erfassten Meldungen an die Bezirkshauptmannschaften zeigen. VCÖ und WWF kritisieren angesichts dieser Zahlen den starken Bodenverbrauch in Österreich. In den letzten zehn Jahren wurde täglich eine Fläche von drei Fußballfeldern für Verkehr verbaut. Insgesamt gibt es heute bereits 128.300 Kilometer an Straßen in Österreich.  VCÖ und WWF fordern daher eine deutliche Reduktion des Bodenverbrauchs und ein Ende der Zersiedelung. Zentraler Bestandteil hierbei ist ein Bodenschutzgesetz, in dem insbesondere eine verbindliche Obergrenze für den Bodenverbrauch festgelegt wird.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

VCÖ: Leichtere Umsetzung von Tempo 30 erhöht Verkehrssicherheit in Gemeinden und Städten

VCÖ (Wien, 21. März 2024) – Die Verkehrssicherheit im Ortsgebiet muss insbesondere für die schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer, wie Kinder sowie Seniorinnen und Senioren erhöht werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ. Die heute in den Nationalrat eingebrachte 35. StVO-Novelle ist aus Sicht des VCÖ ein wichtiger Schritt für mehr Verkehrssicherheit in den Gemeinden und Städten. Tempo 30 statt 50 halbiert den Anhalteweg, reduziert den Verkehrslärm und erhöht die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit