VCÖ: Im Vorjahr ist Zahl der Schulwegunfälle in Österreich wieder gestiegen

VCÖ für verstärkte Maßnahmen, damit mehr Kinder sicher zu Fuß oder mit Fahrrad zur Schule kommen können

VCÖ (Wien, 4. Mai 2023) – Die Zahl der Schulwegunfälle ist in Österreich im Vorjahr um 62 auf 418 gestiegen, es waren aber um 92 weniger als im Vor-Coronajahr 2019, berichtet die Mobilitätsorganisation VCÖ. Jeder vierte Schulwegunfall passierte in den Monaten Mai und Juni. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, damit Kinder sicher zu Fuß oder mit Fahrrad zur Schule kommen können. Damit kann auch ein Beitrag gegen den zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen geleistet werden.

Im Vorjahr wurden in Österreich am Schulweg 434 Kinder bei Verkehrsunfällen verletzt, ein Kind kam ums Leben. Allein in den Monaten Mai und Juni passierten 122 Schulwegunfälle bei denen 132 Kinder verletzt wurden. Im Vergleich zu den Jahren 2021 und 2020, als es pandemiebedingt viel Homeschooling gab, nahm die Zahl der bei Schulwegunfällen verletzten Kinder im Vorjahr um 69 beziehungsweise 142 zu, im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 wurden um 142 Kinder weniger bei Verkehrsunfällen am Schulweg verletzt, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.

„Insgesamt sind Schulwege im Vergleich zu Freizeitwegen sicherer, auch dank der Schulwegsicherung durch Schülerlotsen und Exekutive. Werden Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad begleitet, können Verkehrssituationen besprochen werden. Kinder erlangen am Schulweg Kompetenz für das Verhalten im Straßenverkehr, was ihnen wiederum auf Freizeitwegen zugutekommt. Werden Kinder mit dem Auto zur Schule chauffiert, wird ihnen diese Chance genommen“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Elterntaxis sorgen zudem vor Schulen immer wieder für Verkehrsprobleme.

Der Schulweg ist für Kinder und Jugendliche zudem eine Chance, auf eine regelmäßige Portion Bewegung zu kommen, betont der VCÖ. Bewegungsmangel ist ein zunehmendes Problem. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO bewegen sich in Österreich 85 Prozent der Mädchen und 71 Prozent der Buben im Alter von elf bis 17 Jahren zu wenig.

Deshalb sind Maßnahmen in den Gemeinden und Städten wichtig, damit Kinder und Jugendliche sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen können. Der VCÖ bietet nun im Internet ein interaktives Kartentool an, in dem Straßen markiert werden können, wo beispielsweise der Verkehr zu schnell ist, Übergänge unübersichtlich sind oder andere Gefahrenstellen bestehen. Bis 31. Mai sind Einträge unter map.vcoe.at/verkehrsberuhigung möglich. Der VCÖ übermittelt diese dann gesammelt an die zuständigen Gemeinden, Städte oder Bezirke.

„Wirksame Maßnahmen für mehr Sicherheit für die Kinder sind Verkehrsberuhigung in den Wohngebieten und im Schulumfeld, ausreichend breite Gehwege, eine sichere Rad-Infrastruktur und übersichtliche Übergänge“, weist VCÖ-Expertin Lina Mosshammer auf Handlungsmöglichkeiten hin. Dort, wo es möglich ist, bewähren sich auch Schulstraßen. Bei eine Schulstraße wird vor Unterrichtsbeginn die Straße direkt vor der Schule für den Autoverkehr gesperrt.

Um es Gemeinden und Städten zu erleichtern, dort, wo sie es für notwendig halten, Tempo 30 auch auf breiteren Straßen einzuführen, hat der VCÖ eine Initiative zur Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) gestartet, die österreichweit bereits von mehr als 130 Gemeinden und Städten unterstützt wird (aktuelle Liste vcoe.at/tempo30/die-unterstuetzenden-staedte-und-gemeinden)

Zudem sind auch immer mehr Schulen und Elternvereine aktiv und starten Initiativen wie den Pedibus und den Bicibus. Bei beiden gibt es "Haltestellen", bei denen sich Kinder treffen und dann in Begleitung von Erwachsenen zur Schule gehen (Pedibus) oder mit dem Fahrrad fahren (Bicibus). Auf die Notwendigkeit von Maßnahmen für ein kindgerechtes Verkehrssystem macht auch die Kidical Mass aufmerksam, die dieses Wochenende in mehr als 20 Städten stattfindet.

VCÖ: Nach dem coronabedingten Rückgang nahm die Zahl der Schulwegunfälle im Vorjahr wieder zu (Schulwegunfälle im Jahr 2022 (in Klammer 2021 / 2019))

Österreich: 418 Schulwegunfälle (356 Schulwegunfälle / 510 Schulwegunfälle)

Wien: 70 Schulwegunfälle (45 Schulwegunfälle / 93 Schulwegunfälle)
Oberösterreich: 69 Schulwegunfälle (68 Schulwegunfälle / 94 Schulwegunfälle)
Steiermark: 62 Schulwegunfälle (56 Schulwegunfälle / 80 Schulwegunfälle)
Niederösterreich: 60 Schulwegunfälle (60 Schulwegunfälle / 60 Schulwegunfälle)
Vorarlberg: 28 Schulwegunfälle (34 Schulwegunfälle/ 36 Schulwegunfälle)
Kärnten: 46 Schulwegunfälle (33 Schulwegunfälle / 48 Schulwegunfälle)
Salzburg: 38 Schulwegunfälle (25 Schulwegunfälle / 42 Schulwegunfälle)
Tirol: 38 Schulwegunfälle (32 Schulwegunfälle / 47 Schulwegunfälle)
Burgenland: 7 Schulwegunfälle (3 Schulwegunfälle / 10 Schulwegunfälle)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

 

VCÖ: Jeder 4. Schulwegunfall im Vorjahr im Mai und Juni (Anzahl Schulwegunfälle 2022 – in Klammer 2021)

Mai und Juni: 122 Schulwegunfälle (118 Schulwegunfälle)
September und Oktober: 95 (100)
November und Dezember: 74 (58)
März und April: 70 (38)
Jänner und Februar: 38 (19)
Juli: 19 (23)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023  

 

VCÖ: Im Vorjahr war Zahl der Schulwegunfälle niedriger als vor der Pandemie, aber höher als im Jahr 2021 (Schulwegunfälle in Österreich– in Klammer Verletzte / tödlich verunglückt)

Jahr 2022: 418 Schulwegunfälle (434 verletzte Kinder / 1 tödlich verunglücktes Kind)
Jahr 2021: 356 Schulwegunfälle (365 verletzte Kinder / 1 tödlich verunglücktes Kind)
Jahr 2020: 272 Schulwegunfälle (292 verletzte Kinder / kein tödlich verunglücktes Kind)
Jahr 2019: 510 Schulwegunfälle (576 verletzte Kinder / 4 tödlich verunglückte Kinder)
Jahr 2018: 570 Schulwegunfälle (610 verletzte Kinder / kein tödlich verunglücktes Kind)
Jahr 2017: 498 Schulwegunfälle (509 verletzte Kinder / kein tödlich verunglücktes Kind)
Jahr 2016: 538 Schulwegunfälle (570 verletzte Kinder / 1 tödlich verunglücktes Kind)
Jahr 2015: 461 Schulwegunfälle (472 verletzte Kinder / 1 tödlich verunglücktes Kind)
Jahr 2014: 490 Schulwegunfälle (517 verletzte Kinder / 2 tödlich verunglückte Kinder)
Jahr 2013: 466 Schulwegunfälle (502 verletzte Kinder / 1 tödlich verunglücktes Kind)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

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VCÖ: In Wien alle tödlichen Pkw-Unfälle im Vorjahr wegen nicht angepasster Geschwindigkeit

VCÖ (Wien, 11. November 2024) – Fünf Todesopfer, 52 schwer Verletzte und 522 leicht Verletzte – das ist die Opferbilanz von Verkehrsunfällen in Wien, die im Vorjahr wegen nicht angepasster Geschwindigkeit verursacht wurden, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Die größte Opfergruppe bei Verkehrsunfällen in Folge von zu hohem Tempo waren Pkw-Insassen. Die Exekutive hat in Wien mehr als 630.000 Übertretungen von Tempolimits geahndet. Die Einhaltung von Tempolimits hängt von mehreren Faktoren ab, wie der Anzahl der Kontrollen, den Toleranzgrenzen und auch von der Straßengestaltung, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.  

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Tempoanzeige Foto (c) shutterstock/joergjoerns