VCÖ: In Niederösterreich jeder 7. tödlich verunglückte ein Motorradfahrer – jetzt wieder mehr Motorradfahrer unterwegs
VCÖ (Wien, 12. Mai 2015) – Das Unfallrisiko beim Motorradfahren ist sehr hoch. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass in den vergangenen fünf Jahren in Niederösterreich 96 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, mehr als 3.000 wurden verletzt. Am kommenden verlängerten Wochenende ist wieder mit mehr Motorradfahrern zu rechnen. Der VCÖ ruft zu verstärkter Aufmerksamkeit auf. Zudem spricht sich der VCÖ für verstärkte Tempokontrollen aus. Zu hohes Tempo ist die Hauptursache tödlicher Verkehrsunfälle.
Obwohl Motorräder an der Verkehrsleistung einen geringen Anteil haben, ist ihr Anteil bei den Unfällen hoch. Der VCÖ weist darauf hin, dass zwischen 2010 und 2014 auf Niederösterreichs Straßen 96 Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, 3.175 Motorradfahrer wurden – zum Teil sehr schwer – verletzt. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass in Niederösterreich in den vergangenen fünf Jahren jeder 7. tödlich Verunglückte ein Motorradfahrer war. Bei den Verletzten war der Anteil geringer und „nur“ jeder 14.
„Das tödliche Verletzungsrisiko beim Motorradfahren ist groß: Die Geschwindigkeit ist so hoch wie beim Auto, aber es gibt keinen schützenden Blechmantel. Umso wichtiger ist es, mit großer Aufmerksamkeit zu fahren, Tempolimits einzuhalten und keine riskanten Überholmanöver durchzuführen“, stellt VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer fest. Der VCÖ betont, dass auch von den anderen Verkehrsteilnehmern erhöhte Aufmerksamkeit gefordert ist. Denn viele Motorradfahrer verunglücken auch wegen der Unachtsamkeit anderer Kfz-Lenker.
Der VCÖ spricht sich zudem für verstärkte Tempokontrollen aus. Und da viele schwere Motorradunfälle auf Freilandstraßen passieren, sind auch insgesamt verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen bei Freilandstraßen nötig. So kann mit einer Herabsetzung des Tempolimits von 100 auf 80 km/h die Verkehrssicherheit auf den Freilandstraßen erhöht werden.
Im Bundesländer-Vergleich weist Niederösterreich im Zeitraum 2000 bis 2014 die höchste Anzahl von tödlichen Motorradunfällen auf, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Die im In- und Ausland beliebten Motorradstrecken sind eine Erklärung für den hohen Blutzoll. Am zweit höchsten ist die Zahl tödlich verunglückter Motorradfahrer in der Steiermark (62 Todesopfer), am dritthöchsten in Oberösterreich (61 Todesopfer). Die wenigsten tödlichen Motorradunfälle weist Vorarlberg auf, wo im fünfjährigen Zeitraum sieben Motorradfahrer tödlich verunglückten.
VCÖ: Seit 2010 mehr als 3.000 Motorradfahrer in Niederösterreich verunglückt (tödlich verunglückte Motorradfahrer in NÖ, in Klammer verletzte)
Jahr 2014: 19 (707)
Jahr 2013: 18 (669)
Jahr 2012: 20 (705)
Jahr 2011: 20 (596)
Jahr 2010: 19 (498)
Summe: 96 (3.175)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2015
VCÖ: Jeder 7. tödlich Verunglückte in Niederösterreich war Motorradfahrer (Anteil tödlich verunglückter Motorradfahrer an allen Verletzten im Zeitraum 2010 bis 2014)
Jahr 2014: 15,7 Prozent
Jahr 2013: 16,1 Prozent
Jahr 2012: 13,8 Prozent
Jahr 2011: 12,6 Prozent
Jahr 2010: 11,7 Prozent
Durchschnitt: 15,9 Prozent
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2015