VCÖ: In Österreich lenkt jeder 3. täglich ein Auto, jeder 5. nie

Mit Autofasten Geld sparen und CO2 vermeiden

Foto: Th. Reinhardt pixelio.de

VCÖ (Wien, 21. Februar 2023) – 140 Millionen Kilometer pro Tag legen im Schnitt die Pkw von Österreichs Haushalten zurück und verbrauchen dabei über neun Millionen Liter Sprit, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Mit der Teilnahme an der Aktion „Autofasten“ der katholischen und evangelischen Kirche können die Spritkosten reduziert und klimaschädliches CO2 vermieden werden. 35 Prozent von Österreichs Bevölkerung ab 16 Jahren sitzen täglich hinter dem Autolenkrad, 21 Prozent nie. In Wien ist der Anteil der Personen, die nie ein Auto lenken, zweieinhalbmal so hoch wie der Anteil jener, die täglich Auto fahren, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Ein Drittel in Österreich sitzt täglich hinter dem Autolenkrad, ein weiteres Viertel mehrmals die Woche und ein weiteres Zehntel mehrmals im Monat, weist der VCÖ auf Daten der Statistik Austria hin. „Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, Gewohnheiten zu ändern, nicht nur beim Essen, sondern auch beim Mobilitätsverhalten“, ruft VCÖ-Experte Michael Schwendinger zur Teilnahme an der Initiative Autofasten der katholischen und evangelischen Kirche auf. Am Autofasten können alle teilnehmen, die sich vornehmen in der Fastenzeit häufiger zu Fuß, mit Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu sein statt mit dem Auto (www.autofasten.at).

Immerhin jede 10. Autofahrt in Österreich ist in fußläufiger Distanz, vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahrdistanz, macht der VCÖ aufmerksam. Auch wer beispielsweise statt der gesamten Distanz nur bis zum nächsten Bahnhof und den Rest mit dem Zug fährt, trägt zur Reduktion des Autoverkehrs und zur Verbesserung der Klimabilanz bei. Pendlerinnen und Pendler, die ihren gesamten Arbeitsweg mit dem Öffentlichen Verkehr zurücklegen können, können sich im Vergleich zum Pkw mit dem Klimaticket des jeweiligen Bundeslands viel Geld sparen.

Im Schnitt legt ein Auto-Haushalt 45 Kilometer pro Tag zurück, das sind in der gesamten Fastenzeit fast 1.800 Kilometer, wofür durchschnittlich rund 120 Liter Sprit benötigt werden. Wer in der Fastenzeit die Autokilometer um die Hälfte reduziert, spart rund 100 Euro an Spritkosten und vermeidet rund 150 Kilogramm CO2, verdeutlicht der VCÖ. Auch Fahrgemeinschaften helfen, die Verkehrsbelastung zu reduzieren. In Österreich sitzen laut Umweltbundesamt im Schnitt 114 Personen in 100 Pkw, also statistisch pro Pkw nur 1,14 Personen.

Im Bundesländer-Vergleich wird das Auto sehr unterschiedlich genutzt. Während im Burgenland 48 Prozent täglich hinter dem Autolenkrad sitzen, sind es in der Steiermark 38 Prozent, in Tirol 34 Prozent und in Vorarlberg 29 Prozent. In Wien ist der Anteil der täglich Autofahrenden mit 16 Prozent nicht nur am niedrigsten, der Anteil jener, die nie ein Auto lenken, ist mit 41 Prozent zweieinhalb Mal so hoch, berichtet der VCÖ.

„Die sich verschärfende Klimakrise verdeutlicht, wie wichtig ein gutes öffentliches Verkehrsangebot und eine zeitgemäße Radinfrastruktur sind. Insbesondere in Regionen und in den Stadt-Umland-Verbindungen ist der Aufholbedarf groß. Auch die Gemeinden und Städte können durch eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung und mehr Verkehrsberuhigung wesentlich dazu beitragen, dass die Bevölkerung mehr Alltagswege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen kann“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Übrigens: In Österreich lenkt bereits jede 5. Person ab 16 Jahren nie ein Auto, weitere acht Prozent nur ein paar Mal im Jahr oder seltener, informiert der VCÖ. Während sich bei Frauen die Zahl jener, die täglich hinter dem Autolenkrad sitzen und jener, die das nie tun, mit 29 beziehungsweise 28 Prozent die Waage hält, ist der Anteil der täglich autofahrenden Männer mit 42 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der Anteil der Männer, die nie ein Auto lenken.

Informationen und Anmeldemöglichkeit zum Autofasten: www.autofasten.at

 

VCÖ: Jeder 3. in Österreich lenkt täglich ein Auto – jeder 5. nie (Anteil Personen ab 16 Jahre in Österreich, die täglich Pkw lenken (in Klammer nie) Zeitraum 2019 / 2020)

Österreich: 35 Prozent (21 Prozent)

Frauen: 29 Prozent (28 Prozent)
Männer: 42 Prozent (15 Prozent)

Gemeinden bis 20.000 EW: 44 Prozent täglich (14 Prozent nie)
Gemeinden über 20.000 EW (ohne Wien): 28 Prozent täglich (25 Prozent nie)

Wien: 16 Prozent täglich (41 Prozent nie)

 

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

VCÖ: In Wien ist Anteil der nicht Autofahrenden zweieinhalb mal so hoch wie Anteil der täglich Autofahrenden (Anteil Personen ab 16 Jahre in Österreich, die täglich Pkw lenken (in Klammer nie) Zeitraum 2019 / 2020)

Wien: 16 Prozent täglich  (41 Prozent nie)
Vorarlberg: 29 Prozent (20 Prozent)
Tirol: 34 Prozent (21 Prozent)
Salzburg: 37 Prozent (19 Prozent)
Steiermark: 38 Prozent (20 Prozent)
Oberösterreich: 42 Prozent (14 Prozent)
Kärnten: 45 Prozent (13 Prozent)
Niederösterreich: 45 Prozent (12 Prozent)
Burgenland: 48 Prozent (13 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

VCÖ: In Wien ist Anteil der nicht Autofahrenden zweieinhalb mal so hoch wie Anteil der täglich Autofahrenden (Anteil Personen ab 16 Jahre in Österreich, die täglich Pkw lenken (in Klammer nie) Zeitraum 2019 / 2020)

Wien: 16 Prozent täglich  (41 Prozent nie)
Vorarlberg: 29 Prozent (20 Prozent)
Tirol: 34 Prozent (21 Prozent)
Salzburg: 37 Prozent (19 Prozent)
Steiermark: 38 Prozent (20 Prozent)
Oberösterreich: 42 Prozent (14 Prozent)
Kärnten: 45 Prozent (13 Prozent)
Niederösterreich: 45 Prozent (12 Prozent)
Burgenland: 48 Prozent (13 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

Zurück zur Übersicht

Arbeitswege auf Klimakurs bringen

Arbeitswege sind werktags in Österreich der häufigste Wegzweck und werden großteils mit dem Pkw erledigt. Arbeitswege sind ein wichtiger Hebel, um insgesamt die Klimaverträglichkeit des Verkehrs zu verbessern. Da es sich beim alltäglichen Weg zum Arbeitsplatz um eingeübte Routinen handelt, sind starke Anreize und Informationen notwendig, um Veränderungen des Mobilitätsverhaltens zu erreichen.

Mehr dazu

Wasserstoff weltweit fast nur aus fossilen Quellen

Wasserstoff leistet nur dann einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, wenn er aus erneuerbarer Energie gewonnen wird. Die verfügbare Menge an so genanntem „Grünen Wasserstoff“ ist begrenzt. Und vor allem die Industrie ist beim Ausstieg aus Erdöl, Erdgas und anderen fossilen Energieträgern auf Wasserstoff angewiesen.  Für bestimmte Zwecke im Verkehrssektor werden Wasserstoff und Brennstoffzelle in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere in Bereichen, wo sehr hohe Reichweiten oder ein hohes Fahrzeuggewicht dem Wasserstoff einen Vorteil gegenüber Batterieantrieb verschaffen. Für bestimmte Zwecke im Verkehrssektor werden Wasserstoff und Brennstoffzelle in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Mehr dazu