VCÖ: In Vorarlberg ist E-Pkw Anteil bei Neuwagen am höchsten – außerhalb Wiens liegt bei Bezirken Kirchdorf an der Krems an der Spitze

VCÖ: Steuerbegünstigung für Verbrenner-Firmenwagen ist nicht mehr zeitgemäß

VCÖ (Wien, am 17. Juli 2023) – Im 1. Halbjahr ist der Anteil der Elektroautos an den Pkw-Neuzulassungen in Österreich weiter gestiegen auf mittlerweile 18,4 Prozent. Zwischen den Bezirken sind aber die Unterschiede groß, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Den höchsten E-Pkw Anteil hat Wien-Ottakring mit rund 40 Prozent, außerhalb Wiens der oberösterreichische Bezirk Kirchdorf an der Krems mit rund 29 Prozent. Den niedrigsten E-Pkw-Anteil weist der steirische Bezirk Liezen mit rund sieben Prozent auf. Bei den Bundesländern liegt Vorarlberg an der Spitze, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Laut Umweltbundesamt verursachen Österreichs E-Pkw inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung im Schnitt um rund 60 Prozent weniger CO2 als Benzin- und Diesel-Pkw.

Die Anzahl der neuzugelassenen Elektroautos ist im 1. Halbjahr in Österreich gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 um 61 Prozent auf 23.372 gestiegen. Damit fahren 18,4 Prozent aller Neuwagen zu 100 Prozent mit Strom. „Gemeinsam ist allen Bundesländern, dass die Anzahl und Anteil der E-Pkw an den Neuzulassungen heuer deutlich gestiegen ist. Aber der Anteil ist unterschiedlich hoch“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Spitzenreiter ist Vorarlberg mit einem E-Pkw Anteil von 22,2 Prozent vor Salzburg mit 20,9 Prozent und Oberösterreich mit 20,1 Prozent. Den niedrigsten E-Pkw Anteil weist die Steiermark auf, aber auch hier fahren bereits 15,3 Prozent der Neuwagen ausschließlich mit Strom, informiert der VCÖ.

Deutlich größer sind die Unterschiede zwischen den Bezirken, wie die aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Der Bezirk mit dem niedrigsten E-Pkw-Anteil an den Neuzulassungen im 1. Halbjahr ist Liezen in der Steiermark mit 7,2 Prozent. Viermal höher ist der Anteil der Elektroautos im oberösterreichischen Bezirk Kirchdorf an der Krems mit 29,4 Prozent. Das ist außerhalb Wiens der höchste Wert, vor dem Bezirk Ried mit 28,4 Prozent, so die VCÖ-Analyse.

In Wien ist erneut Ottakring Spitzenreiter mit 40,3 Prozent. Der Grund: Im 16. Bezirk hat Österreichs größte E-Auto Leasingfirma Instadrive ihren Firmensitz. Hinter Ottakring folgt die Leopoldstadt mit 32,1 Prozent, die Innere Stadt mit 30,3 Prozent und Mariahilf mit 30,1 Prozent. In ganz Wien lag der E-Pkw-Anteil an den Neuzulassungen im 1. Halbjahr bei

Unternehmen spielen bei der Antriebswende bei Neuwagen eine zentrale Rolle. Im Vorjahr waren zwei Drittel aller Neuwagen auf Firmen oder andere juristische Personen zu gelassen, bei Diesel-Pkw betrug der Anteil sogar rund 79 Prozent. „Dass durch das Dienstwagen-Privileg nach wie vor auch Firmenwagen, deren Motoren Diesel oder Benzin verbrennen, steuerlich begünstigt werden, steht im Widerspruch zu Österreichs Klimazielen und ist nicht mehr zeitgemäß. Schaffen Firmen mehr E-Autos an, kommen auch mehr Elektroautos in den für die privaten  Haushalte relevanten Gebrauchtwagenmarkt“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest.

Elektro-Autos benötigen weniger Energie und verursachen weniger klimaschädliches CO2. Laut Umweltbundesamt verursachen Pkw mit Benzin oder Diesel-Motor im Schnitt mehr als doppelt so viel CO2 wie Elektro-Autos in ihrer Gesamtbilanz inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung und dem in Österreich verfügbaren Strommix. Im Vergleich zu Elektroautos, die nur Ökostrom tanken verursachen Benzin- und Diesel-Pkw sogar fast viermal so viel CO2. Aufgrund der höheren Energieeffizienz des Elektromotors ist auch der Energiebedarf von E-Pkw deutlich niedriger als von Pkw mit Verbrennungsmotor. Da Österreich Strom mit Sonne, Wind und Wasser selber erzeugen kann, kann damit auch Österreichs Abhängigkeit von Energie-Importen reduziert werden.

„Aber auch bei Elektroautos haben übergewichtige und übermotorisierte Modelle einen deutlich höheren Stromverbrauch als schlanke Fahrzeuge. Die Europäische Union kann mit klaren Vorgaben für Neuwagen einen wichtigen Beitrag leisten, damit statt Energiefressern sparsame Modelle auf den Markt kommen. Vorgaben für einen geringeren Verbrauch sind auch im Sinne des Konsumentenschutzes wichtig. Denn ein geringerer Verbrauch bedeutet niedrigere Kosten und spart der Bevölkerung Geld“, betont VCÖ-Expertin Mosshammer.  

Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor könnte deutlich schneller als vor dem für die EU  beschlossenen Jahr 2035 erreicht werden, betont der VCÖ. Zum einen bringen die Hersteller zunehmend mehr Elektro-Auto Modelle auf den Markt. Zum anderen zeigt das Beispiel Norwegen, wie schnell die Antriebswende bei Neuwagen erfolgen kann. In Norwegen war der Anteil der E-Pkw im Jahr 2016 mit 15,7 Prozent etwas niedriger als in Österreich im 1. Halbjahr 2023. Sieben Jahre später liegt der E-Pkw-Anteil an den Neuwagen im 1. Halbjahr in Norwegen bereits bei 83 Prozent.

Um den nach wie vor sehr hohen Energiebedarf des Verkehrs zu reduzieren, sind zudem Maßnahmen wichtig, die es der Bevölkerung erleichtern, kurze Strecken bewegungsaktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen sowie öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

VCÖ: Vorarlberg hat höchsten E-Pkw Anteil bei Neuwagen
(Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2023, in Klammer Anzahl neuzugelassene E-Pkw)    

Vorarlberg: 22,2% (1.274)
Salzburg: 20,9% (2.115)
Oberösterreich: 20,1% (4.123)
Tirol: 20% (2.275)
Wien: 19,5% (5.079)
Burgenland: 16,7% (624)
Kärnten: 16,7% (1.142)
Niederösterreich: 16,6% (3.893)
Steiermark: 15,3% (2.771)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

VCÖ: Bregenz ist E-Pkw Spitzenreiter der Landeshauptstädte:
(Anteil E-Pkw an den Pkw-Neuzulassungen im  1.  Halbjahr 2023 -  in Klammer Anzahl)

Bregenz (Bezirk): 26,9% (460)
Innsbruck: 23,6% (464)
Linz: 20,8% (631)
Salzburg: 20,6% (870)
Wien: 19,5% (5.079)
St. Pölten: 17,3% (222)
Klagenfurt: 16,6% (368)
Graz: 16,4% (698)
Eisenstadt (Stadt, inkl. Rust): 13,6% (91)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

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VCÖ: Außerhalb  Wiens weist Oberösterreichs Bezirk Kirchdorf den höchsten E-Pkw-Anteil auf (Anteil E-Pkw an den Pkw-Neuzulassungen im 1.  Halbjahr 2023 -  in Klammer Anzahl)

Wien-Ottakring: 40,3% (285)
Wien-Leopoldstadt: 32,1% (383)
Wien-Innere Stadt: 30,3% (245)
Wien-Mariahilf: 30,1% (58)
Bezirk Kirchdorf: 29,4% (209)
Bezirk Ried: 28,4% (288)
Pol. Exp. Gröbming: 28% (60)
Bezirk Rohrbach: 27,3% (160)
Bezirk Bregenz: 26,9% (460)
Wien-Neubau: 25,4% (46)
Bezirk Eisenstadt-Umgebung: 24,9% (85)
Wien-Alsergrund: 24,9% (55)
Wien-Donaustadt: 24,9% (891)
Bezirk Dornbirn: 24,6% (285)
Bezirk Hermagor: 23,6% (25)
Stadt Innsbruck: 23,6% (464)
Wien-Josefstadt: 23,5% (20)
Bezirk Salzburg-Umgebung: 23,2% (673)
Bezirk Graz-Umgebung: 22,3% (362)
Bezirk Freistadt: 22,2% (174)
Bezirk Steyr-Land: 22,2% (121)
Bezirk St. Johann im Pongau: 22,2% (226)
Wien-Margareten: 21,6% (48)
Bezirk Imst: 21,4% (178)
Bezirk Innsbruck-Land: 21,3% (490)
Bezirk Vöcklabruck: 21% (329)
Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus: 21% (81)
Stadt Linz: 20,8% (631)
Stadt Salzburg: 20,6% (870)
Bezirk Deutschlandsberg: 20,6% (151)
Bezirk Zwettl: 20,5% (108)
Bezirk Kitzbühel: 20,2% (232)
Bezirk Völkermarkt: 20% (82)
Bezirk Schärding: 20% (117)
Wien-Liesing: 20% (1030)
Bezirk Grieskirchen: 19,9% (155)
Bezirk Wels-Land: 19,9% (233)
Bezirk Hartberg-Fürstenfeld: 19,9% (229)
Bezirk Bludenz: 19,8% (189)
Bezirk St. Pölten (Land): 19,7% (262)
Bezirk Braunau: 19,7% (226)
Bezirk Zell am See: 19,7% (209)
Bezirk Landeck: 19,5% (99)
Bezirk Schwaz: 19,5% (264)
Bezirk Waidhofen an der Thaya: 19,4% (57)
Bezirk Südoststeiermark: 19,4% (157)
Bezirk Amstetten: 19,3% (285)
Bezirk Mistelbach: 19,2% (159)
Wien-Landstraße: 19% (330)
Bezirk Leibnitz: 18,9% (186)
Bezirk Kufstein: 18,9% (363)
Bezirk Lienz: 18,9% (85)
Bezirk Urfahr-Umgebung: 18,6% (163)
Bezirk Gmunden: 18,5% (270)
Bezirk Korneuburg: 18,4% (218)
Bezirk Eferding: 18,4% (64)
Wien-Hernals: 18,3% (40)
Bezirk Wolfsberg: 18,1% (115)
Bezirk Güssing: 18% (45)
Bezirk Mattersburg: 18% (59)
Bezirk Linz-Land: 18% (477)
Bezirk Hallein: 18% (112)
Wien-Hietzing: 18% (109)
Bezirk St. Veit an der Glan: 17,8% (92)
Bezirk Feldkirch: 17,8% (340)
Wien-Favoriten: 17,7% (404)
Bezirk Melk: 17,6% (159)
Bezirk Oberwart: 17,5% (140)
Bezirk Wr. Neustadt (Land): 17,5% (134)
Wien-Währing: 17,4% (45)
Wien-Brigittenau: 17,4% (98)
Stadt St. Pölten: 17,3% (222)
Waidhofen an der Ybbs (Stadt): 17,2% (45)
Bezirk Horn: 17,2% (96)
Bezirk Villach Land: 17,1% (85)
Bezirk Klosterneuburg (BH Tulln): 16,9% (41)
Bezirk Bruck an der Leitha: 16,8% (170)
Wien-Wieden: 16,8% (63)
Stadt Klagenfurt: 16,6% (368)
Bezirk Jennersdorf: 16,4% (25)
Bezirk Klagenfurt Land: 16,4% (102)
Stadt Graz: 16,4% (698)
Bezirk Perg: 16,3% (166)
Bezirk Schwechat: 16% (64)
Wr. Neustadt (Stadt): 15,9% (138)
Bezirk Baden: 15,9% (255)
Bezirk Gmünd: 15,8% (56)
Bezirk Mödling: 15,8% (629)
Bezirk Scheibbs: 15,7% (77)
Stadt Villach: 15,5% (138)
Bezirk Neusiedl am See: 15,4% (122)
Stadt Steyr: 15,4% (98)
Bezirk Voitsberg: 15,3% (87)
Bezirk Tulln: 15,2% (191)
Stadt Wels: 15% (242)
Bezirk Krems (Land): 14,9% (79)
Bezirk Weiz: 14,9% (273)
Bezirk Neunkirchen: 14,8% (128)
Bezirk Spittal an der Drau: 14,6% (104)
Bezirk Oberpullendorf: 14,3% (57)
Bezirk Gänserndorf: 14,3% (166)
Wien-Floridsdorf: 14% (244)
Eisenstadt (Stadt, inkl. Rust): 13,6% (91)
Wien-Penzing: 13,5% (65)
Bezirk Feldkirchen: 13,4% (31)
Bezirk Lilienfeld: 13,1% (30)
Wien-Döbling: 12,9% (163)
Bezirk Krems an der Donau (Stadt): 12,4% (73)
Bezirk Murtal: 12,1% (115)
Bezirk Bruck-Mürzzuschlag: 11,7% (154)
Bezirk Murau: 11,5% (34)
Leoben Stadt: 11% (38)
Bezirk Hollabrunn: 10,9% (51)
Bezirk Reutte: 10,9% (100)
Wien-Meidling: 10,5% (225)
Bezirk Leoben Land: 9,5% (48)
Bezirk Tamsweg: 9,4% (25)
Wien-Simmering: 9,4% (151)
Bezirk Liezen: 7,2% (179)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023

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