VCÖ: In Wien wird im Oktober mehr Rad gefahren als im März

VCÖ: Mit Oktober auch neue Regeln für mehr Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer

VCÖ (Wien, 3. Oktober 2022) – Der Oktober ist ein traditionell starker Radfahrmonat in Wien, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Im Vorjahr gab es im Oktober um 22 Prozent mehr Radverkehr als im März. Insgesamt war es der sechststärkste Radfahrmonat. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass es nun ab Oktober neue Regelungen in der Straßenverkehrsordnung gibt, die die Sicherheit verbessern. Lkw dürfen nur mehr im Schritttempo rechts abbiegen, es gibt nun einen klar definierten Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden und Erwachsene dürfen neben einem Kind mit dem Fahrrad fahren, informiert der VCÖ.

Wer denkt, nur im Frühjahr und im Sommer wird viel Radgefahren, wird von den Wienerinnen und Wienern eines Besseren belehrt: Der Oktober zählt in Wien traditionell zu den starken Radfahrmonaten, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der Daten der automatischen Radverkehrszählstellen der Stadt Wien zeigt. Im Vorjahr wurden im Oktober bei den 13 Zählstellen insgesamt 822.000 Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt, fast so viele wie im Mai, um 94.000 mehr als im April und um 148.000 mehr als März. Im Jahr 2019 war der Oktober sogar der fünftstärkste Radfahrmonat in Wien, mit 70.000 mehr Radfahrenden als im Mai 2019.

Heuer gelten nun ab Oktober neue Regelungen in der Straßenverkehrsordnung, die das Radfahren sicherer machen und erleichtern. Eine zentrale Maßnahme ist, dass endlich auch in Österreich, so wie beispielsweise in Deutschland, Spanien und Portugal, der Mindestabstand beim Überholen von Radfahrenden klar definiert ist: Außerhalb des Ortsgebiets beträgt dieser mindestens 2 Meter, im Ortsgebiet mindestens 1,5 Meter, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Dieser darf nur unterschritten werden, wenn das Fahrrad mit höchstens 30 km/h überholt wird.

Auch eine weitere neue Regelung erhöht die Sicherheit für Radfahrende, aber auch für Fußgängerinnen und Fußgänger: Lkw dürfen nur mit Schrittgeschwindigkeit rechts abbiegen. In der Vergangenheit hat es durch rechtsabbiegende Lkw immer wieder schwere Unfälle gegeben. Auch dürfen Radwege nicht mehr durch hineinragende Fahrzeuge blockiert werden, was ebenfalls die Sicherheit erhöht.

„Ein Wunsch vieler Eltern wird nun mit der StVO-Novelle ebenfalls erfüllt: Erwachsene dürfen neben einem radfahrenden Kind mit dem Fahrrad fahren, wodurch das Kind auch besser geschützt ist“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Ausgenommen sind Schienenstraßen.

Eine weitere Verbesserung bringt der sogenannte Grünpfeil. Bei Ampeln mit Grünpfeil können Radfahrende immer rechts abbiegen, sie haben aber gegenüber Fußgängerinnen und Fußgänger Nachrang. Diese Regelung bewährt sich unter anderem bereits in Deutschland, Belgien, Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden. Der VCÖ begrüßt es, dass in einem ersten Schritt zehn Ampeln in Wien mit einem Grünpfeil ausgestattet werden und weitere geprüft werden.

„Diese StVO-Novelle bringt Verbesserungen, die es in anderen Ländern bereits gibt. Sie ist ein Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssen“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger und ergänzt: „Gehen und Radfahren sind die gesündeste, klimafreundlichste und kostengünstigste Form der Mobilität. Gerade in Zeiten der Klima- und Energiekrise ist es wichtig, dass es für die Bevölkerung so einfach wie möglich ist, sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad mobil zu sein.“

Der VCÖ hat die wichtigsten Änderungen auf seiner Website zusammengestellt: www.vcoe.at/stvo

VCÖ: In Wien im Oktober deutlich mehr Radverkehr als im März (Anzahl Radfahrerinnen und Radfahrer an 13 Radverkehrszählstellen in Wien)

Oktober 2021: 822.000 (plus 22 Prozent gegenüber März 2021)

Oktober 2020: 746.000 (plus 49 Prozent gegenüber März 2020)

Oktober 2019: 745.000 (plus 26 Prozent gegenüber März 2019)

Quelle: NAST, VCÖ 2022

VCÖ: Oktober war im Vorjahr einer der Top 6 -Radfahrmonate in Wien (Anzahl Radfahrerinnen und Radfahrer an 13 Radverkehrszählstellen in Wien im Jahr 2021, in Klammer Jahr 2020)

Juni: 1.372.000 (1.086.000)

Juli: 1.141.000 (1.252.000)

September: 1.076.000 (1.088.000)

August: 987.000 (1.095.000)

Mai: 867.000 (981.000)

Oktober: 822.000 (746.000)

April: 728.000 (866.000)

März: 674.000 (501.000)

November: 569.000 (549.000)

Februar: 417.000 (362.000)

Dezember: 348.000 (364.000)

Jänner: 330.000 (330.000)

Quelle: NAST, VCÖ 2022

 

Die zehn Ampeln in Wien, die in einem ersten Schritt einen Grünpfeil erhalten:

  1. Rechtseinbiegen von Radweg Franz-Josefs-Kai auf Radfahrstreifen Salztorbrücke
  2. Rechtseinbiegen von Radweg Nordbahnstraße (östliche Seite) auf Radweg Am Tabor
  3. Rechtseinbiegen von Radfahrstreifen Am Tabor in Radweg Nordbahnstraße (westliche Seite)
  4. Rechtseinbiegen von Mehrzweckstreifen Hollandstraße in Radweg Obere Donaustraße
  5. Rechtseinbiegen von Radweg Arsenalstraße in Radweg Gudrunstraße
  6. Rechtseinbiegen von Radweg Sonnwendgasse in Radweg Gertrude Fröhlich-Sandner-Straße
  7. Rechtseinbiegen von Radweg Gertrude Fröhlich-Sandner-Straße in Radweg Sonnwendgasse
  8. Rechtseinbiegen von Radfahrstreifen Kobingergasse in Radweg Schönbrunner Straße
  9. Rechtseinbiegen von Radweg Katsushikastraße in Radweg Brünner Straße
  10. Rechtseinbiegen von Radweg Kaisermühlenstraße in Radweg Kaisermühlenstraße

Quelle: Fahrrad Wien 2022

Zurück zur Übersicht

VCÖ begrüßt Verkehrsberuhigung und Neugestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße

VCÖ (Wien, 8. November 2023) – Die Äußere Mariahilfer Straße wird neu gestaltet und verkehrsberuhigt. Die Mobilitätsorganisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft begrüßt die geplanten breiteren Gehwege, den baulich getrennten Radweg und die eigenen Gleiskörper für die Straßenbahnen. Dass es mehr Bäume und mehr kühlendes Grün geben wird ist nicht zuletzt aufgrund der zunehmenden Erderhitzung essentiell, betont der VCÖ.

Mehr dazu
Foto: Sarah Duit

Kleinstädtisches Sharing-Angebot aus einer Hand

Die steirische Kleinstadt Weiz bietet mit WeizBike und E-Carsharing auf einer Plattform gebündelt zwei Sharing-Systeme an. Nutzerinnen und Nutzer können nach einmaliger Registrierung an 14 Standorten – davon einer in der Nachbargemeinde St. Ruprecht an der Raab – 60 Fahrräder und 80 E-Bikes ausleihen. Für Carsharing stehen drei E-Autos zur Verfügung.

Mehr dazu
Bild eines Carsharing-Autos