VCÖ: In zwei Bundesländern gab es im Jänner keinen tödlichen Verkehrsunfall
VCÖ: Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen, Handy am Steuer ins Vormerksystem aufnehmen

VCÖ (Wien, 3. Februar 2025) – 18 Menschen kamen heuer es im Jänner bei Verkehrsunfällen ums Leben, um eine Person weniger als im Jänner des Vorjahres, informiert der VCÖ. Nur in Salzburg und Wien gab es keinen tödlichen Verkehrsunfall. Fast jeder zweite tödliche Verkehrsunfall passierte in Niederösterreich. Um die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren, ist verstärkt bei den Hauptursachen Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit anzusetzen. Durch das eigene Fahrverhalten kann zudem die Sicherheit deutlich erhöht werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.
18 Menschen kamen in Österreich bei Verkehrsunfällen im Jänner ums Leben, im Jänner des Vorjahres waren 19 Todesopfer zu beklagen, im Jänner 2020, also vor der Pandemie, gab es 17 Verkehrstote, informiert der VCÖ. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern waren im Jänner groß: In Niederösterreich kamen acht Menschen im Straßenverkehr ums Leben. In Vorarlberg und Kärnten verlor jeweils ein Mensch bei einem Verkehrsunfall das Leben, im Burgenland, Oberösterreich, Steiermark und Tirol jeweils zwei Menschen. Nur in Salzburg und in Wien gab es im Jänner keinen tödlichen Verkehrsunfall, in Wien forderte aber am 1. Februar ein Verkehrsunfall ein Todesopfer. Im Jänner 2024 erreichten drei Bundesländer - Burgenland, Salzburg und Vorarlberg - das Ziel "null Verkehrstote".
„Verkehrsunfälle reißen Menschen plötzlich aus dem Leben. Für Angehörige ist der Unfalltod besonders schlimm. Ein Mensch, mit dem man gestern noch gelacht hat, ist plötzlich nicht mehr da“, macht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky auf den Schmerz der Angehörigen von Unfallopfern aufmerksam. Umso wichtiger ist es, mit verstärkten Verkehrssicherheitsmaßnahmen die Zahl schwerer Verkehrsunfälle zu reduzieren.
Das Verkehrssicherheitsziel für das Jahr 2020 von weniger als 312 Todesopfern, wurde im Vorjahr zum fünften Mal in Folge verfehlt. Laut vorläufigen Daten des Innenministeriums verloren im Vorjahr 349 Menschen ihr Leben bei Verkehrsunfällen in Österreich. Vom Verkehrssicherheitsziel für das Jahr 2030 ist Österreich damit weit entfernt: Bis zum Jahr 2030 ist die Zahl der Verkehrstoten auf weniger als 207 zu reduzieren, das sind um 50 Prozent weniger als im Jahresschnitt des Zeitraums 2017 bis 2019, informiert der VCÖ.
Zentrale Faktoren für die Verkehrssicherheit sind Geschwindigkeit und Aufmerksamkeit. „Geschwindigkeit reduzieren, Aufmerksamkeit erhöhen. Damit ist die Zahl der schweren Verkehrsunfälle deutlich zu reduzieren“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Auf den gefährlichen Freilandstraßen ist mehr Tempo 80 statt 100 eine wirksame Sicherheitsmaßnahme. Wesentlich dabei sind auch die Kontrollen, damit die Tempolimits eingehalten werden.
Ein großes Sicherheitsproblem ist Ablenkung durch Handy am Steuer. Wer beim Lenken mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so langsam wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille und hat ein rund fünfmal so hohes Unfallrisiko, erinnert der VCÖ. Beim Lesen und Schreiben von Nachrichten ist das Unfallrisiko sogar mehr als 20 Mal so hoch. „Wichtig ist, dass endlich auch in Österreich Handy am Steuer ein Delikt im Vormerksystem wird, so wie das in vielen europäischen Staaten bereits der Fall ist“, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Durch das eigene Fahrverhalten kann die eigene Sicherheit erhöht werden: Mit voller Konzentration und Aufmerksamkeit auf das Verkehrsgeschehen lenken, vorausschauend und rücksichtsvoll fahren, sowohl „Don’t Drink & Drive“ als auch „Don’t Phone & Drive“ beherzigen und Tempolimits unbedingt einhalten. Tempolimits sind eine Höchstgeschwindigkeit und kein Mindesttempo, erinnert der VCÖ.
VCÖ: Nur in zwei Bundesländern gab es im Jänner keinen tödlichen Verkehrsunfall
(Anzahl Verkehrstote im Jänner im Jahr 2025 (2024 / 2023 / 2022 / 2021 /2020) )
Burgenland: 2 (0 / 0 / 1 / 1 / 1)
Kärnten: 1 (2 / 3 / 2 / 0 / 1)
Niederösterreich: 8 (2 / 11 / 3 / 3 / 4)
Oberösterreich: 2 (3 / 2 / 4 / 4 / 4)
Salzburg: 0 (0 / 3 / 0 / 1 / 0)
Steiermark: 2 (6 / 3 / 5 / 0 / 4)
Tirol: 2 (4 / 4 / 3 / 1 / 0)
Vorarlberg: 1 (0 / 1 / 1 / 1 / 2)
Wien: 0 (2 / 2 / 1 / 1 / 1)
Österreich: 18 (19/ 29 / 20 / 12 / 17)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2025